Die meisten Akteure an den Finanzmärkten kennen im Grunde zwei Methoden, um künftige Kursentwicklungen zu prognostizieren. Bei der einen handelt es sich um die so genannte Fundamentalanalyse, mit deren Hilfe häufig stichtagsbezogene Vorhersagen erstellt werden. Etwas besser schneidet die technische Analyse ab.
Oft steht man vor Entscheidungen und trifft diese nicht, weil einem die richtige Überzeugung oder der Glaube an sie fehlt. Da steht man manchmal da und zermartert sich stundenlang das Hirn: „Soll ich oder soll ich nicht?“ Denn intuitiv mag man die Einstellung haben, bevor man etwa in die Kirche geht, muss man an sie glauben.
Ich habe mich oft gefragt, ob die deutschen Sparer das Geld von ihren Konten abziehen würden, wenn ihnen ihre Bank tatsächlich Negativzinsen belasten würde. Ich vermute, dass die meisten nach alternativen Sparformen suchen und das abgezogene Geld nicht, wie von der EZB erhofft, verbrauchen werden.
Obgleich ich über dieses Thema schon einmal geschrieben habe, muss ich jetzt noch einmal darauf zurückkommen. Es geht um den Mythos 200-Tage-Linie, der sich nicht nur wegen der Erwähnung in den Finanzmedien immer noch hartnäckig am Leben hält und sich sogar großer Beliebtheit erfreut. Erschreckenderweise auch unter Anlageprofis und Finanzberatern.
Angeblich leben wir seit Jahren in einem postfaktischen Zeitalter, und der Begriff Fake News, womit vor allem gezielte Desinformationen aus dem Internet gemeint sind, ist spätestens seit der Wahl Donald Trumps zum 45. Präsidenten der USA in aller Munde.
Nicht selten werde ich gefragt, ob ich denn auf Finanzmarkt-Empfehlungen, die ich anderen gebe, eigenes Geld setzen würde. Wenn ich dies dann rundweg verneine, reagieren viele Menschen darauf zumindest verdutzt, wenn nicht gar abfällig oder empört. Nach dem Motto: Wie will der mich überzeugen, wenn er selbst nicht seinen eigenen Tipps vertraut? Was ein richtiger Experte ist…
Es mag derzeit sicherlich mehr gute Gründe für einen bearishen als einen bullishen Aktienmarkt geben. Auch ich gehöre eher zu den mittelfristigen Skeptikern. Aber als ich am Wochenende las, dass tatsächlich die Pessimisten das Sagen hätten und das Ganze auch noch mit einer so genannten „Chart of Doom“ belegt wurde, hielt es mich mental nicht mehr auf meinem Bürostuhl.
Eigentlich gehe ich gerne zum Friseur, denn dort kann ich stets auch ein wenig entspannen. Manchmal unterhalte ich mich auch mit der Friseurin und dann plaudern wir. Aber bei meinem jüngsten Besuch ging es in unserem Gespräch nicht um Rezepte für Weihnachtsplätzchen oder wohin man das nächste Mal in den Urlaub fahren könnte.
Wer sich mit den Erkenntnissen der Verhaltensökonomik befasst, weiß, dass die meisten Menschen keine neutralen Analysten sind. Das gilt nicht nur für die Finanzmärkte, sondern auch für die Politik. So werden etwa bei wichtigen politischen Entscheidungen, wie etwa unlängst dem Brexit-Referendum, meist nicht Kosten oder Nutzen einer Entscheidung gegeneinander abgewogen.
Neulich las ich in der Zeitung, dass die meisten Deutschen immer noch vom eigenen Haus oder einer Eigentumswohnung träumen. Vor allem jetzt, weil die Zinsen so niedrig wie nie sind und sich in Zeiten von Zinsen nahe Null für manchen eine Immobilie als Anlageform geradezu aufdrängt.