In den vergangenen Tagen und Wochen hatten sich Investoren vor allem auf die Geldpolitik der Notenbanken und einige andere übergeordnete Themen wie China konzentriert. Dabei vergisst man als Börsianer schon einmal die Einzelwertbetrachtung, obwohl sich auf Unternehmensseite sehr interessantes tut.
Obwohl RWE (WKN 703712) mit vielen Problemen zu kämpfen hat, konnte der kriselnde Energieversorger für 2015 wenigstens eine kleine Ausschüttung retten. Im Gegensatz dazu könnte Volkswagen (WKN 766403) wegen des Abgas-Skandals die Dividende für das abgelaufene Geschäftsjahr komplett streichen.
Die jüngsten Notenbanksitzungen haben die Märkte ordentlich durcheinandergewirbelt. Nachdem die geldpolitischen Lockerungsmaßnahmen vonseiten der EZB hierzulande für Jubel gesorgt hatten, folgte auf die Fed-Sitzung in der Vorwoche große Enttäuschung. Zumal Janet Yellen & Co für eine deutliche Euro-Aufwertung sorgten.
Nach dem starken Geschäftsjahr 2015 rechnet Daimler (WKN 710000) auch für 2016 mit Steigerungen bei Absatz, Umsatz und dem EBIT. Und das, obwohl die weltweiten Konjunktursorgen und vor allem ein schwächeres Wachstum in China die gesamte Autoindustrie treffen könnten.
Während sich Anleger am deutschen Aktienmarkt in der Vorwoche noch über die Lockerung der Geldpolitik vonseiten der EZB gefreut hatten, kamen die ausgebliebenen Leitzinserhöhungen in den USA hierzulande gar nicht so gut an, so dass der DAX am Donnerstag ordentlich Federn lassen musste.
Bevor die Fed in wenigen Stunden weitere Hinweise über ihren geldpolitischen Pfad geben wird, halten sich die Anleger zurück. Der Druck auf die 10.000-Punkte-Marke verdeutlicht allerdings, dass die Investoren auf den entscheidenden Impuls für einen Befreiungsschlag nach oben hoffen. Allerdings ist es sehr schwer abzuschätzen, wie die Fed sich positionieren wird?