Auch die heutige Stimmungserhebung hat gezeigt, dass die Börsianer dem jüngsten Aufwärtstrend nicht so recht trauen wollen. Zumindest ist von Kauflaune weit und breit nur wenig zu spüren. Man könnte auch von zwei Ängsten sprechen, zwischen denen sich viele Anleger entscheiden müssten.
In Sachen Brexit scheint es einen neuen Trend zu geben. So berichtete etwa der britische Telegraph heute in aller Frühe auf seiner Internetseite über seine neueste Umfrage in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut ORB. Dabei ist die Zahl derjenigen, die einen Austritt Großbritanniens aus der EU (Brexit) befürworten, wieder deutlich gestiegen.
Eigentlich hatte ich sie schon längst vergessen. Ich meine die Bitcoins. Aber am Montag fiel mir die ganze Geschichte wieder ein, als ich las, dass die virtuelle Währung die 300-Dollar-Linie unterschritten habe. Das wirkt schon ernüchternd, wenn man bedenkt, dass Ende November 2013 ein Bitcoin sogar einmal teurer als eine Unze Feingold war. Aber nur einen Tag lang.
Die meisten Menschen bewerten ihre materielle, aber auch persönliche Situation oft nicht unter absoluten Gesichtspunkten. Es genügt vielen nicht nur eine Million Euro ihr Eigen zu nennen was per se (absolut) eigentlich positiv wäre. Aber die Geschichte sieht schon ganz anders aus, wenn sehr viele Menschen im persönlichen Umfeld ebenfalls eine Million Euro besäßen.
Internationale Investoren scheinen kein Ende der Aktienmarkthausse zu sehen. Nein, die Aktienmärkte werden nicht, wie vor einem Monat noch befürchtet, im zweiten Quartal 2018 ihren Höhepunkt erreichen. Vielmehr ergab die jüngste Umfrage von BofA Merrill Lynch bei internationalen Fondsmanagern, dass es mit den Aktien noch bis zum Jahr 2019 oder sogar jenseits davon weiter nach oben gehen könnte.
Eigentlich wollte ich dem Präsidenten der Fed von St. Louis den Titel „Retter der Aktienmärkte“ verleihen. Denn er ist es gewesen, der vor knapp drei Wochen mit seinem Statement, man könne bei Bedarf neuerliche Anleihekäufe seitens der US-Notenbank vornehmen, dafür sorgte, dass Aktienmärkte dies- und jenseits des Atlantiks ihren Kursrutsch abrupt beendeten und zu einer scharfen Erholung ansetzen konnten. Anders ausgedrückt: Der nicht gerade als Zinstaube bekannte James Bullard hatte sich offensichtlich mehr Sorgen über die fallenden Aktienkurse als um eine stringente Notenbankpolitik gemacht.
Unlängst verbrachte ich ein paar Tage Urlaub zur Entspannung in einem sehr guten Hotel im Schwarzwald, das auch über ein vorzügliches Restaurant verfügte. Und so entschloss ich mich, zusammen mit meinem Sohn, der mich bei dieser Reise begleitete, zur Abrundung meines Kurz-Aufenthalts in diesem Lokal abends essen zu gehen. Ein Fünf-Gang-Menü war angesagt, und nun ging es nur noch darum, einen geeigneten Wein zu diesem vielversprechenden Mahl zu finden.
Für viele Börsianer scheint der Ausgang des Referendums in Großbritannien über dessen möglichen Austritt aus der EU bereits festzustehen. Dies zeigt zumindest die jüngste Umfrage der Börse Frankfurt unter institutionellen Anlegern, die ich wie immer kommentiert habe.
In der Eurozone herrschen Wachstumssorgen und Deflationsgefahren. Dabei bemüht sich die Europäische Zentralbank redlich, zumindest den Eindruck zu erwecken, sie werde im kommenden Jahr mit einem echten quantitativen Lockerungsprogramm (QE) in Form von Staatsanleihekäufen beginnen. Doch ist es dem EZB-Präsidenten bislang offenbar aber nicht gelungen, alle Mitglieder des EZB-Rats und offenbar auch nicht die Mehrheit des Direktoriums die Mehrheit des Direktoriums von seiner Mission zu überzeugen.
Genauso, wie es heute eine totale Mondfinsternis - sie war in Deutschland leider nicht sichtbar - gab, könnte man auch von einer Verfinsterung der Stimmung bei den von uns befragten mittelfristig orientierten institutionellen Anlegern sprechen. Allerdings scheint fraglich, wie schnell diese sich (im Gegensatz zum Naturereignis) wieder verflüchtigen wird.
Es gibt für die Teilnehmer an den Finanzmärkten nichts Langweiligeres als ökonomische Daten, die den Prognosen der Ökonomen entsprechen. Als ob man auf der Suche nach unnötigen Risiken wäre. Aber wir orientieren uns nun einmal bei unseren Entscheidungen an Referenzpunkten (Prognosen)...
Börsianer haben derzeit ein echtes Problem: Selten erschien ihnen der Aktienmarkt so unverständlich und rätselhaft wie im Augenblick. Naturgemäß fällt es vielen Akteuren ohnehin schwer, trotz positiver Prognosen noch an der Spitze des Aufwärtstrends einzusteigen. Obwohl dies in erster Linie eine Frage des Referenzpunktes und nicht unbedingt eine Frage der Aktienkursbewertung ist.
Es ist in der Tat eine seltsame Geschichte. Der DAX (WKN: 846900 / ISIN: DE0008469008) verliert von seinem Allzeithoch vom 23. Januar aus gerechnet zeitweise rund 10 Prozent an Wert. Normalerweise ein Kurseinbruch, der Anleger und Investoren in Angst und Schrecken versetzen müsste. Aber bereits vor einigen Tagen konnte man lesen, der Absturz sei „absehbar“ gewesen, auch weil der Aufwärtstrend zuvor viel zu steil verlaufen sei. Was nun?
Betrachtet man die Entwicklung der hiesigen Aktienmärkte seit Wochenbeginn, könnte man fast den Eindruck gewinnen, es handele sich um eine vorgezogene Party. Dabei soll es, dem Volksmund nach, Unglück bringen, wenn man jemandem zu früh zu seinem Geburtstag gratuliert oder die Champagnerkorken vorzeitig knallen lässt.