Einerseits eine menschliche Tragödie und deshalb bitter, andererseits senden gerade die Börsen in dieser Situation ein positives Signal aus: Es zeigt sich ein weiteres Mal, dass politische Börsen kurze Beine haben, und speziell jetzt sich die Märke nicht nachhaltig von den Attentaten erschüttern lassen.
Der DAX musste schon zum heutigen Handelsstart mit schwachen Vorgaben leben. Zudem sind durch die gestrigen Verluste die großen US-Indizes wieder unter ihre 200-Tage-Linien gefallen, was aus technischer Sicht ein klares Warnsignal darstellt.
Es war ein Tag der Notenbanker - ohne Entscheidungen, aber mit vielen Worten und einem DAX, der nach allen rhetorischen Impulsen und einer Achterbahnfahrt kurz vor Handelsschluss nur noch leicht im Minus notiert. Mit zahlreichen Reden diverser Geldpolitiker diesseits und jenseits des Atlantiks wurde der Handel damit fast nur von der Geldpolitik bestimmt.
Die hohen Erwartungen an die Rede des EZB-Präsidenten Draghi in London trugen den Deutschen Aktienindex heute in der Spitze bis auf wenige Punkte an die 11.000 Punkte heran. Allerdings wurden die Hoffnungen auf Äußerungen in Richtung Ausweitung des Anleihekaufprogramms im Dezember nicht erfüllt.
Auch heute noch wirkten an der Börse die gestiegene Wahrscheinlichkeit für eine Zinswende in den USA nach überragenden Arbeitsmarktdaten, schwache Daten aus China und Befürchtungen, dass die EZB die erhoffte QE-Ausweitung im Dezember doch nicht durchzieht, noch nach und verhinderten größere Kurssprünge im DAX.
Die furchtbaren Anschläge in Paris am Freitagabend hinterlassen auch an den Börsen zum Start in die neue Handelswoche ihre Spuren. Insbesondere Aktien von Fluggesellschaften und Unternehmen aus der Tourismusbranche stehen unter Druck. Der DAX startete auch mit Verlusten, kann diese aber in der ersten Handelsstunde fast vollständig wieder aufholen.
Keine guten Vorzeichen für die Börse heute am Freitag, den 13. Mit schwachen Vorgaben aus USA und Asien droht dieses Datum seinem Ruf als schlechtes Omen gerecht zu werden. Kurz nach Handelsstart testet der DAX auch gleich das Vorwochentief um 10.725 Punkte.
Worauf die Marktteilnehmer bei der gestrigen Rede gehofft hatten, nämlich Worte zur weiteren Geldpolitik, lieferte EZB-Präsident Draghi dann heute vor dem EU-Parlament. Die EZB werde alle verfügbaren Instrumente nutzen, wenn das Inflationsziel in Gefahr ist.
Seit 1990 hat sich Europa immer mehr integriert. Mittlerweile haben 19 Staaten sogar eine gemeinsame Währung. Dem Ziel einer europäischen Stabilitäts- und Wertegemeinschaft schien man immer näher zu kommen. Europa entwickelte sich zum starken Block, der sich gegenüber den geopolitischen Machtzentren USA, China oder den Emerging Markets insgesamt gut aufgestellt hatte. Was für eine schöne Vision! Und heute?
Die gestiegene Wahrscheinlichkeit für eine Zinswende in den USA, schwache Daten aus China und Befürchtungen, dass die EZB die erhoffte QE-Ausweitung im Dezember doch nicht durchzieht, das alles belastet aktuell die Stimmung an den Aktienmärkten.
Die Ereignisse vom Wochenende in Paris wirken sich am Montag natürlich auch auf die Stimmung an den weltweiten Finanzmärkten aus. Die Unsicherheit hat merklich zugenommen, so dass der DAX und andere Indizes ihre schwache Performance auch zu Beginn der neuen Woche fortsetzen.
Sollten die Märkte heute fallen, dürften ganz abergläubige Menschen auf Freitag, den 13. Schieben. Allerdings haben DAX & Co schon in den vergangenen Tagen keine besonders gute Figur gemacht.
Nach der Oktober-Rallye hat die Dynamik an den weltweiten Aktienmärkten in den vergangenen Tagen abgenommen. Jetzt kommt es darauf an, wie verschiedene Konjunkturdaten aufgenommen werden. Dies dürfte darüber entscheiden, ob uns eine Weihnachtsrallye erwartet.
Während Anleger an den weltweiten Aktienmärkten immer noch darauf warten, dass die Jahresendrallye kommt, erreichten uns heute gemischte Konjunkturdaten aus China. So wird es jedoch schwierig die notwendige Euphorie zu erzeugen. Zumal ja auch nicht die US-Zinswende ansteht.
Am Montag wurde es erneut nichts mit dem Sprung über die 11.000er-Punkte-Marke. Und auch die Jahresendrallye will noch nicht so recht in Gang kommen.