Nach den deutlichen Kursgewinnen vom Vortag kann der deutsche Leitindex DAX auch am Mittwoch einen positiven Start in den Handel verbuchen. Allerdings ist von einer Euphorie derzeit nichts mehr zu spüren. Offensichtlich wollen sich die Anleger überzeugen, dass die gestrigen Kurssprünge keine Eintagsfliege waren.
Nachdem der Bombenanschlag von Boston bereits die US-Börsen am Montagabend ins Minus getrieben hatte, zeigen sich am Dienstagvormittag auch die DAX-Anleger verunsichert. Dabei fällt diese Unsicherheit in eine Phase, in der die Euro-Krise, die schwachen Arbeitsmarktdaten aus den USA für den Monat März und die enttäuschenden BIP-Daten aus China zuletzt hierzulande nicht gerade für ein börsenfreundliches Umfeld gesorgt haben.
Nach den deutlichen Kursgewinnen vom Mittwoch, scheinen sich die DAX-Anleger am Donnerstagvormittag erst einmal eine Verschnaufpause zu gönnen. Während die asiatischen Börsen den Schwung aus New York mitnehmen konnten, ist diese Euphorie hierzulande noch nicht angekommen. Immerhin konnten am Mittwochabend sowohl der Dow Jones als auch der S&P 500 neue Rekordstände verbuchen.
Auch am Freitag startet der Dax mit einem Plus in den Tag. Allerdings haben wir in den vergangenen Tagen gesehen, dass sich die Stimmung sehr schnell ins Negative drehen kann. Neben der Aufbereitung der Quartalsergebnisse der US-Technologieriesen Google, Microsoft oder IBM werden die Anleger hierzulande vor allem auf die enttäuschend ausgefallenen Quartalsergebnisse von SAP und die vorgezogene Hauptversammlung der Commerzbank schauen.
Neue Übernahmephantasien gibt es derzeit wieder bei Deutschlands größtem Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland (WKN KD8888). Nachdem der britische Telekomkonzern Vodafone (WKN A0J3PN) wohl kein Angebot vorlegen wird, richtet sich der Blick nun auf den weltweit größten Kabelnetzanbieter Liberty Global (WKN A0EQ3F). Doch ob ein Angebot wirklich kommt und ob der Kurs in der Folge wirklich noch Potenzial hat, darf bezweifelt werden.
Der DAX zeigt sich zu Wochenbeginn leicht in der Gewinnzone, obwohl das chinesische Wirtschaftswachstum im ersten Quartal schwächer als erwartet ausgefallen ist. Demnach wuchs die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt zwischen Januar und März im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 7,7 Prozent, gegenüber einem Plus von 7,9 Prozent im vierten Quartal 2012. Volkswirte hatten mit einem Wert von 8,0 Prozent gerechnet.
Nachdem der Grafitspezialist SGL Carbon (WKN 723530) nicht gerade eine optimistische Prognose für das laufende Geschäftsjahr abgegeben hatte, sorgte nun die ausgesprochene Gewinnwarnung für einen Einbruch beim Aktienkurs. Grund für die gesenkten Gewinnaussichten ist der schwache Jahresauftakt, für den insbesondere die gesteigerten Unsicherheiten im Geschäft mit Carbonfasern gesorgt haben. ...
Nachdem die US-Börsen am Dienstag eine positive Gegenreaktion zu den Kursverlusten vom Montag zeigen konnten, scheint der DAX am Mittwochmorgen diesen Schwung nicht mitnehmen zu können. Vielmehr verbucht der Index deutliche Verluste. Zudem werden heute im Gegensatz zu gestern nur wenige Konjunkturdaten bekannt gegeben, die einen Stimmungsumschwung auslösen könnten.