Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. die Euro-Krise im Hinblick auf die Italien-Wahl, die US-Geldpolitik, der Währungskrieg, die Regulierung des Hochfrequenzhandels sowie Crowdfunding. Unternehmensseitig richtet sich der Fokus u.a. auf Allianz, Deutsche Bank, Deutsche Telekom, Rhön-Klinikum, Klöckner, BB Biotech, MBB Industries, OMV, Rosenbauer, Barrick Gold und Amazon.
Nachrichtentechnisch bot die vergangene Woche nur wenig neues. Die Sommerhitze tat ein übriges und so hielten sich viele Anleger zurück. Das konnte nicht verhindern, dass der DAX über die psychologisch wichtige 7000er Marke kletterte. Trotz der Lethargie stand natürlich wieder einmal die Kakophonie im Euro-Konzert im Fokus. Während in Finnland schon das Ende des Euro angestimmt wird, singt die Bundeskanzlerin noch immer das Lied “Alles wird gut” - “wir tun alles für den Euro”. Den Bankwerten Commerzbank und Deutsche Bank tat dies - welch Überraschung - sehr gut. Zum Wochenschluss war dann nochmal ein kräftiger Satz nach vorne drin. Aber eine Trendwende ist das sicher nicht. Gerade die Commerzbank-Aktie ist noch weit von einer Normalisierung entfernt. Wer also nicht unbedingt Verluste risikieren will, sollte auf Abstand bleiben. Interessante Werte gibt es schließlich auch außerhalb des Finanzsektors.
Die vergangene Woche stand ganz im Zeichen der US-Präsidentschaftswahl. Während die Wiederwahl von Barack Obama zunächst für gute Laune an den Märkten sorgte, kehrte in der zweiten Wochenhälfte die Skepsis zurück. Hauptsorge ist die Pattsituation im US-Kongress und das nun drohende Chaos in Sachen US-Haushalt. Die Angst vor dem „Sturz von der Klippe“ bzw. dem Fiscal Cliff beschäftigt die Anleger. Hierzulande sorgte unter den kurzfristig orientierten Anlegern vor allem die Commerzbank (WKN 803200) für Gesprächsstoff. Schlechte Quartalszahlen und ein sehr langfristig ausgerichtetes und ambitioniertes Spar-, Investitions- und Umbauprogramm belasteten den Kurs in der vergangenen Woche. Mit einem Niveau von knapp über 1,30 Euro erscheint die Aktie zwar wieder optisch billiger. Aber die Ankündigung, dass das operative Ergebnis im vierten Quartal noch unter dem Niveau des dritten Quartals liegen soll und die noch vagen Aussagen zum Stellenabbau haben viele Anleger verschreckt. So positiv die Konzentration auf das Privatkundengeschäft auch sein mag, Erfolge sind erst in weiter Zukunft zu erwarten. Von daher dürfte die Aktie aufgrund des niedrigen Kurses zwar weiterhin viele Anleger anziehen, aber nennenswertes Potenzial ist erst einmal nicht vorhanden - höchstens es kommt irgendwann einmal zu einer Übernahme Made in China.
Beteiligungsgesellschaft sind im Allgemeinen Unternehmen, die sich darauf spezialisiert haben, mit Beteiligungen an anderen Unternehmen Geld zu verdienen. Frei nach dem Motto „kaufe dich ein und bringe Rendite herein“. Mit einem Heuschrecken-da-sein hat es nichts zu tun. Gerade deutsche Beteiligungsgesellschaften sind darauf aus, Beteiligungen an anderen, eigenständigen und unterschiedlichen Branchen angehörenden Unternehmen zu erwerben, zu halten und zu veräußern. Aber nicht das Unternehmen auszunehmen - zumal gewöhnlich wird hierbei nicht eine Mehrheits-, sondern eine gewinnorientierte Minderheitsbeteiligung an den ausgewählten Unternehmen angestrebt wird.
Das Geschäftsmodell Beteiligungsgesellschaft ist an sich ja weitverbreitet, aber nur in Deutschland scheint man die Verbindung von mittelständischen Unternehmen wirklich erfolgreich hinzukriegen. Ein schönes Beispiel hierfür ist die MBB Industries AG (WKN A0ETBQ). Seit ihrer Gründung im Jahr 1995 wächst MBB Industries durch organisches Wachstum und Kauf von Unternehmen nachhaltig. Nach vorläufigen Zahlen konnte nun auch im dritten Quartal 2012 eine dynamische Geschäftsentwicklung verzeichnet und der Umsatz bei überproportionaler Ergebnisverbesserung deutlich ausgeweitet werden. Die Kursentwicklung hielt zwar zuletzt deutlich besser mit dem Gewinnanstieg mit, dennoch bieten sich weitere Kurschancen.
In der heutigen Presseschau geht es u.a. um die EZB und die Fed und ihre Rettungsbemühungen. Weiterhin steht das Gespenst Bankrun im Raum. Zudem geht es um Spanien und die wirtschaftliche Lage in den USA. Unternehmensseitig stehen Deutsche Bank, Commerzbank, Wacker Chemie, Sixt und Facebook im Blick.