Geld verdienen ist an sich einfach. Trotzdem tappen wir allzu oft immer wieder in die gleiche Falle. Werden wir also niemals schlauer?
Wenn es ein Symbol für Übertreibung gibt, dann sicherlich die Jahrtausendwende. Diese scheint sich gerade zu wiederholen. Ein Sektor, der schon 1999 heiß begehrt war, ist auch derzeit wieder gefragt. Während sich der Markt seitwärts schiebt, gibt es hier nur eine Richtung. Es geht steil nach oben.
Ein weit über den Erwartungen liegender Stellenaufbau außerhalb der Landwirtschaft in den USA im Dezember führte nur kurzfristig zu einer Rally im US-Dollar und einem Aufbäumen des Deutschen Aktienindex. Schnell fielen die Kurse wieder zurück. Nicht unverständlich...
Die heute veröffentlichten Zahlen zur chinesischen Industrieproduktion reihen sich geradewegs in die Serie schwacher Konjunkturdaten aus dem Reich der Mitte ein. Auch diese Daten erhöhen bei der chinesischen Regierung den Handlungsdruck, mehr zu tun, um den Motor der einstigen Konjunkturlokomotive wieder in Fahrt zu bekommen.
Die üppige Geldpolitik ist schon längst nicht mehr nur auf die „verwahrloste“ westliche Industriewelt und Japan begrenzt. Auch China muss mittlerweile auf die Illusion des unbegrenzten Geldes zurückgreifen, um irgendwie real- und finanzwirtschaftlich Land zu gewinnen. Geldpolitisch berauscht sollen sich die Investoren weltweit fühlen wie im berühmten französischen Chanson „ La vie en rose“.
Ich komme mir aktuell ein bisschen wie der André Kostolany vor, als er 1998 vor den Exzessen am Neuen Markt und der "New Economy" gewarnt hat, der richtigerweise warnte, dass der neue Grundsatz "Umsatz ist der neue Gewinn" Bullshit sei. Niemand hat ihn ernst genommen (den mahnenden Warren Buffett übrigens auch nicht, der galt damals ebenfalls als verstaubtes Auslaufmodell).
Derzeit treiben Börsianer hierzulande vor allem „Brexit“-Ängste um. Zu Jahresbeginn waren es dagegen ganz besonders die chinesischen Konjunktursorgen, die im Anlegerfokus standen. Dabei scheint es der zweitgrößten Volkswirtschaft überraschend gut zu gehen.
Dass die Umstellung des chinesischen Wirtschaftsmodells nicht ohne Risiken ist, wissen die Investoren spätestens seit dieser Handelswoche. Die rasante Abwärtsbewegung im DAX seit Jahresbeginn ist heute dank eines abermaligen beherzten Eingreifens der chinesischen Regierung vorerst gestoppt worden.
Im Land der Mitte macht sich wirtschaftliche Angst breit. Auf Teufel komm raus will die KP in Peking dem Schicksal Japans entgehen, dass sich nach dem Platzen der Immobilienblase und dem Einbruch der Exporte zu Beginn der 90er-Jahre noch bis heute in der Rezession befindet.
Die jüngsten Kursverluste haben nun aber wieder zig Milliarden Euro (und Dollar) vernichtet, und zwar nicht nur auf dem Papier: Anleger, die mit Verlust verkauft haben, trugen tatsächlich dazu bei, die Geldmenge zu reduzieren.
Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. der Ölpreis, China und die Globalisierung, die Risiken im deutschen Wohnungsmarkt, die Lage bei den Edelmetallen, die Probleme von Bitcoin sowie Investieren in Energieversorger. Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf Siemens, ElringKlinger, Aixtron, Evotec, Wirecard, Amazon, Barrick Gold.
Ein gewaltiger Bärenmarkt hielt Gold seither drei Jahre lang gefangen und man muss sich heute wundern, wo all diese kritischen Stimmen geblieben sind. Wenn es stimmt, dass eine überbordend optimistische Stimmung sich erst neutralisieren muss, bevor ein neuer Aufschwung beginnen kann, dann ist Gold bereit, wieder zu steigen.
Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. die Austeritätsdebatte, die Lage in Spanien, Führungsprobleme, Spekulationsblasen am Immobilienmarkt. Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf Merck, K+S, Bilfinger, Leoni, Patrizia, SMA Solar, Dialog, OMV, Raiffeisen, GE
Wenn ein Aktienindex innerhalb eines Jahres um rund 157 ProÂzent an Wert gewinnt und danach in nicht einmal elf Wochen 45 ProÂzent verliert, ist man schnell geneigt, von einer SpekuÂlationsÂÂblase und deren Platzen zu sprechen. Die Rede ist vom chineÂsischen Aktienmarkt.
Lange Jahre galt China als Jungbrunnen der Weltwirtschaft. Doch zeigen sich mittlerweile Risse in der schönen Wirtschaftsfassade. Der Immobilienmarkt hat seinen Zenit überschritten und das Schicksal des Aktienmarkts erinnert an unseren Neuen Markt. Diese negativen Vermögenseffekte über Immobilien und Aktien bedrohen die Konsum- und Investitionsfreude in China. Bereits jetzt steht beim chinesischen Wachstum - nach westlichen Maßstäben - schon längst nicht mehr die Sieben, sondern eher die Vier vor dem Komma. Auch Chinas Anrainerstaaten bekommen die Nachfrageschwäche zu spüren.