In einigen Bundesländern sind ja momentan zur Freude der Schüler - und natürlich auch der Lehrer - Pfingstferien. Diejenigen, die sich auf den Autobahnen tummeln, dürften jedoch mit leichtem Verdruss bemerken, dass Benzin an den Zapfsäulen aktuell nahezu täglich etwas teurer wird.
Seit Beginn des Jahres gibt es ein großes Thema, das auf nahezu alle anderen Märkte mit ausstrahlt: Die Entwicklung der Ölpreise. Wurden früher fallende Ölpreise als günstig für die Entwicklung der Konjunktur in den Industrieländern betrachtet, so war der Wirkungszusammenhang in letzter Zeit meist anders herum.
Die Rohstoffpreise fallen seit dem Jahr 2011 kontinuierlich. Die Bewegung beschleunigte sich ab Mitte 2014, als der zuvor noch robuste Ölpreis sich dem Abwärtstrend anschloss. Eine Beschleunigung nach unten endet häufig in einer Art „Klimax“-Situation. Diese ist von Panik gekennzeichnet. Der 28. September 2015 dürfte sich als „Rohstoff-Umkehr-Schlüsseltag“ erweisen.
In der letzten Woche erläuterten wir anhand der Point & Figure Analyse, dass Rohöl (hier WTI = West Texas Intermediate) nicht weiter fallen wird. Und so war es auch. Da die Aktienmärkte zwischenzeitlich wenig Erwähnenswertes boten, können wir uns heute nochmals dem interessanteren Rohölpreis widmen: Dort gab es zwar starke Kursschwankungen, aber das Tief und vorherige Kursziel bei 37,82 wurde nicht nochmals getestet.
Wichtige Ölförderer konnten sich nicht auf eine Deckelung der Produktion einigen. Trotzdem muss das nicht heißen, dass die Rohölnotierungen auf ewig auf ihrem niedrigen Niveau verharren müssen.
Ich kann mich noch gut an meine Jugendzeit erinnern, damals herrschte Ölknappheit. Ja, das Thema Öl war in aller Munde und es gab bei Ravensburger ein Spiel, das ich leidenschaftlich gerne mit meinen Freunden spielte - es hieß Öl für uns alle. Das mag so Anfang der 1970er Jahre gewesen sein.
Seit Mitte 2014, als der Ölpreis (hier WTI = West Texas Intermediate) noch bei über 100 USD notierte, ist dieser um mehr als 50 Prozent gefallen. Hauptursachen waren die wirtschaftliche Schwäche Asiens, insbesondere Chinas, zwischenzeitlich aber auch der politische Druck auf Russland wegen des Ukraine-Konfliktes. Rohöl war im August „überverkauft“.