Was für eine Überraschung aus den USA - Der Arbeitsmarkt hat mit 287.000 neu geschaffenen Stellen im Juni alle Erwartungen weit übertroffen. Eine robuster Jobmarkt und eine typisch amerikanische Aufbruchsstimmung lassen den S&P 500 bis auf 20 Punkte an sein Allzeithoch springen.
Während die Wall Street ihre Erholungsrally nach einer kleinen Delle zu Wochenbeginn weiter fortsetzen kann, schwächelt der Deutsche Aktienindex etwas. Zwar steht heute immerhin ein Plus auf der Kurstafel, aber Zuversicht und Kaufneigung sieht anders aus.
Das Britische Pfund stürzte heute Nacht unter die Marke von 1,28 US-Dollar und signalisiert damit weiter die pessimistische Haltung der Investoren gegenüber Großbritanniens Zukunft. Die Bank of England versucht zwar alles, um das Vertrauen in die Wirtschaftskraft des Vereinten Königreiches aufrecht zu erhalten, aber die Marktkräfte könnten in den kommenden Tagen und Wochen größer sein.
Nach dem gestrigen eher mauen Start in die neue Handelswoche beschleunigen sich heute die Kursverluste am deutschen Aktienmarkt. Nach einer Woche der Erholung vom Brexit-Schock nehmen kurzfristig orientierte Anleger Gewinne mit. Auf der anderen Seite bleiben die Käufer dem Markt aufgrund der Unsicherheit über die Brexit-Nachwehen weiter fern.
Zwar scheint kurzfristig der Brexit aus den Kursen ausgepreist zu werden. Langfristig allerdings bleiben für die Investoren die wirtschaftlichen Folgen noch eine ganze Weile nicht abschätzbar.
Inmitten der Unsicherheit rund um den Brexit richtet sich heute der Fokus an den Börsen wieder auf Konjunkturdaten. In Erwartung des US-Arbeitsmarktberichtes für den Monat Juni eröffnete der DAX den heutigen Handel deshalb zunächst richtungslos um 9.400 Punkte.
Aus technischer Sicht sieht es am deutschen Markt jetzt etwas besser aus, nachdem der DAX die Anfang vergangener Woche entstandene Kurslücke geschlossen hat. Anleger, die rein auf dieser Basis agieren, fassen trotz aller Unsicherheit nun in das berühmte heiße und fallende Messer.
Schon schwach in den Tag gestartet, weiteten sich die Verluste im Deutschen Aktienindex im Handelsverlauf noch aus. Knapp über 9.500 Punkte liegt eine aus technischer Sicht wichtige Unterstützung, die bis kurz vor Handelsschluss zumindest noch gehalten werden konnte.
Der DAX präsentierte sich heute eher lustlos, was vor allem dem US-Feiertag und den dadurch fehlenden Impulsen aus Übersee geschuldet war. Bis zum Mittag bewegte sich der Markt in einer sehr engen Handelsspanne ohne klare Tendenz, bis sich dann am Nachmittag die Verluste dann doch ausweiteten und den DAX in Richtung 9.700 Punkte drückten.
Nach einem ersten Schock und den infolge der „Brexit“-Entscheidung erlittenen Kursverlusten, konnte sich der DAX wieder stabilisieren. Dies zeigt, dass Investoren trotz der negativen Auswirkungen des Referendums übertrieben reagiert haben dürften.
Der Brexit stellt ein nachhaltiges Unsicherheitsrisiko für den politischen sowie (finanz-)wirtschaftlichen Status der EU dar. Aber auch das Thema „Europäische Bankenkrise“ ist wieder in den Anlegerfokus geraten. Wie werden sich die neuen politischen, aber auch finanzwirtschaftlichen Krisen auf die einzelnen Anlageklassen auswirken? Und welche Rolle spielen Edelmetalle?
Brüssel scheint ein Tummelplatz für politische Wendehälse zu sein. Erinnern Sie sich noch an die harte Rhetorik der EU-Verantwortlichen unmittelbar nach dem Brexit-Votum: „Out is out“, „Wir verlangen den zügigen Austrittsantrag der Briten“, „Kein Spielen auf Zeit“.
Für einige Tage sah es so aus, als hätten Investoren den „Brexit“-Schock verdaut, so dass „sichere Häfen“ auf einmal überflüssig erschienen. Doch am Dienstag konnten Barrick Gold (WKN: 870450 / ISIN: CA0679011084) & Co gewissermaßen durchatmen.
Mit dem heutigen Handelstag beginnt nicht nur eine neue Handelswoche, sondern auch ein neuer Monat und ein neues Quartal. Den Juni hat der Deutsche Aktienindex aufgrund des Brexit-Schocks mit einem Minus abgeschlossen, konnte aber die technisch wichtige Marke von 9.300 Punkten komfortabel verteidigen.
Die EZB kündigte an, die Käufe von europäischen Staatsanleihen auf dem Sekundärmarkt zukünftig nach deren Emissionsvolumen und nicht mehr nach ihrem Finanzierungsschlüssel abwickeln zu wollen. Das „Q“ in QE steht damit jetzt für „querbeet“.