Nach dem heutigen Tag der Erholung an der Frankfurter Börse stellt sich die Frage, ob das Tief im DAX (WKN: 846900 / ISIN: DE0008469008) schon gefunden wurde. Das hängt davon ab, ob das jetzige Niveau von potenziellen Käufern bereits wieder als attraktiv bewertet wird. Denn Aktien sind durch die Korrektur der vergangenen Tage zwar weniger teuer, aber noch nicht günstig geworden.
Da ist sie dann doch, die von vielen erwartete, oft verschobene und dadurch stark überfällige Korrektur an den heiß gelaufenen Aktienmärkten. Die Wall Street hat am Freitag den stärksten Verlust seit fast zwei Jahren hinnehmen müssen, der Nikkei in Tokio folgte zum Wochenstart und auch Europas Börsen können sich von diesem negativen Trend nicht abkoppeln. Und das, obwohl unter anderem der Deutsche Aktienindex die Rally an den US-Börsen in weiten Teilen nicht mitgemacht hat.
Nach einer kurzen Erholung mussten Anleger im Dow Jones (WKN: 969420 / ISIN: US2605661048) gestern erneut einen Rückgang beobachten. Jetzt sind wir sogar offiziell in Korrekturland. Im DAX (WKN: 846900 / ISIN: DE0008469008) sah es nicht viel besser aus. Trotzdem kann man dem Geschehen an den Börsen auch etwas Gutes abgewinnen.
Die Anleger werden in diesen Tagen einem ernsten Test unterzogen. Die Angst der vergangenen Monate, in der Rally etwas zu verpassen, wird nun ersetzt durch die Angst, investiert zu sein. Allen war klar, dass früher oder später die Korrektur kommen musste. Aber die Party ging immer weiter. Am Freitag dann aber hat die Musik plötzlich aufgehört zu spielen.
Die weltweiten Börsen setzten ihre Talfahrt zu Beginn der neuen Woche fort, nachdem es am Montag für einen kurzen Moment nach einem Erholungsversuch ausgesehen hatte. Für DAX (WKN: 846900 / ISIN: DE0008469008) & Co sieht die Welt auch am Dienstag ziemlich düster aus.
Die Verkäufe gestern an der Wall Street waren mechanisch, technisch und psychologisch - fundamental hat sich rein gar nichts verändert. Algorithmische Handelssysteme waren in den vergangenen Monaten Schönwettersysteme eines Marktumfeldes, dem der Begriff Volatilität ein Fremdwort war. Der sprunghafte Anstieg der Volatilität erzwang nun eine abrupte Neubewertung des Risikos in allen Portfolios.
Zinswende - eines der meist gehörten Worte an der Börse in diesen Tagen. Das was Anlegern aktuell die Angst vor einem Ende der Hausse einjagt, ist in Wirklichkeit eine Chimäre. Denn die Notenbanken als verlängerter Arm der Regierungen wollen und müssen die Staaten dadurch entschulden, dass sie die Zinsen tiefer halten als die Inflation.
Jetzt wird es ernst am deutschen Aktienmarkt, denn der DAX (WKN: 846900 / ISIN: DE0008469008) notiert aktuell unterhalb seiner monatelangen Handelsspanne zwischen 13.450 und 12.950 Punkten. Die untere Marke sollte schnellstmöglich zurückerobert werden, um Schlimmeres zu verhindern. Dass das gelingt und die Spanne auch diese Korrektur überleben wird, ist der Strohhalm, an den sich die Bullen gerade klammern.