Die ersten Handelstage im neuen Jahr wurden ganz klar von den Turbulenzen an den chinesischen Aktienmärkten beherrscht. Dabei hatten wir angesichts der Zinswende der Fed und weiterer Lockerungsmaßnahmen vonseiten der EZB Ende 2015 beinahe vergessen, dass in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt nicht mehr alles rund läuft.
Die Weihnachtszeit verbreitet eine positive Grundstimmung am deutschen Aktienmarkt. „Window Dressing“ und Last-Minute-Käufe heben die Stimmung. Daneben fehlen dem Deutschen Aktienindex aber neue Impulse. Im Hintergrund der optimistischen vorweihnachtlichen Stimmung brodeln die alten Problemfelder.
Weihnachten steht vor der Tür, das Fest der Liebe, der Geschenke und der besinnlichen Stunden im Kreise der Familie. Diese gerade angesprochene Besinnlichkeit tut auch dringend not, denn die Tage vor dem Feste sind zumeist von einer veritablen Hektik geprägt.
Die Anleger am deutschen Aktienmarkt kommen nach den Turbulenzen der vergangenen Tage zur Besinnung und erkennen, dass ein Crash und Panik an den Märkten noch nie durch Dinge ausgelöst wurde, denen man sich wie im Falle der wahrscheinlichen Zinsanhebung sehenden Auges nähert. Schnäppchenjäger greifen zu.
Die OPEC konnte erneut nicht für eine Stabilisierung der Ölpreise sorgen. Vielmehr sind die Notierungen für das schwarze Gold nach der jüngsten Sitzung der Organisation erdölexportierender Länder noch einmal unter Druck geraten. Die Frage ist, ob das auf Dauer so bleiben muss.
Der DAX pendelt heute volatil um seinen Eröffnungskurs vom Montag und kann sich mangels entscheidender Nachrichten nicht für eine neue Richtung entscheiden. Auch Last-Minute-Käufe von Fonds, die heute den zweiten Tag in Folge für Kursgewinne zu Handelsbeginn sorgten, hatten nicht die Kraft, eine neue Richtung vorzugeben.
Der Preis für ein Barrel Rohöl der Sorte Brent sinkt heute Morgen auf den tiefsten Stand seit dem Jahr 2004. Der neuerliche Sturz beim Ölpreis hängt wie ein Damoklesschwert über den Börsen, allen voran der Wall Street. Dort sorgte ein Ausverkauf bei Energieaktien am Freitag für herbe Verluste von fast 400 Punkten im Dow Jones.
Es dürfte sich endlich ein internationaler Schulterschluss abzeichnen, eine Anti-Terror-Koalition, die den Namen verdient. Die USA und Russland nähern sich wieder an, um gemeinsam gegen den IS vorzugehen. So würden die Finanzmärkte immer mehr geopolitisch gestützt und immer weniger geopolitisch geschwächt. Und die mittelständische deutsche Wirtschaft freut sich besonders, wenn Russland als Wirtschaftsstandort wieder offen ist.
Es scheint, als hätten die Märkte Janet Yellen gefangen genommen und würden sie erst wieder freilassen, wenn Sie den Leitzins auch an diesem Mittwoch nicht antastet. So zumindest kann man die Turbulenzen interpretieren, die in den vergangenen Tagen an den Finanzmärkten zu beobachten waren.
Die Anleger am deutschen Aktienmarkt trauten dem Braten heute nicht: Zwar sank der Euro gegenüber dem Dollar um einen halben Cent und Öl stabilisierte sich auf der Höhe der Vortagestiefs. Bei Anlegern war aber erst einmal Wunden lecken angesagt.
Ein Ölpreis nahe 150-Dollar (2008) tritt wildkapitalistische Fracking-Aktivitäten los, die zu einer deutlichen Angebotsausweitung führen, in deren Folge der Ölpreis drastisch einbricht. Dies wiederum bewirkt, dass Ölbohrtürme massenweise außer Betrieb gesetzt werden, sodass sich das Angebot verknappt.
Der Verfallstermin am Freitag hatte ein enormes Handelsvolumen erzeugt und das war wohl auch die Umsatzspitze, bevor es jetzt in die ruhige Vorweihnachtsphase geht. Die Weltmärkte versuchen weiter zu eruieren, welche Folgen die etwas restriktivere Geldpolitik der US-Notenbank haben wird. Im Fokus steht derweil die Ölpreisentwicklung und der Fall auf ein 11-Jahrestief.
Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. die US-Zinswende, die nahende Wahl in Spanien, die Inflation, der Ölpreis-Crash, sowie die Lage bei Staatsanleihen. Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf Vonovia, Volkswagen, Commerzbank, Deutsche Wohnen, Metro, Apple, Boeing, Walt Disney.
Die Kunst der Rede - oder auch Redekunst, je nachdem, welche Bezeichnung Sie bevorzugen - gilt gemeinhin als Talent, das einer/m idealerweise in die Wiege gelegt oder, denn auch diese Variante ist durchaus zulässig, zu einem späteren Zeitpunkt entdeckt und hernach entsprechend geschult wird.
Derzeit fehlen die Impulse, die den DAX wieder in die Spur bringen könnten. Zwar bemühte sich der Index am Nachmittag dank steigender Kurse an der Wall Street um Schadensbegrenzung und holte einen Großteil seiner Verluste wieder auf. Mehr aber ist derzeit einfach nicht drin.