Wie erwartet gab es heute nichts Neues von der EZB. Alles bleibt vorerst wie es ist, weder Zinssätze noch die Parameter des Anleihekaufprogramms werden angetastet. Auch die wiederholten Beteuerungen, im Falle einer weiter nachlassenden Konjunktur und steigender Risiken, die Anleihekaufprogramme auszuweiten, konnten keinen Anleger hinter dem Ofen vorlocken.
Während sich der DAX zum heutigen Handelsstart wieder zurück über die Marke von 10.000 Punkten arbeiten kann, gilt die Aufmerksamkeit der Anleger voll und ganz der EZB. Auch wenn es dieses Mal aufgrund einer abwartenden EZB ein sogenanntes „Non-event“ werden könnte, der Fokus bleibt auf dem Euro, der am Morgen unter die Marke von 1,10 US-Dollar gefallen ist.
Der Deutsche Aktienindex befindet sich seit gestern Morgen in einer Konsolidierung. Der Markt versucht, die starken Gewinne der vergangenen Woche zu verdauen, während sich die Anleger auch auf die Sitzung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag einstellen und entsprechend positionieren.
Das hätte heute auch anders kommen können. Der Schock von Nizza hinterließ zumindest an der Börse keine größeren Spuren. Dass trotz dieses erneut schrecklichen Anschlags und nach der einwöchigen Rally mit gut 750 Punkten Plus stärkere Gewinnmitnahmen im DAX ausblieben, spricht für die Kraft der aktuellen Erholungsbewegung. So konnte der Index die Marke von 10.000 Punkten im Handelsverlauf verteidigen.
Die gestrige Verschnaufpause währte nur kurz. Heute sprang der Deutsche Aktienindex wieder an und konnte mit einem Plus von rund 150 Punkten die 10.000er Hürde mit in den Handelsschluss nehmen. Seit vergangenem Donnerstag steht damit eine Rally von mehr als 750 Punkten in den Büchern.
Zahlen über Zahlen. Die Berichtssaison dies- und jenseits des Atlantiks läuft auf Hochtouren und der Gesamteindruck ist durchaus positiv und sorgt für Kauflaune bei den Anlegern. In den USA konnten Ebay und Qualcomm die Investoren überzeugen, in Deutschland führt Daimler nach guten Zahlen die Liste der Gewinner im DAX an.
Die Börsen zeigen eine dicke Hornhaut gegenüber allen Arten von Krisen. Auch, dass das politisch, militärisch und wirtschaftlich große Britannien die heilige EU-Familie verlassen will, wird nicht als Freveltat betrachtet. Zugegeben, Großbritannien hatte innerhalb der Verwandtschaft immer die Rolle der bösen Schwiegermutter: Weihnachten und Ostern war sie immer da, doch jeder freute sich, wenn die Feiertage vorbei waren.
Dem heutigen positiven Start am deutschen Aktienmarkt folgte schnell die Ernüchterung. Der DAX musste die anfänglichen Tagesgewinne zunächst vollständig wieder abgeben. Die Korrektur bis auf die Marke von 10.000 Punkten zurück sollte allerdings nicht überbewertet werden.
Mit der neuen britischen Premierministerin Theresa May werden zwar offiziell die Weichen für den Brexit gestellt. Doch wie dieser konkret aussieht und inwieweit er überhaupt stattfindet, lässt sich heute noch nicht sagen. Schon aufgrund Jahre langer Trennungsverhandlungen mit der EU wird das Brexit-Thema zwischenzeitlich deutlich als Treiber für Eurosklerose verlieren.
Der erneut gescheiterte Versuch des Deutschen Aktienindex, gestern die Marke von 10.000 Punkten zu überwinden, macht zunächst etwas misstrauisch gegenüber einer Fortsetzung der Rally. Wieder setzten über dieser Hürde Gewinnmitnahmen ein. Auch der Wall Street schien über den Allzeithochs etwas die Luft auszugehen.
Ohne Zweifel ist die Lage an den Finanzmärkten nicht krisenbefreit. Allein die politischen Konflikte stellten normalerweise große Unsicherheitsrisiken dar. Dennoch sind die Beine der politischen Börse zunächst kurz.
Die Berichtssaison in den USA erreicht langsam aber sicher ihren Höhepunkt. Heute berichten knapp 18 Prozent Gewichtung des großen Dow Jones Index. Dabei handelt es sich um die Unternehmen Microsoft, Goldman Sachs, Unitedhealth und Johnson&Johnson.
Trotz der vielen Unsicherheiten rund um den Putschversuch in der Türkei startet der Deutsche Aktienindex mit Kursgewinnen in die neue Handelswoche. Dabei wurde in der ersten Handelsstunde sogar das Hoch aus der Vorwoche überschritten. Damit fehlten zwischenzeitlich nur noch knapp 150 Punkte bis zum Niveau vor dem Brexit-Referendum.
Nervöser Handelsstart heute in Frankfurt. Nach der Rally in den vergangenen Tagen und dem erneut verheerenden Terrorakt in Frankreich setzten vor dem Wochenende zunächst Gewinnmitnahmen ein. Auf der anderen Seite aber kommen positive Impulse aus Fernost, die durchaus weitere Kaufargumente für Aktien liefern. So kann der DAX sein kleines Minus zu Beginn in der ersten Handelsstunde schon wieder wettmachen.
Sowohl der Ausbruch der US-Indizes über ihre Allzeithochs als auch die leichte Kurserholung bei italienischen Finanzwerten bleiben mögliche Kurstreiber für den Deutschen Aktienindex, der sich heute nach dem Anstieg der vergangenen Tage erst einmal eine Verschnaufpause gönnt.