So schnell kann es gehen. An einem Tag ist man der gefeierte Held der deutschen Immobilienlandschaft, an dem anderen scheint ein kleines Imperium zusammenzubrechen. Die jahrelange Kursrallye der Aktien der TAG Immobilien (WKN 830350) war untrennbar mit dem Vorstandsvorsitzenden Rolf Elgeti verknüpft. Doch ein negativer Bericht der „Welt am Sonntag“ über den Überflieger ließ bei den Investoren Zweifel am gesamten Unternehmen aufkommen, so dass die Papiere des im MDAX notierten Immobilienkonzerns am Montag um rund zehn Prozent abstürzten.
Je länger die US-Regierung lahmgelegt wird, desto nervöser scheinen auch die Anleger an den Aktienmärkten zu reagieren. Somit kommt der DAX auch am Freitagvormittag nicht von der Stelle. Zudem nähert sich mit dem baldigen Erreichen der Schuldenobergrenze ein noch größeres Problem. Angesichts dessen sorgt es nicht gerade für Beruhigung, dass die offiziellen Arbeitsmarktdaten der US-Regierung für den Monat September heute nicht veröffentlicht werden. Während dies für die Märkte die wichtigsten Konjunkturdaten sind, sieht man sie in Washington offenbar nicht als „essentiell“, so dass sie dem „Shutdown“ zum Opfer fallen müssen.
Die öffentliche Verwaltung in den USA steht still, doch die Börsen scheint es vorerst nicht so Recht zu stören. Somit schafft es der DAX am Dienstagvormittag in die Gewinnzone. Allerdings könnte die Nervosität zunehmen, wenn der Haushaltsstopp längere Zeit andauert und wir uns zudem dem weitaus größeren Problem, das da Schuldenobergrenze heißt, widmen müssen.
Die Aktie des Karbonspezialisten SGL Carbon (WKN 723530) konnte zum Wochenstart einen deutlichen Wertzuwachs von 6 Prozent verbuchen, nachdem das Unternehmen seine Sparziele konkretisiert hatte. Einen Tag später scheint jedoch sowohl bei den Anlegern als auch bei der Analystenzunft die Euphorie verflogen zu sein.
Im Kampf der beiden Flugzeugbauer Airbus und Boeing (WKN 850471) um die Vorherrschaft auf dem weltweiten Flugzeugmarkt konnten sich die Amerikaner darauf verlassen, dass ihnen der japanische Markt so gut wie sicher war. Nach Jahren erfolglosen Werbens um japanische Kunden schaffte es nun die Tochter des europäischen Luft -und Raumfahrtkonzerns EADS (WKN 938914) endlich die Tür nach Japan weit aufzustoßen.
Am Mittwoch schafft es die Aktie des Spezialverpackungsherstellers Gerresheimer (WKN A0LD6E) an die Spitze des MDAX. Das Unternehmen konnte zuvor dank stabiler Geschäfte im dritten Quartal die Jahresprognose trotz einiger Zweifel am Markt bestätigen. Demnach sollen die Umsatzerlöse 2013 um fünf bis sechs Prozent zu konstanten Wechselkursen wachsen.
Auf dem europäischen Automobilmarkt scheinen sich so langsam Erholungstendenzen abzuzeichnen. Gleichzeitig profitieren die Hersteller weiterhin von einem wahren Boom in den USA und den Schwellenländern. Doch einigen Anlegern könnte es schwer fallen, auf einen bestimmten Favoriten zu setzen, der in besonderer Weise von dieser Entwicklung profitieren sollte. Für alldiejenigen bietet es sich an, statt auf einen der großen Automobilhersteller, auf einen Zulieferer wie den Lackieranlagenhersteller Dürr (WKN 556520), der mehrere Firmen beliefert, zu setzen.
Gestern hatten die Anleger hierzulande noch auf eine schnelle Einigung im US-Haushaltsstreit gehofft. Doch nun scheinen die Hoffnungen der Börsianer in dieser Hinsicht immer mehr zu schwinden, so dass der DAX am Mittwochmorgen mit Verlusten in den Handel startet. Da gäbe es schließlich auch noch die Regierungskrise in Italien, deren Ausgang noch einiges an Unsicherheit für die Märkte bereithält.
Auch wenn Sky Deutschland (WKN SKYD00) in diesem Jahr unter dem Strich einen Verlust einfahren wird, sind die Fortschritte im operativen Geschäft deutlich sichtbar, so dass die im MDAX notierte Aktie des Bezahlfernsehsenders auch weiterhin kein Halten zu kennen scheint. Nun könnten die erneut aufgekommenen Übernahmefantasien die Notierungen sogar noch weiter beflügeln.
Die Aktie des Stahlkonzerns ThyssenKrupp (WKN 750000) setzt sich am Mittwochvormittag mit deutlichem Abstand an die DAX-Spitze. Das Papier profitiert davon, dass Cevian Capital ein Aktienpaket von 5,2 Prozent an ThyssenKrupp gekauft hat und vom langfristigen Potential des Unternehmens überzeugt ist. Dagegen befindet sich der DAX insgesamt im Minus, da einmal mehr die Vorgaben aus Übersee ehr enttäuschend ausgefallen sind.