Weihnachten steht vor der Tür, das Fest der Liebe, der Geschenke und der besinnlichen Stunden im Kreise der Familie. Diese gerade angesprochene Besinnlichkeit tut auch dringend not, denn die Tage vor dem Feste sind zumeist von einer veritablen Hektik geprägt.
Für den Ölmarkt gilt zurzeit: Die Regel ist, dass es keine Regeln mehr gibt. Diese Haltung scheint das Ölkartell OPEC auch weiterhin zu vertreten. Damit gibt es auf dem globalen Ölmarkt faktisch keine Mengenkontrolle mehr. Während die privatwirtschaftlich organisierten Unternehmen außerhalb der OPEC stets am Fördermaximum arbeiten, um ihren Gewinn zu maximieren, agiert die OPEC neuerdings ähnlich wie sie.
Anleger, die in diesem Jahr auf steigende Rohstoffnotierungen gesetzt haben, dürften momentan nicht in Feierlaune sein. Während Metalle wie Kupfer, Aluminium und Platin aktuell mit Sechsjahrestiefständen kämpfen, wurden auch die Ölmärkte von einer neuen Verkaufswelle erfasst.
Die Erholung des Ölpreises letzte Woche endete in einem Tagesverlust von 5%. Jetzt geht es wieder etwas aufwärts. Für viele ist die kurzfristige Rallye ein Hoffnungsschimmer, denn viele Unternehmen sind bereits so gut wie bankrott.
Zu Beginn des neuen Jahres haben die Ölpreise nahtlos an ihre Entwicklung aus der zweiten Jahreshälfte 2014 angeknüpft und ihre Talfahrt fortgesetzt, so dass man sich an den weltweiten Energiemärkten möglicherweise sogar auf längere Sicht auf ganz neue Verhältnisse einstellen muss.
Die OPEC konnte erneut nicht für eine Stabilisierung der Ölpreise sorgen. Vielmehr sind die Notierungen für das schwarze Gold nach der jüngsten Sitzung der Organisation erdölexportierender Länder noch einmal unter Druck geraten. Die Frage ist, ob das auf Dauer so bleiben muss.
Auch in der heutigen Ausgabe der ideas daily der Commerzbank steht eine für Anleger interessante Kurzanalyse im Fokus. Dabei geht es um die US-Ölsorte WTI und den anhaltenden Verkaufsdruck, der sich in den vergangenen Tagen und Wochen sogar noch einmal verstärkt hat.
Ein bis dato schwieriges Jahr für diejenigen, die auf steigende Rohstoffpreise gesetzt hatten. Sowohl Metalle als auch Energierohstoffe testeten nahezu unisono neue Siebenjahrestiefs aus und enttäuschten ihre Anhänger.
Um über 30% konnte sich der Ölpreis der Sorte Brent seit Anfang Januar bereits von seinem Abverkaufstief lösen. Aus charttechnischer Sicht zeichnet sich aktuell ab, dass die Käuferseite in den Startlöchern für einen weiteren steilen Anstieg steht.
Seit rund einem Jahr ist der Ölpreis auf Talfahrt. Trotz leichter Stabilisierungstendenzen ist keine Trendwende in Sicht. Mit einem Discount Put können Anleger mit einem Puffer auf sinkende Kurse setzen.
Der Ölpreis ließ die Chance auf eine weitere Kaufwelle im Februar ungenutzt verstreichen. Seit Mitte März drängen die Käufer allerdings wieder in den Markt und hätten jetzt die Chance auf einen Ausbruch im zweiten Anlauf.
Lange musste auf die Gegenbewegung gewartet werden, jetzt ist sie da: Der Ölpreis kann in dieser Woche deutlich zulegen und nähert sich wieder den Tiefs aus dem Dezember.
Nachdem die Ölpreis-Bullen von dem Ausgang der jüngsten OPEC-Sitzung enttäuscht wurden, müssen sie sich nun neue Hoffnungsträger für eine Preisstabilisierung suchen. Doch angesichts der nicht gerade boomenden Weltkonjunktur dürften diese rar gesät sein.