Wäre da nicht der Abstieg aus dem MDAX in den SDAX, könnte man sich beim Karbonspezialisten SGL Carbon (WKN 723530) darüber freuen, dass die Aktie am Montag deutlich Zugewinne verbuchen kann. Auf Anlegerseite scheint man wohl das nun konkretisierte Sparprogramm „SGL2015“, mit Hilfe dessen die Wiesbadener wieder aus der Verlustzone kommen wollen, zu honorieren.
Nachdem der DAX in den vergangenen Tagen mehrfach ein neues Allzeithoch verbuchen konnte, scheint sich das wichtigste deutsche Börsenbarometer am Freitagvormittag erst einmal ein Pause zu gönnen. Schließlich steht am Sonntag noch eine Bundestagswahl an. Offenbar wollen die Investoren erst einmal abwarten, wer denn Deutschland zukünftig regiert, bevor sie sich erneut mit Aktien eindecken.
Das ist doch Mal ein Wochenauftakt nach Maß, denn der deutsche Leitindex DAX kann gleich am Montagvormittag mit einem neuen Allzeithoch aufwarten. Während eine Einigung in der Frage der syrischen Chemiewaffen erzielt werden konnte, zeigen sich die Investoren offenbar über die anstehende Neubesetzung an der Spitze der US-Notenbank Fed erfreut. Nachdem der ehemalige US-Finanzminister Lawrence Summers seine Bewerbung als Fed-Chef zurückgezogen hat, gilt die bisherige Vizechefin Janet Yellen als aussichtsreichster Kandidat. Die Marktteilnehmer freut es, da sie für eine Fortsetzung der lockeren Geldpolitik unter Ben Bernanke steht.
Zuletzt hatte es einige Spekulationen gegeben, dass Vodafone (WKN A0J3PN) möglicherweise nicht die geforderten 75 Prozent der Aktien von Kabel Deutschland (WKN KD8888) erhalten könnte. Doch am Donnerstagabend verkündete der britische Mobilfunk-Riese die frohe Botschaft, dass der Deal nun über die Bühne gehen kann.
Für die jüngsten Fortschritte im operativen Geschäft und den atemberaubenden Höhenflug, den die Aktie des Bezahlfernsehsenders Sky Deutschland (WKN SKYD00) hinlegen konnte, war nicht nur die positive Entwicklung bei den Abonnentenzahlen verantwortlich. Vielmehr konnte Sky aufgrund der voranschreitenden Verbreitung von HD-Programmen mehr Geld pro Kunde einnehmen. Nun soll eine Kooperation mit Samsung (WKN 881823) den beiden Unternehmen eine Vorreiterrolle im Bereich Ultra HD sichern und Sky in Zukunft noch höhere Einnahmen bescheren, was auch der Aktie zugutekommen sollte.
In der Vergangenheit war bei den Aufsteigern in den deutschen Leitindex DAX relativ schnell die Luft raus. Die Kurssteigerungen, die einen Aufstieg aus dem MDAX zuvor ermöglicht hatten, konnten später in der ersten deutschen Börsenliga nicht in der gleichen Weise fortgesetzt werden - nicht so beim Automobilzulieferer Continental (WKN 543900). Die Aktie der Hannoveraner ist nun schon seit fast einem Jahr wieder im DAX notiert. In dieser Zeit verteuerte sich das Papier um etwa 50 Prozent. Derzeit wird der Kurs jedoch von den Anteilsverkäufen von Schaeffler belastet, allerdings könnte sich damit für andere Investoren auch eine ideale Einstiegsgelegenheit ergeben haben.
Nachdem Rhön-Klinikum (WKN 704230) nun die Mehrzahl seiner Kliniken an den Gesundheitskonzern Fresenius (WKN 578560) abgeben möchte, mussten die Analysten ihre Einschätzungen für die im MDAX notierte Aktie des Klinikbetreibers überarbeiten. Dabei fallen die Reaktionen überwiegend positiv aus.
Bis Ende 2012 gehörte die Aktie von Gerry Weber (WKN 330410) zu den ganz großen Börsenlieblingen hierzulande. Doch nun enttäuschte der Moderhändler aus Halle/Westfalen die Anleger mit einer weiteren Senkung der Jahresprognose. Als Reaktion verliert der MDAX-Titel am Freitag rund 10 Prozent an Wert und belegt den letzten Platz in der zweiten deutschen Börsenliga. Damit befindet sich das Papier nun schon rund ein Viertel unter dem Allzeithoch aus dem Vorjahr.
Sparprogramme scheinen bei den deutschen Konzernen derzeit stark in Mode zu sein. In dem schwierigen Marktumfeld ist es schwer Wachstum zu erzielen, also muss der Rotstift angesetzt werden, damit es wenigstens auf der Ergebnisseite stimmt. Nun reagiert auch der Bau- und Dienstleistungskonzern Bilfinger (WKN 590900) mit einem Stellenabbau auf den Preiskampf im Service-Geschäft und die enttäuschende Auftragslage.
Im Vorfeld der gestrigen Fed-Sitzung drehten sich die Diskussionen an den Finanzmärkten fast nur darum, wie stark die US-Notenbank die monatlichen Anleihekäufe bereits im September drosseln würde. Doch Ben Bernanke & Co. halten vorerst an der Höhe der Anleihekäufe von 85 Mrd. US-Dollar fest, was die Märkte freute und dem DAX zu einem neuen Allzeithoch verhalf.
Die Aktie von Gerry Weber (WKN 330410) findet sich am Freitag nach der erneuten Senkung der Jahresprognose auf dem letzten Platz im MDAX wieder. Angesichts der mittelfristigen Wachstumschancen für das Unternehmen aus Halle/Westfalen und der günstigen Bewertung der Aktie könnten einige Anleger jedoch mit einem Einstieg liebäugeln. Allerdings könnte die Schwäche auch noch länger andauern.