Die Erholung des Ölpreises letzte Woche endete in einem Tagesverlust von 5%. Jetzt geht es wieder etwas aufwärts. Für viele ist die kurzfristige Rallye ein Hoffnungsschimmer, denn viele Unternehmen sind bereits so gut wie bankrott.
Um über 30% konnte sich der Ölpreis der Sorte Brent seit Anfang Januar bereits von seinem Abverkaufstief lösen. Aus charttechnischer Sicht zeichnet sich aktuell ab, dass die Käuferseite in den Startlöchern für einen weiteren steilen Anstieg steht.
Lange musste auf die Gegenbewegung gewartet werden, jetzt ist sie da: Der Ölpreis kann in dieser Woche deutlich zulegen und nähert sich wieder den Tiefs aus dem Dezember.
Nachdem die Ölpreis-Bullen von dem Ausgang der jüngsten OPEC-Sitzung enttäuscht wurden, müssen sie sich nun neue Hoffnungsträger für eine Preisstabilisierung suchen. Doch angesichts der nicht gerade boomenden Weltkonjunktur dürften diese rar gesät sein.
Seit Mitte 2014 geht es beim Ölpreis abwärts (hier WTI = West Texas Intermediate, die neben Nordsee Brent bekannteste Ölsorte). Über 100 US-Dollar notierte diese im Sommer und im Tief bei rund 44 US-Dollar. Der Point & Figure (P&F) Chart verdeutlicht den Preissturz. Nun zeichnet sich eine Bodenbildung ab.
Zu Beginn des neuen Jahres haben die Ölpreise nahtlos an ihre Entwicklung aus der zweiten Jahreshälfte 2014 angeknüpft und ihre Talfahrt fortgesetzt, so dass man sich an den weltweiten Energiemärkten möglicherweise sogar auf längere Sicht auf ganz neue Verhältnisse einstellen muss.
Der Ölpreis fiel zuletzt auf ein neues Fünfjahrestief. Gleichzeitig sorgt die zwischenzeitliche Untätigkeit der OPEC dafür, dass es auf Sicht der kommenden sechs Monate keine belastbaren Preistreiber gibt. Doch spätestens mit der OPEC-Sitzung im Juni dürfte sich dies ändern.
Für kurze Zeit sah es so aus, als würden sich die Ölpreise von ihrer atemberaubenden Talfahrt in der zweiten Jahreshälfte 2014 erholen. Doch der Comeback-Versuch zu Beginn dieses Jahres entpuppte sich vor allem wegen der anhaltend hohen Produktion in den USA sowie der randvollen Lager als Strohfeuer. Sowohl die US-Sorte WTI als auch die Sorte Brent legten den Rückwärtsgang ein. Trotzdem bleiben den Ölpreis-Bullen für den weiteren Jahresverlauf 2015 noch einige Hoffnungsschimmer, an die sie sich klammern können.
Der Streikaufruf der Gewerkschaft United Steelworkers in einigen US-Öl-Raffinerien hat die Preise für das schwarze Gold in die Höhe schießen lassen. Trotzdem könnte es noch eine Weile dauern bis wir an den Ölmärkten zu den Notierungen früherer Tage zurückkehren.
Zu den größten Überraschungen des laufenden Börsenjahrs zählt der Preisverfall bei Rohöl. Seit Jahresanfang fiel die US-Sorte WTI um 33 Prozent, das Nordsee-Pendant Brent sogar um gut 34 Prozent. Die Gründe sind schnell abgehandelt. Zum einen spielt die nachlassende Nachfrage im Zuge der schwächeren Weltkonjunktur eine Rolle. Zum anderen ist Öl derzeit in Hülle und Fülle vorhanden. Analysten sind geteilter Meinung, wohin sich der Ölpreis 2015 entwickeln wird.