Nachdem die Jahresendrallye in den vergangenen Tagen ein wenig ins Stocken geraten war, scheinen sich Anleger am Donnerstagmittag auf die nahende Entscheidung der EZB in Sachen weitere geldpolitische Lockerungsmaßnahmen zu freuen. Schließlich bescheren sie dem DAX Kurszuwächse von knapp 1 Prozent.
Nach dem gescheiterten Ausbruchsversuch über die wichtigen Hürden 200-Tage-Linie und Abwärtstrendkanal ist der Deutsche Aktienindex wieder in seinen Seitwärtstrend der vergangenen vier Wochen zwischen 10.600 und gut 11.000 Punkten zurückgekehrt. Hierfür die Schuld allein dem Zwischenfall im Nahen Osten um den abgeschossenen Kampfjet zu geben, wäre aber zu kurz gegriffen.
Es erscheint eine Ewigkeit her, aber dennoch sind gerade mal sechs Wochen vergangen, seit Mario Draghi die Märkte wie so häufig überrascht hat. Am 22. Oktober deutete er nach der EZB-Sitzung an, dass die Märkte heute wohl mit einem verfrühten Nikolaus-Geschenk rechnen können. Nämlich mit noch weiter geöffneten Geldschleusen der Europäischen Zentralbank und möglicherweise gar mit niedrigeren Zinssätzen.
Die Nervosität an der Börse steigt, umso näher der Termin der EZB-Entscheidung rückt. Die Erwartungen sind hoch, das Potenzial für Enttäuschungen damit aber auch. Bislang hat EZB-Präsident Draghi zwar immer geliefert, wenn er musste. Was nun aber von ihm und seinen Kollegen erwartet und in die Kurse eingepreist wird, könnte der berühmte Schnaps zu viel sein.
Was ist eigentlich aus unserer Deutschen Mark geworden? Ja, natürlich. Der Euro! Doch Sie wissen, was ich meine. Unsere Währung galt zu Zeiten der Deutschen Mark als Paradebeispiel für Stabilität. Der Euro hingegen taumelt von einem Schwächeanfall zum nächsten. Und wenn es nach der mächtigen Investmentbank Goldman Sachs geht, dann wird es noch schlimmer werden.