Auf und nieder, immer wieder - die Schaukelbörse geht weiter. Die Volatilität des heutigen Tages ist das Spiegelbild der hohen Unsicherheit am Markt. Erneut war beim DAX über 10.000 Punkten kein Weiterkommen. Da nachhaltige Käufe fehlen, trennen sich die spekulativen und kurzfristig orientierten Anleger von ihren Papieren, so bald der DAX wieder 200 Punkte zugelegt hat.
Der DAX hat heute bewiesen, dass er noch nicht stark genug ist, die 10.000-Punkte-Marke nachhaltig zu überwinden. Der Fokus gilt der Weltwirtschaft. Und wenn hier aus einer konjunkturellen Delle doch erst einmal eine längere Phase mit stagnierenden Wirtschaftszahlen wird, ist das eben gerade nicht die Zeit für einen Bullenmarkt.
Gut 700 Punkte runter, danach mit gut 350 Punkten die Hälfte wieder rauf - dann war heute um die Mittagszeit beim Deutschen Aktienindex erst einmal Schluss mit der Gegenbewegung der vergangenen drei Handelstage.
Der Euro ist in den vergangenen Tagen wieder zurückgekommen und erneut am Widerstand bei 1,1450 US-Dollar gescheitert. Die Angst eines rasanten Ausbruchs der Gemeinschaftswährung nach oben ist damit wieder etwas kleiner geworden. Auch der Ölpreis kann sich auf dem erreichten Niveau stabilisieren.
Obwohl die aktuelle US-Berichtssaison einige positive Überraschungen hervorbringen konnte, hat es nicht ausgereicht, um die Aktienkurse auf breiter Front zu beflügeln.
Am Deutschen Aktienmarkt geht die Reise heute nach Süden. Anleger sorgen sich um neue Währungsinterventionen der japanischen Regierung. Wie sehr japanische Exporttitel unter dem stärkeren Yen leiden, zeigt die dort gerade auf Hochtouren laufende Berichtssaison.
Der Deutsche Aktienindex rennt bei 10.000 Punkten gegen eine Wand an. In den vergangenen Tagen stieg der Index vor allem deshalb, weil schlechte Nachrichten ausblieben. Das aber ist nicht der Treibstoff für nachhaltige Kursgewinne.
Der Deutsche Aktienindex ist dank des eines schwachen Euro den dritten Tag in Folge auf der Siegerstraße unterwegs. Ein Schritt vorwärts für den DAX ist allerdings ein Schritt rückwärts für die Börsen der Schwellenländer.
Die US-Berichtssaison für das erste Quartal 2016 ist weitgehend abgeschlossen. Dafür warten hierzulande einige Leckerbissen in Sachen Quartalsergebnisse. In diese Woche berichten unter anderem Münchner Rück, thyssenKrupp, Evotec, Nokia, E.ON, K+S, Axel Springer, Leoni, RWE, Dürr, Zalando, Hochtief, Salzgitter und Sixt.
Eine Zinserhöhung in den USA im Juni dürfte nach diesen enttäuschenden Arbeitsmarktdaten endgültig vom Tisch sein. Neben zahlreichen anderen schwachen US-Daten bereits in den vergangenen Tagen gerät nun auch die Belebung auf dem für die Fed relevanten Arbeitsmarkt ins Stocken.
Die Weltwirtschaft hat trotz tiefem Ölpreis, förderlicher Geldpolitik und relativ ruhiger Finanzmärkte kein so hohes Wachstum erzeugt, dass eine Normalisierung der Geldpolitik möglich wurde. Das könnte Folgen haben.
Das japanische Finanzministerium scheint gewillt zu sein direkt an den Währungsmärkten zu intervenieren, dieses Mal allerdings ungleich zu 2011 ohne den Segen der G7-Staaten.
Der Preis für Rohöl der Sorte Brent ist stark gestiegen. Das Marktprofil könnte jetzt eine Korrektur im Preis signalisieren.
Der DAX verhält sich, wie es das Börsensprichwort vermuten lässt: „Sell in May and go away“ hat in diesem Jahr sehr gut funktioniert. Enttäuschende US-Arbeitsmarktdaten wirken bis in die neue Woche nach.
Am deutschen Aktienmarkt bleibt es auch zum Wochenschluss dabei: Zurückhaltung aufgrund zunehmender Unsicherheit prägt das Geschehen auf dem Parkett. Der Brückentag in Frankfurt bedeutet ein geringeres Handelsvolumen, was gerade am heutigen Nachmittag zu größeren Kursauschlägen führen könnte.