Heute brauchen „Shorties“ wieder starke Nerven, denn es ist Hexensabbat. An diesem „großen Verfallstag“ laufen die Futures und Optionen auf die STOXXIndizes, den DAX, TecDAX, MDAX und Einzelaktien aus. Der Begriff „Hexensabbat“ resultiert aus den teils deutlichen Intraday-Schwankungen, die an diesem Tag oft ohne nennenswerte Konjunktur- oder Unternehmensmeldungen zu beobachten sind. So auch heute, als der Leitindex binnen weniger Sekunden 50 Punkte aufsattelte. In der Spitze ging es am Nachmittag sogar bis auf 7.479 Punkten hoch (+1,20 Prozent). Der DAX präsentiert sich damit am heutigen Verfallstermin überdurchschnittlich gut, denn in den letzten 20 Jahren sattelte er im Tagesverlauf am Hexensabbat im Schnitt nur 0,66 Prozent auf. Das wirft sogleich die Frage auf, ob mit den heutigen Spitzennotierungen erneut ein markantes Hoch gefunden wurde, schließlich hatte der DAX im Zuge des großen Verfalls im März ebenfalls ein zwischenzeitliches Top gefunden, das anschließend für sechs Monate Bestand hatte.
Im laufenden Jahr konnte man auch am letzten Handelstag wieder einen Dow Jones mit ATH bewundern. Damit war das vergangene Börsenjahr gerade im US-Leitindex Dow Jones geprägt von einer rekordniedrigen Volatilität einerseits, einem fast rücksetzerfreien Anstieg um mehr als 25% andererseits. Und wie geht es statistisch im Jahr 2018 weiter?
Mit dem Sprung über die 8.000er Marke ist der DAX an sein bisheriges Allzeithoch sehr nahe gerückt. Sollte diese letzte Hürde noch fallen, gibt es aus technischer Sicht keine Barrieren mehr.
Während in den USA ein Rekordhoch das nächste jagt, kämpft sich der deutsche Aktienmarkt Stück für Stück voran. Ein Jahreshoch folgt auf das nächste. So richtig wollen wir noch nicht an die Rückkehr der Bullen glauben, aber es gibt positive Anzeichen.
Die vergangene Handelswoche endete überraschend mit einem neuen Jahreshoch im DAX. Auch schlechte Nachrichten bspw. aus dem Automobilsektor konnten die Stimmung nicht trüben. Trotz Unsicherheiten bei dem ein oder anderen Unternehmen bleibt die Aktie die Anlage der Zeit - Alternativen sind schlicht nicht in Sicht. Auch die Euro-Krise bleibt weiter bestimmendes Thema, dennoch hat sie ihren Schrecken weitgehend verloren. Durch die Milliardenhilfen der Zentralbanken geblendet sieht man an den Märkten über die anhaltenden Probleme in Euroland hinweg. Es wird einfach gekauft, was irgendwie halbwegs sinnvoll erscheint, selbst Gold ist wieder en Vogue. Bei den Banken streitet man sich derweil um die Bankenunion und das DAX-Sorgenkind Commerzbank (WKN 803200) bleibt das Zockerpapier schlechthin. Zwar konnte die Marke von 1,60 Euro in der Zwischenzeit erobert werden, doch ob es nun auch für 2,000 Euro reicht, bleibt offen. Charttechnisch sieht es zwar gut aus, aber Risiken aufgrund der Euro-Krise bleiben weiterhin akut und können die schönsten Gewinne innerhalb kürzester Zeit wieder Wett machen.