Zum Abschluss der Woche DAX-Anleger relativ gelassen auf den Start der US-Strafzölle auf chinesische Importe.
Am heutigen Donnerstag sorgten vor allem die DAX-Autowerte für eine Stimmungsaufhellung am deutschen Aktienmarkt. Trotzdem steht die Erholungsrallye weiterhin auf wackeligen Beinen. Schließlich ist der Handelskonflikt zwischen der EU und den USA längst nicht gelöst, während in dieser Hinsicht auch der Blick nach China sehr wichtig ist.
Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. die US-Einfuhrzölle, der steilere Zinspfad der Fed, der Euro und Italien, Steuern in Deutschland, dividendenstarke Aktien sowie der Goldpreis. Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf Volkswagen, Infineon, Deutsche Bank, Heidelberger Druck, Steinhoff, Twitter, Comcast, Walt Disney.
Internationale Handelsbeschränkungen bedrohen das florierende Geschäft von Volkswagen (WKN:Â 766403Â / ISIN: DE0007664039). Anleger sollten sich statt der Aktie lieber eine neue Aktienanleihe von UniCredit onemarkets ansehen.
Bislang ist die fundamentale Lage an den Aktienmärkten gut: Die Weltwirtschaft und die Unternehmensgewinne sind stabil und die Aktienbewertungen aufgrund der zweimonatigen Kurskonsolidierung entspannt. Doch ist die gute Konjunkturstimmung durch einen drohenden Handelskrieg zwischen den USA und vor allem China bedroht.
Trotz neuer US-Zölle auf chinesische Importe und entsprechender chinesischer Gegenmaßnahmen bleiben DAX-Anleger am Freitagmittag ruhig. Wir dürfen gespannt sein, ob die neuesten US-Arbeitsmarktdaten für eine Entscheidung sorgen.
Jede Minute könnte es soweit sein und ein Tweet von Trump über neue Zölle Auskunft geben. Auf den, der Autos betrifft, sind alle am meisten gespannt.
Amerikanische Importzölle auf Stahl und Aluminium werden ab 1. Juli von der EU mit Strafzöllen auf US-Waren wie Erdnussbutter, Whiskey und Harley-Davidson-Motorräder vergolten. Wird das gegenseitige handelsprotektionistische Hochschaukeln zu einem ausgewachsenen Handelskrieg? Dieser wäre der ultimative Angriff auf die Geschäftsmodelle der Exportnationen.
Auf ihrer Mai-Sitzung hat die US-Notenbank ihren Leitzins nicht erhöht. Aufgrund des zuletzt gestiegenen Preisdrucks formulierte sie ihre Inflationsrhetorik zwar etwas falkenhafter. Gleichzeitig jedoch hält sie sich mit einer durchschnittlichen Inflationsbetrachtung zinserhöhungspolitisch zurück: Wenn die Inflation in der Vergangenheit unter dem Zielwert von zwei Prozent gelegen hat, kann sie umgekehrt auch temporär darüber liegen.
Trump hat einen kalten Handelskrieg vor allem gegenüber China losgetreten. Für den guten Donald ist es gemäß seiner DNA als kaltschnäuzigem Bauunternehmer verführerisch, den chinesischen Handelsgegner mit massiven Einschüchterungsversuchen mürbe zu machen. Damit hatte er früher schon bei Handwerkern, Lieferanten und Banken oft großen Erfolg: Bei seinem Untergang wären sie ebenfalls untergegangen.
Am gestrigen Donnerstag sorgten die Autowerte für eine DAX-Rallye. Nun hoffen Anleger, dass der Schwung mitgenommen werden kann. Angesichts weiterer Handelsstreitigkeiten wird dies jedoch nicht einfach.
Der DAX konnte sein Abwärtstempo am Dienstag reduzieren. Dennoch bleiben positive Signale weiterhin aus. Der Fokus liegt weiterhin auf den Handelsstreitigkeiten.
Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. die Probleme in Italien und die Euro-Krise, die Lage in Spanien, die Inflationsrate im Euro-Raum, die türkische Krise, die US-Zölle. Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf Aurelius, Dialog Semiconductor, STS, Home24, PayPal, Coca-Cola.
Weder Macron noch Merkel konnten mit ihren Besuchen bei Gottvater Trump handelspolitisch punkten. Selbst der in Washington wie ein Popstar gefeierte französische Staatspräsident brachte nur die Erkenntnis mit, dass er vielleicht ein Schuppenproblem hat.
Investoren sehen einen Handelskrieg aktuell als größtes Tail Risk. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist nicht groß, doch wenn es geschieht, sind die Folgen katastrophal.