Im gestrigen Handel hat es der DAX geschafft, seinen Absturz abzubremsen. Allerdings bleibt es ein weiter Weg, bis wir von einer Erholung sprechen können.
Nach der jüngsten Kursschwäche versucht sich der DAX am Donnerstag an einer neuerlichen Erholungsbewegung. So lange es in China jedoch weiterhin turbulent zugeht, wird die ein schwieriges Unterfangen.
Die Aussicht auf weitere Lockerungsmaßnahmen vonseiten der EZB und steigende Ölpreise hatten auch dem DAX zu einer Erholung verholfen. Allerdings scheint die Ölpreiserholung nur ein Strohfeuer gewesen zu sein, während EZB-Chef Mario Draghi die Märkte nicht erneut enttäuschen sollte.
Davon kann Japan ein Lied singen. Trotz massiver geldpolitischer Intervention und damit der Absicht, den japanischen Yen zum Zwecke der Exportstärkung zu schwächen, hat dieser seit Jahresanfang 2015 gegenüber den wichtigsten Handelswährungen im Trend um rund 10 Prozent aufgewertet. Maßgeblich hierfür sind vor allem die überkompensierenden Ängste vor einem hard landing Chinas.
Ich kann mich noch gut an meine Jugendzeit erinnern, damals herrschte Ölknappheit. Ja, das Thema Öl war in aller Munde und es gab bei Ravensburger ein Spiel, das ich leidenschaftlich gerne mit meinen Freunden spielte - es hieß Öl für uns alle. Das mag so Anfang der 1970er Jahre gewesen sein.
Das Nachsehen hat aktuell der DAX, der unter dem im Gegenzug stärkeren Euro leidet. Während im vergangenen Jahr dank niedrigem Euro der DAX die US-Börsen abhängen konnte, wendet sich aktuell das Blatt zugunsten der Amerikaner. Ganz abschreiben sollte man den DAX allerdings noch nicht.
Am Mittwoch zeichnet sich erneut ein schwacher DAX-Handel ab, da die weltweiten Finanzmärkte einfach nicht zur Ruhe kommen wollen.
Ein weiteres Mal dürfte es sich an der Gesundheit der chinesischen Wirtschaft und der Entwicklung des Yuan entscheiden, ob die Finanzmärkte zur Ruhe kommen oder ob sich weitere Turbulenzen zeigen.
Bereits nach wenigen Wochen im neuen Jahr streicht Goldman Sachs einen seiner Top Trades für das Jahr 2016. Der Top Trade setzte auf steigende Inflationserwartungen. Diese brechen nun aber weiter ein.
Heute hatten die Marktteilnehmer verschiedene Impulse zu verdauen: Einerseits schwache Konjunkturdaten aus den USA, die die Frage aufwerfen, ob die Fed nicht eigentlich eine noch zurückhaltendere Haltung einnehmen müsste und auf der anderen Seite eine durch Spekulationen über eine flächendeckende Öl-Produktionskürzung ausgelöste Rally im Öl.
Schwache US-Konjunkturdaten ließen Anleger daran glauben, dass die Fed weitere Zinserhöhungen verschieben würde. Das wiederum schwächte den US-Dollar und sorgte gleichzeitig für eine Erholung der Ölpreise. Am Donnerstag profitierte letztlich auch der DAX von dieser Entwicklung. Allerdings gab das Barometer bis zum Mittag einige der frühen Gewinne wieder ab.
Nachdem sich der DAX bereits gestern aufgrund enttäuschender Konjunkturnachrichten aus China nicht weiter erholen konnte, geht es am Dienstagmittag um mehr als 1 Prozent in die Tiefe. Dabei zeigen sich Anleger einmal mehr angesichts eines weiteren Ölpreisverfalls verunsichert.
Ölpreis, Ölpreis, immer wieder Ölpreis und dazwischen etwas China, die thematischen Dauerbrenner gaben wie schon in den Vorwochen den Takt des Kursgeschehens vor. Allerdings auch nur den Takt, denn für eine richtungsweisende Entwicklung hat es in den jüngsten Sitzungen immer noch nicht ganz gereicht.
Zum Ende der Woche schauen Anleger weltweit unter anderem auf die nun von der Bank of Japan eingeführten Strafzinsen und die Sorgen vor einem Währungskrieg.
Die Aussicht auf weitere Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed in diesem Jahr hat den Handel an der Wall Street und in Asien belastet. Angesichts solcher Vorgaben ging der DAX mit Verlusten in den Donnerstaghandel.