Die Nervosität an der Wall Street in den vergangenen Handelstagen hat die Wahrscheinlichkeit, die am Markt für eine weitere Zinsanhebung der US-Notenbank am morgigen Mittwoch veranschlagt wird, binnen Wochenfrist von nahe 90 auf nur noch knapp über 70 Prozent fallen lassen.
Sah es heute Morgen zum Handelsstart noch so aus, als würde sich die Situation an der Frankfurter Börse in der letzten Handelswoche vor Weihnachten zumindest etwas beruhigen, fiel der Deutsche Aktienindex am Nachmittag erneut auf die Marke von 10.700 Punkten zurück.
Die Hängepartie an den Börsen wird mehr und mehr zum Dauerzustand.
Der S&P 500 Index konnte den bei 2647 Punkten liegenden Widerstand nicht überschreiten, damit ist die Umkehr im Preis vom Montag nicht bestätigt und damit sind wir jetzt quasi wieder im Gefahrenbereich, in dem ein Ausverkauf droht. Der DAX hat den Test der 11050er Marke hinter sich gebracht und hat sie nicht mehr ganz erreicht - damit ist der Pflichtteil der Bärenmarktrally für den Moment auch erfüllt.
Die Frankfurter Börse konnte zur Wochenmitte weiter Boden gut machen. Besonders im Blick stand der Brexit. Die britische Premierministerin muss sich einem Mißtrauensantrag stellen, von dem angenommen wird, dass er scheitert.
Im chinesisch-amerikanischen Handelsstreit will natürlich niemand zurückstecken. Daher dürfte dieser die Märkte weiter beschäftigen und Börsianer entsprechend nervös machen.
Die Luft ist raus, die Agenda dünn und die Probleme bleiben - auch in der Handelswoche vor Weihnachten dürften an der Börse keine Geschenke für die Anleger verteilt werden.
Bisher war der Dezember alles andere als erbaulich. Die Belastungen wie Handelskonflikt Brexit-Italien und die lodernden Konjunktur-Ängste forderten ihren Tribut. In der Zwischenzeit laufen Aktien dann gar nicht so schlecht.
Die britische Premierministerin Theresa May hat das Misstrauensvotum politisch überlebt. Aber damit sind wir und ist die Börse mit ihrer Angst vor einem „harten“ Brexit, also einem Austritt ohne Vertrag, genauso schlau wir vor der Abstimmung.
"Anleger halten sich zurück, da keiner weiß, wann der nächste Tweet aus dem Weißen Haus kommt und schlagartig alles ändert", so NYSEinstein Peter Tuchman.
Trotz des Waffenstillstands im Handelsstreit zwischen China und den USA bleibt das Thema aktuell, genauso wie der Brexit oder die italienischen Schulden. Entsprechend nervös bleiben die Märkte.
Es gibt jetzt die Möglichkeit, dass wir nach den Verkäufen der vergangenen Woche eine Situation bekommen an der Börse, in der die Short Seller nicht den großen Weihnachtsbraten bekommen werden, den sie sich vielleicht ausgemalt haben.
Der Deutsche Aktienindex hat lediglich seine Pflicht einer Bärenmarktrally erfüllt, dabei die Marke von 11.050 Punkten nicht ganz erreicht und somit die Kür ganz abgeblasen.
Der S&P 500 Index kämpft heute wieder mit 2647 Punkten - das ist ein Widerstand auf Tagesschlusskursbasis. Wir haben hier ein Tauziehen, vorgestern hatten die Bären einen Achtunserfolg, aber mehr nicht, da der Schlusskurs unter 2625 vermieden wurde. Gestern haben sie einen Rutsch vermieden, der tiefer ging als vorgestern. Das war es aber auch.
Frankfurter Börse und Wall Street erst einmal zurück auf Los - heute Morgen stellt sich die Situation an den Börsen aus technischer Sicht zunächst einmal so dar wie gestern.