In den vergangenen Tagen konnten sich die weltweiten Aktienmärkte etwas stabilisieren. Allerdings dürfte Investoren klar sein, dass die Erholung auf wackeligen Beinen steht.
Panikverkäufe haben die Shanghaier Börse heute Morgen um über sechs Prozent einbrechen lassen. Um dem verlustträchtigen Geschäft zu entgehen, will die chinesische Regierung, dass ihre Stahlkocher zwischen 100 und 150 Millionen Tonnen weniger Stahl herstellen. Das könnte 400.000 Menschen den Job kosten.
Die Märkte sind weiterhin technisch überverkauft, die Stimmung am Boden. In solch einem Umfeld können die Kurse weiter steigen. Einige Anleger allerdings nehmen zur heutigen Eröffnung die in der Vorwoche entstandenen Gewinne schon wieder mit. Die Unsicherheit bleibt hoch.
Am Freitag hält der positive Draghi-Effekt an. Die Aussicht auf weitere geldpolitische Lockerungsmaßnahmen vonseiten der EZB beschert dem DAX am Mittag einen satten Kurssprung. Selbst die 10.000er -Marke ist wieder in Sichtweite. Allerdings hatte Mario Draghi Ende 2015 die hohen Erwartungen der Anleger nicht erfüllen können. Möglicherweise gelingt es dieses Mal.
In den Medien geht die Angst vor einer globalen Wirtschaftskrise wie 2008 um. Der Umbau der chinesischen Volkswirtschaft von Export, Immobilien und Industrie hin zu Konsum und Dienstleitung ist nicht ohne Reibungsverluste zu bewerkstelligen. China scheint „Lost in Transition“ zu sein.
Was Dich nicht umbringt, macht Dich stark: Nach diesem Motto kann der Deutsche Aktienindex seine Kursgewinne aus der vergangenen Woche auch heute weiter verteidigen. Es spricht sich langsam herum, dass die negative Nachrichtenlage nicht potent genug war, einen echten Ausverkauf bei Aktien auszulösen.
Nach deutlichen Kurszuwächsen zum Ende der vergangenen Woche, scheinen nun die Unsicherheiten an die Märkte zurückzukehren. Und wieder einmal ist China mittendrin.
Nach den Enttäuschungen zu Beginn des Jahres, konnten die Börsen in der Vorwoche dank der Aussicht auf noch mehr billiges Geld vonseiten der EZB und einer Ölpreiserholung endlich durchatmen. Es sind jedoch nicht alle Marktteilnehmer überzeugt, dass jetzt sofort alles besser wird.
EZB-Präsident Mario Draghi hat den geldpolitischen Joker ausgespielt und die Märkte kaufen ihm den Bluff erneut ab. Wie im Dezember könnten es die Anleger auch dieses Mal wieder bitter bereuen, auf weitere Geldgeschenke der EZB zu spekulieren, bevor sie beschlossen wurden.
Wie wenig Anleger noch auf eine Ausweitung der geldpolitischen Maßnahmen der Europäischen Zentralbank geglaubt haben, zeigt der heutige Freudensprung im Deutschen Aktienindex nach der Aussicht auf eine Stimuli-Ausweitung im März.
Der Mut derjenigen, die heute nach dem erneuten Abrutschen der Kurse der China und einer miserablen Handelseröffnung am deutschen Aktienmarkt bei Aktien zugegriffen haben, wurde im Tagesverlauf belohnt.
Versprechen für neue Geldgeschenke waren früher noch eine Kuh, die Anleger wochenlang melken konnten, heute reicht die Halbwertzeit dieser Ankündigungen offenbar nur noch wenige Tage.
Eine sehr volatile und aus charttechnischer Sicht mit dem starken Rebound zum Schluss eine sehr wichtige Börsenwoche geht zu Ende. Nur noch die US-Notenbank hat gefehlt, aber diese kommt nächste Woche mit der Zins-Entscheidung am Mittwoch ins Spiel.
Nach dem schwachen Jahresauftakt konnte EZB-Chef Mario Draghi am Donnerstagnachmittag für eine Erleichterungsrallye im DAX sorgen. Anleger freuten sich auch am Freitag über die Aussicht auf weitere gelpolitische Lockerungsmaßnahmen. Allerdings muss sich die Erholung erst noch als nachhaltig erweisen.
Viele Marktteilnehmer hatten gehofft, dass die ersten beiden Wochen des noch jungen Jahres schnell der Vergessenheit anheimfallen würden. Dies war jedoch ein Trugschluss. Fokussierten sich die Investoren zu Jahresbeginn hauptsächlich auf die schwachen Aktienbörsen in China und den abwertenden Yuan, so gilt nunmehr die volle Aufmerksamkeit dem Absturz der Ölpreise.