In unserer Wirtschafts- und Finanzwelt laufen Ursache- und Wirkungszusammenhänge normalerweise so automatisiert ab wie die Steuerung unserer Heizungsanlagen. Ist beispielsweise die Konjunktur zu schwach bzw. Inflation zu gering, senken die Notenbanken die Zinsen bzw. erhöhen ihre Liquiditätsversorgung und umgekehrt. Diese typischen Musterabläufe haben Leitplankenfunktion für meine Kapitalmarktanalyse.
Manchmal kommt es an der Börse wie geplant. Letzte Woche hatte ich betont, dass wir ab Dienstag eine technische Gegenbewegung sehen sollten. Der Turnaround setzte zwar erst 24 Stunden später ein, fiel dafüber aber um so dynamischer aus. Der S&P 500 Index holte in einer reaktiven Rallye etwa die Hälfte der vorhergehenden Verluste auf. Doch blicken wir nach vorne.
China hat mit seinem gigantischen Wachstum in den vergangenen Jahren maßgeblich dazu beigetragen, Europa und besonders Deutschland aus den Krisenjahren 2008 und 2009 wieder herauszuhelfen. Doch mittlerweile könnte sich China für die Weltbörsen selber zu einem Problem entwickeln, da der einstige Wachstumsmotor der Weltwirtschaft immer offensichtlicher ins Stottern gerät. Dies lässt sich nicht allein an einem drastischen Börseneinbruch ablesen, es gibt zudem auch konkrete Wachstumsprobleme. So sind beispielsweise die Ausfuhren Chinas im Juli um 8,3 Prozent eingebrochen.
Wir fahren immer intelligenter. Selbstfahrende Autos von Daimler, BMW, Google oder vielleicht sogar Apple drängen auf den Markt. Längst sind sie vorbei, die Zeiten des Ford Modell T. Aber geht es um die Geldanlage, befinden sich Privatanleger, wie auch viele andere Marktteilnehmer, in der Steinzeit.
Die Schockwelle begann in den Emerging Marktes, mit dem Einbruch der dortigen Währungen und der Schwäche bei den Anleihen und Aktien. Setzen sich diese Märkte in Bewegung, fallen die Reaktionen meistens übertrieben aus. Die Ereignisse in den Emerging Markets fachen in Folge die Unsicherheit im globalen Finanzsystem an, was sich letztendlich auf die Wall Street belastend auswirkt. Hier ist nun eines entscheidend: