Ja, es ist wahr - der Mai macht alles neu! Zumindest macht er neue Allzeithochs, und zwar im DAX. Da nämlich ist in schöner Regelmäßigkeit seit Dienstag an jedem Handelstag ein neues Rekordhoch gefallen. Und ganz nebenbei auch noch der einzige Widerstand, der sich dem deutschen Leitindex auf seinem Weg zur 13.000er-Marke noch in den Weg hätte stellen können.
Pünktlich zur neuen Saison geht auch an der Börse die 2017er Frühjahr/Sommer-Kollektion an den Start. Dabei scheint eine Farbe in diesem Jahr besonders „trendy“ zu sein, wie das auf neudeutsch so schön heißt, und das ist die Signalfarbe Rot.
Mit dem Schlusskurs vom Mittwoch bei 12.203 Zählern ist der deutsche Leitindex quasi per Punktlandung in die Spitze der markanten Keilformation zurückgesprungen. Die in der Vorwoche noch durch den Rutsch nach unten generierten Verkaufssignale wurden dadurch ebenso obsolet wie die Frage, ob sich die Trump-Rallye nach der misslungenen Abstimmung zu Obamacare nun eventuell erschöpft haben könnte!
Am Donnerstag sprang der DAX schon zur Eröffnung über 12.100 Zähler (Achtung, neues Gap im Chart) und markierte bei 12.156 sein neues Jahreshoch. Für einen kurzen, nämlich diesen Moment war dem deutschen Leitindex damit sogar der bullishe Ausbruch aus dem Keilmuster gelungen, in dem die Blue Chips zuletzt gefangen waren. Ende gut, alles gut also?
Es war schon ziemlich beeindruckend, mit welcher Dynamik der DAX am Montag nach oben schoss. 400 Punkte-Satz an einem Tag, riesengroße Kurslücke im Chart, neue Allzeithochs. Nur kurz zur Erinnerung - gefeiert wurde hier ein bis dato eher unbekannter junger Mann, der in gut einer Woche vermutlich zum neuen Staatspräsidenten Frankreichs gewählt werden wird.
Ist das nicht ganz wunderbar, dass es in diesen Zeiten der Konfusion und Unsicherheit noch Dinge gibt, auf die man sich verlassen kann? Nehmen wir zum Beispiel die gute, alte Börsenweisheit von den politischen Börsen, die kurze Beine haben. Denn was wir da im Augenblick an den Märkten beobachten können, trifft exakt auf dieses Bonmot zu.
Kennen Sie das auch? Dieses merkwürdige Phänomen, dass immer dann, wenn man sich anerkennend (oder vergleichbar positiv) über etwas geäußert hat, anschließend das Gegenteil davon eintritt? So zumindest kommt es mir in dieser Handelswoche vor...
Eines steht zumindest fest, wenn man das Resümee der gerade abgelaufenen Handelswoche zieht (und genau deswegen sind wir ja heute hier) - es war alles, nur nicht langweilig! Gut, den Montag hätte man sich ruhigen Gewissens noch schenken können, aber mit einem Schlusskurs von 12.052,90 blieb charttechnisch alles im grünen Bereich...
Man kann nun zwar nicht direkt sagen, dass die Hausse bereits Geschichte wäre. So weit will selbst ich heute und hier nicht gehen. Dennoch muss zunächst einmal festgestellt werden, dass die ersten drei Sitzungen dieser Handelswoche für…naja, eben umsonst war.
Derzeit gibt es wohl kaum eine Branche, die so sehr unter Veränderungsdruck steht, wie die Bankbranche. Wir sehen dies an der Diskussion um Abhebegebühren für Bargeld und der Unsicherheit in Bezug auf Negativzinsen. Es geht aber auch anders.
Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. ein Euro-Austritt Griechenlands, Negativzinsen, die Dollar-Schwäche sowie die neue Zinswelt. Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf BMW, Deutsche Wohnen, Deutsche Bank, BMW, K+S, SGL Group, UBS, Lenovo, Apple, Tesla.
Mit einem fulminanten Satz sprang beispielsweise der DAX aus dem Stand über die 12.000er-Hürde. Das wäre an sich noch keine Meldung wert, allerdings muss hier die Distanz berücksichtigt werden, die das Börsenbarometer dabei zurücklegte.