Während die Bullen an der Wall Street weiter die Kontrolle behalten, warten in Frankfurt die Bären auf ihren Einsatz. Die Rally an den US-Börsen ist schon weit vorangeschritten. Folgt nun erst einmal eine Korrektur, würde dies den Deutschen Aktienindex, der den Widerstand bei 10.800 Punkten einfach nicht knacken kann, empfindlich treffen.
Kaum jemand hat wohl erwartet, dass der saudische Ölminister Al-Naimi während seiner Rede auf einer Konferenz in den USA Hinweise auf eine Fördermengensenkung geben wird. Dass er allerdings erklärte, sein Land wäre auch mit Ölpreisen um 20 US-Dollar zufrieden, war eine Überraschung. Die Ölpreise kamen daraufhin wieder ins Rutschen.
Der DAX notiert das erste Mal seit April 2015 wieder über 12.000 Punkten. Der Anstieg vor zwei Jahren wurde begleitet durch einen Kanon an Kommentatoren, die fast unablässig auf die Alternativlosigkeit der Aktie hinwiesen. Dieser überbordende Optimismus pro Aktie herrscht heute nicht mehr vor - das ist ein gutes Zeichen.
In den vergangenen Wochen erlebte der DAX eine kleine Schwächeperiode. Der starke Euro und die gebeutelten Autowerte waren nur zwei Gründe. Trotzdem müssen sich DAX-Bullen noch keine allzu großen Sorgen machen.
Während die asiatischen Börsen teilweise leichte Abschläge verbuchen mussten, waren chinesische Aktien aufgrund eines stärker als erwartet gestiegenen Caixin- Einkaufsmanagerindex gesucht. Zudem schieben Mut machende leicht positive Futures für den Start an der Wall Street den DAX (WKN: 846900 / ISIN: DE0008469008) zum heutigen Handelsstart weiter nach oben.
Die Hoffnung auf eine friedliche Lösung der Nordkorea-Frage sowie die starke Wall Street ziehen den Deutschen Aktienindex heute Morgen nach oben. Es scheint, als würden Investoren wegen des gewachsenen Übernachtrisikos am Wochenende Käufe seit zwei Wochen auf den Montag verschieben, die sie eigentlich am Ende der vergangenen Woche tätigen wollten.
Die Spannungen zwischen den USA und Nordkorea sind zumindest verbal auf ihrem Höhepunkt angekommen. Das schürt Unsicherheit an den Finanzmärkten, Investoren flüchten in sichere Häfen wie den Japanischen Yen oder das Gold. Die Wall Street erlebte daraufhin gestern eine Achterbahnfahrt mit zunächst neuen Rekorden und einem Minus zum Börsenschluss.
Größere Schwankungen sind am deutschen Aktienmarkt wegen des Feiertages in den USA heute ausgeblieben. Die wirklichen Impulse sind erst später in der Woche mit den Öl- und Arbeitsmarktdaten aus den USA zu erwarten. Insgesamt zeigt die Stabilisierung seit Wochenbeginn aber, dass die Bullen den Bereich um 12.500 Punkte nicht kampflos aufgeben wollen.