Für Europa ist die Welt in Unordnung geraten. Die USA lassen uns links liegen. Auch von rechts, aus Asien kommt Ungemach. Ohne Scham zieht Peking Deutschland den industriellen Boden unter den Füßen weg.
Kommen sie oder kommen sie nicht? Daimler, BMW, Volkswagen und der Rest der europäischen Automobilbranche zittert vor möglichen US-Strafzöllen auf Autoimporte.
Selbstzerfleischung ist kein Privileg der SPD mehr. Auch die CDU zeigt hier viel Talent. Das liegt zunächst am neuartigen Konstrukt der Doppelspitze: Während Angela Merkel sich auf das Kanzleramt konzentriert, liegt das Wohl der Partei bei AKK. Dabei wussten schon Konrad Adenauer und Helmut Kohl, dass beide Ämter zusammengehören, um auch parteiintern durchzuregieren...
Seit anderthalb Jahren belastet der Handelskonflikt, den die USA gegen China ohne rechtliche Grundlagen auslösten, nicht nur die Finanzmärkte, sondern auch die Weltwirtschaft. Laut diversen Berechnungen liegt der Schaden, den die USA für den Rest der Welt makroökonomisch angerichtet haben bei circa 0,5 Prozent der aktuellen Weltwirtschaftsleistung pro Jahr.
Der Handelskrieg und die zerrissene geopolitische Großwetterlage wirken auf die Investitionsbereitschaft der industrie- und exportstarken deutschen Unternehmen wie Streusalz auf Eis. Negativen Streueffekten kann sich mittlerweile auch die bislang so robuste Binnenwirtschaft nicht mehr entziehen. Und obwohl finanzpolitisch durchaus in der Lage, hat Berlin noch keine Maßnahmen ergriffen, um dem Rezessionskurs entgegenzuwirken.
Absolut betrachtet glänzen europäische Aktien mit einem robusten Börsenjahr 2019. Doch wie stehen sie gegenüber der US-Konkurrenz da, vor allem perspektivisch?
Ist das der ersehnte Durchbruch im Handelsstreit - US und China haben sich offensichtlich darauf verständigt, die Strafzölle schrittweise zurückzufahren. Nein!, sagt Roland Hirschmüller, Spezialist für die Auslandsmärkte und Chefaktienhändler Baader Bank. Trotzdem ist die Stimmung am US Markt hervorragend und die wirtschaftliche Lage überragend.
Mario Draghi geht ein in die Finanzgeschichte als einer der sehr seltenen Exemplare von Notenbankpräsidenten, die niemals die Leitzinsen erhöhten. Am 24. Oktober leitete er seine letzte EZB-Sitzung, die unspektakulär verlief.
Trotz der vielen Konfliktherde zeigen sich die Aktienmärkte robust. Tatsächlich sind Friedensbewegungen an den Krisenfronten zu beobachten. Im frostigen Handelskrieg hat sich Tauwetter eingestellt. Selbst in die Brexit-Frage kommt kurz vor dem Showdown am 31. Oktober Bewegung. Ist die Zeit der Enttäuschungen zu Ende?
Die Fed hat auf ihrer September-Sitzung zwar die zweite Leitzinssenkung von 2,25 auf 2 Prozent vorgenommen. Doch hat sie ihre Wachstumsprojektionen leicht angehoben und einen Zinsausblick bis Ende 2020 auf aktuellem Niveau projiziert. Ist sie der Meinung, dass sie mit zwei Zinssenkungen bereits genug für die Wirtschaft getan hat? Oder will sich die Fed gegen ihre zunehmende Politisierung durch Präsident Trump wehren.
Einerseits will Donald Trump in seinem Präsidentschaftswahlkampf nicht auf das Thema Handelskrieg verzichten. Andererseits jedoch kommt auch der American Eagle nicht ohne Handels-Schmerzen davon. So ist das eben mit der Globalisierung.
Trotz Rezessionssorgen sind die Aktienmärkte in bester Laune. Denn im bislang tobenden transpazifischen bzw. transatlantischen Handelsstreit sind die Friedenstauben aufgestiegen. Zwar ist der US-Präsident für böse Handels-Tweets immer gut, doch vertrauen die Finanzmärkte immer mehr auf den „Trump-Put“.
Nach acht Jahren Dienstzeit geht Mario Draghi am 31. Oktober in Rente. Er hinterlässt ein streitbares Erbe: Einerseits rettete er die Eurozone, andererseits etablierte er sich als Zinsvernichter.
Es war einmal der „Westen“, nach dem Zweiten Weltkrieg jahrzehntelang ein Wertebündnis, das Freiheit, Sicherheit und Wohlstand bescherte. Unter Führung der USA war der Westen damals geo- und wirtschaftspolitisch das Maß aller Dinge. Mittlerweile jedoch sind Zerfallserscheinungen unverkennbar.
Mit den Drohnenanschlägen auf zwei saudische Ölanlagen sind mehr als die Hälfte der saudischen und fünf Prozent der globalen Ölproduktion lahmgelegt. Dieser Angebotsschock kommt für viele Wirtschaftsexperten zur Unzeit, ist doch die Weltkonjunktur bereits angeschlagen.