Selbst wer in Deutschland 40 Jahre lang gut 2.000 Euro brutto verdient hat, wird nur eine gesetzliche Rente auf Sozialhilfeniveau erhalten. So viel zum Thema „Leistung muss sich wieder lohnen“. Auch die „Riester-Rente“ schließt diese Einkommenslücke nicht. Sie ist nur etwas für den hohlen Zahn. Für die Altersvorsorge erschwerend kommt die Nibelungentreue deutscher Sparer zum Zinsvermögen hinzu...
Ganz locker, das war einmal. Die Chefin der amerikanischen Notenbank Federal Reserve (Fed), Janet Yellen, gibt sich immer zugeknöpfter. Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr hat sie die Leitzinsen angehoben. Und: Yellen hat weitere Zinsanhebungen in Aussicht gestellt.
Die EZB führt einen Balanceakt der Spitzenklasse vor. Jegliche Europa-kritische Wählerirritation soll unterbleiben. Unterdessen scheint in Großbritannien das Wahldesaster von Premierministerin May ein Non-Event zu sein. Und in den USA wird aufgrund des Scheiterns der Trumponomics sogar wieder das Wort „Re-Deflation“ in den Mund genommen.
An den Währungsmärkten herrscht im Großen und Ganzen momentan gespannte Ruhe. Der Euro handelt zur Überraschung vieler Marktbeobachter weiterhin recht deutlich über den zu Jahresanfang erzielten Tiefstkursen. Auch das Britische Pfund wird aktuell deutlich teurer umgesetzt, als es viele Analysten zu Jahresbeginn erwartet hatten. Spannung wird nächste Woche aufkommen...
In wenigen Wochen jährt sich die historische Brexit-Abstimmung zum ersten Mal. Noch vor diesem Jubiläum wählen die Briten ihr Parlament neu. Der Wahlausgang entscheidet auch darüber, wie der Brexit vonstatten gehen wird. Die Wähler sind gefordert. Auch für Anleger bringt die Entscheidung etwas mehr Klarheit.
Natürlich ist es gut, dass mit der Wahl des Europa-freundlichen Emmanuel Macrons zum neuen französischen Staatspräsidenten das größte politische Risiko des europäischen Superwahljahrs 2017 vom Tisch ist. Wie bereits Präsident Trump in den USA hat auch Macron üppige Vorschusslorbeeren erhalten. Sein Heilsbringer-Image muss er jetzt mit Leben füllen. Kann er das?
Valium ist ein Psychopharmaka, das Ängste bekämpft und die Nerven beruhigt. Es eine Nebenwirkung: Valium macht abhängig. Um einen anhaltenden Effekt zu erzielen, muss es regelmäßig eingenommen werden. An den Finanzmärkten heißt das Valium seit 2008 Geldpolitik. Mit Zinssenkungen und sintflutartiger Geldmengenausweitung entfaltet sie ähnliche Wirkungen und Nebenwirkungen.
Großbritannien hat gewählt. Die Entscheidung ist überraschend ausgefallen. Zwar konnten die Tories unter Premierministerin Theresa May wieder stärkste Kraft werden. Aber das war es auch schon an Erfolgsmeldungen. Anleger fragen sich, wie es weiter geht.
Der BREXIT brachte im vergangenen Jahr so einiges auf der Insel durcheinander. Die eine Hälfte der Bevölkerung war am feiern, die andere staunte nur ungläubig und fühlte sich ihrer Zukunft beraubt. Doch der BREXIT ist nicht allein für die Schwäche des Pfundes verantwortlich.
Auf ihrer Mai-Sitzung beschloss die US-Notenbank einstimmig, ihre Zinspolitik unverändert zu belassen. Beweggrund ist auch die bislang ausbleibende Wachstumsoffensive der Trump-Administration: Je weniger Trump liefert, desto expansiver kann die US-Geldpolitik auch zur Unterstützung der Börsen bleiben.