Nach rund 800 Punkten Minus in nur fünf Handelstagen im DAX war der deutsche Aktienmarkt überverkauft. Die heutige Erholung ist nur eine Gegenreaktion, mehr aber nicht.
Erstmals ist die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe heute in den negativen Bereich gefallen. Kurz gesagt, man muss jetzt noch Geld drauflegen, wenn man Deutschland Geld leihen will. Die sicheren Häfen sind derzeit gefragt wie lange nicht mehr.
Die Aktienmärkte befinden sich jetzt vollends im Klammergriff der Angst vor einem Brexit. Die jüngsten Umfragen geben keine Entwarnung, im Gegenteil: Der Trend zu einer Mehrheit der Brexit-Befürworter ist weiterhin intakt. Und es sind nur noch zehn Tage, bis die Briten mit ihrem Votum wohl auch über die weitere Entwicklung an den Finanzmärkten entscheiden werden.
Die Fondsmanager haben sich von der jüngsten Euphorie über tiefe Zinsen für längere Zeit und einen höheren Ölpreis nicht in die Aktienmärkte locken lassen. Das sieht man auch an der deutschen Börse. Dem DAX ging nach der Vortagesrally heute die Puste aus.
Nachdem der Mai-Arbeitsmarktbericht in den USA überraschend schwach ausgefallen ist, blicken Investoren nun noch mehr Richtung Fed. Gleichzeitig freuen sich auch Anleger auf die am Freitag beginnende Fußball-EM, so dass einige Unternehmensnachrichten zweitrangig erscheinen könnten.
Die jüngste Korrektur im Deutschen Aktienindex könnte zu weit gegangen sein. Diese Vermutung treibt kurzfristig orientierte Anleger heute Morgen in die Schnäppchenjagd auf deutsche Aktien. Damit kann der Index vorerst die Marke von 9.500 Punkten verteidigen, der er gestern sehr nah gekommen war.
Heute geben auch die letzten Anleger die Hoffnung auf, dass sich noch vor dem britischen Referendum über den Verbleib in der EU der Wind am deutschen Aktienmarkt wieder in Richtung Optimismus drehen könnte. Der Appetit der Investoren auf Risiko ist verschwunden, Sicherheit ist angesagt.
In der kommenden Woche findet die „Brexit“-Abstimmung statt. In dieser Woche dreht sich jedoch alles erst einmal noch um die Geldpolitik der US-Notenbank Fed. Mit den neusten Zahlen von Gerry Weber und einigen Hauptversammlungen erreichen uns außerdem viele interessante Unternehmensnachrichten.
Jetzt hofft man auf weitere Kursgewinne an der Wall Street. Damit könnte dann auch beim Deutschen Aktienindex die 10.000er Marke als wichtige Unterstützung etabliert werden.
Der DAX kennt derzeit keine Richtung. Schnäppchenjäger steigen unten kurzfristig ein und verlassen mit kurzfristigen Gewinnen schnell wieder den Markt. Insgesamt bestimmen technische Marken und reine Trading-Bewegungen den Markt. Eine richtige Aufwärtstendenz ist weiterhin nicht zu erkennen.
Die amerikanische Notenbank wird heute Abend ihr Sitzungsergebnis verkünden. Im Blickpunkt steht Janet Yellens Pressekonferenz um 20:30 Uhr. Sie könnte sich zunächst so äußern, dass sie die Märkte stützt, wie es die EZB und BOE für den Brexit-Fall auch angekündigt haben.
Anleger sind angesichts der bevorstehenden „Brexit“-Abstimmung im Krisenmodus. Der Bitcoin schnellt auf über 700 Dollar. Viele fragen sich, welche Signale das an die Märkte aussendet.
Die Bullen haben das Geschenk der verschobenen Zinswende dankend angenommen und machen jetzt Kasse. Die bärische Stimmung wird heute zusätzlich bestärkt durch gute Daten aus den USA, die eine baldige Zinsanhebung wieder etwas wahrscheinlicher werden ließen.
Wen wundert es, dem DAX ist sämtliche Dynamik abhanden gekommen. Auch wenn die enttäuschenden Arbeitsmarktdaten vom Freitag eine fortschreitende Zinswende in den USA im Sommer sehr unwahrscheinlich haben werden lassen, die Anleger bleiben dennoch verunsichert zurück.
Die Anleger am deutschen Aktienmarkt könnten heute zwischen die Fronten geraten. Ihr Blick ist gleich zwei Mal in die österreichische Hauptstadt gerichtet. In Wien treffen sich sowohl die Vertreter der Europäischen Zentralbank als auch des Öl-Kartells OPEC.