Jetzt überwiegt am deutschen Aktienmarkt doch die Zahl derer, die von der Europäischen Zentralbank heute Nachmittag eher moderate Töne erwarten. Das ist auch das wahrscheinlichere Szenario. Der Deutsche Aktienindex springt wieder über die Hürde von 12.500 Punkten. Lässt Draghi dann um 14:30 Uhr die Geldschleusen verbal offen, dürfte dies Druck auf den Euro ausüben und für Rückenwind im DAX sorgen.
Der DAX steht unter Druck. Vor allem die Vorahnungen in Bezug auf mögliche Aussagen zum Ende der lockeren Geldpolitik der EZB am morgigen Donnerstag belasten die Stimmung der Anleger.
Bei der Analyse der VW-Aktie (WKN: 766403 / ISIN: DE0007664039) ist natürlich der Abgasskandal ein wichtiger Faktor. Natürlich, dieses Fehlverhalten wird VW Milliarden kosten. Aber es gilt auch zu beachten, dass wir es hier mit einem Konzern zu tun haben, der alleine im ersten Quartal ein operatives Ergebnis von 4,4 Mrd. Euro (!) erzielt hatte.
Es ist inmitten der Sommerzeit ruhiger geworden an den Märkten. Der Euro-Dollar-Kurs bremst die Aktienmärkte. Der Fokus richtet sich weiter auf die EZB am Donnerstag und die neuesten Aussagen aus den USA zur dortigen Wirtschaft.
Bei VW (WKN: 766403 / ISIN: DE0007664039) waren die Absatzzahlen zum ersten Halbjahr so lala ausgefallen - gegenüber dem Vorjahreszeitraum gab es ein Wachstum von 0,3% auf 2.935.100 Fahrzeuge. Inzwischen hat das Unternehmen auch für den Bereich Nutzfahrzeuge die Absatzzahlen vorgelegt. Die fielen etwas besser aus.
Anleger, die sich in Erwartung eines bestimmten Ausgangs der morgigen Sitzung der Europäischen Zentralbank positionieren, bevor etwas beschlossen wurde, können enttäuscht werden.
Die Anleger am deutschen Aktienmarkt müssen bis Donnerstag die Zähne zusammenbeißen. Sie werden von Euro- und Öl-Rally in die Mangel genommen. Ein schwacher Dollar befeuert den Euro, der den Ölpreis mit nach oben zieht. Beides sind klare Signale, dass die Märkte ein baldiges Handeln der Europäischen Zentralbank erwarten.
Die Citigroup ist bereits die dritte internationale Großbank, die im Zuge des Brexit Arbeitsplätze nach Frankfurt verlegen wird. Das bleibt nicht ohne Folgen für Mieten und Quadratmeterpreise, die in den Städten bereits steil steigen. Das wird nicht ohne Folgen bleiben. An den schnell steigenden Preisen ist auch die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank Schuld.
Was den Deutschen Aktienindex heute lähmt, ist die böse Vorahnung, EZB-Präsident Draghi könnte am Donnerstag etwas sagen, was zu einer Fortsetzung der Euro-Stärke führt. Und das wäre deshalb so gefährlich, weil über 1,1450 US-Dollar schnell viel Luft nach oben entsteht.
Als man die Notenbanken schuf, waren als deren Hauptaufgaben eigentlich die Wahrung bzw. Gewährleistung von Preisniveau und Geldwertstabilität angedacht. Die direkte Einflussnahme auf das Marktgeschehen bzw. die Wirtschaft per se waren jedenfalls ursprünglich nicht vorgesehen. Mittlerweile haben sich die Zentralbanken allerdings zu echten Market Movern gemausert.
An den Märkten gehen viele davon aus, dass die Europäische Zentralbank erst im Jahr 2019 die Zinsen anheben und morgen ihren Willen demonstrieren wird, zunächst keine Veränderungen an den Anleihekäufen vorzunehmen.
Ende des vergangenen Monats sprach ich die mögliche Bärenfalle im e mini NASDAQ100 Future an. Diese kam mittlerweile zum Tragen und auch die anderen US Indizes drehten Richtung Norden. Bisher konnte der S&P 500 ungebremst 9% in diesem Jahr zu legen, da stellt sich die Frage: Wie weit kann er denn noch laufen?
Bei Tesla (WKN: A1CX3T / ISIN: US88160R1014) - dem Liebling vieler Anleger - wird derzeit auf den Erfolg des „Model 3“ gesetzt (Produktionsstart diesen Monat). Was ich von Tesla halte?
Die neue Handelswoche wird eine Mischung aus Quartalszahlen- und EZB-Woche. Entscheidend werden die Aussagen von EZB-Chef Mario Draghi am Donnerstag sein. Ein Überblick über das Marktgeschehen von Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst bei CMC Markets, Frankfurt.
Es steht mittlerweile fest, dass sich die US-Wirtschaft seit dem Jahresbeginn in einem Abschwung befindet. Es ist zu erwarten, dass diese Schwäche früher oder später auch auf die Eurozone überschwappen wird. Zusätzliche lähmende Auswirkungen könnte der gerade erstarkende Euro auswirken.