Die Wall Street erlebt derzeit einen Bärenmarkt im Seitwärtstrend. Diese These nimmt zunehmend Form an. Der Dow Jones steckt seit sechs Monaten in einer der engsten Handelsspannen seit den 1920er-Jahren. So schwach der Aktienmarkt diese Woche gewesen sein mag, so wurde technisch betrachtet wenig Schaden angerichtet. Wir bewegen uns in der gleichen frustrierend flachen Spanne der letzten Monate. No big Deal!
Themen der aktuellen Presseschau sind u.a. die Geldpolitik nach der EZB-Zinssenkung und die Rezessions-/Inflations-Debatte, die Blogparade zur Vollbeschäftigung, Crowdinvesting und die Lage bei Gold. Unternehmensseitig richtet sich der Blick u.a. auf Continental, adidas, Sky, Hugo Boss, Solarworld, Royal Bank of Scotland, BNP Paribas, Weatherford, Linkedin und Kraft Foods.
Nun wissen wir es. Seit Mittwoch zumindest sind wir wieder ein bisschen schlauer. Wie an der Wall Street erwartet, sieht die US-Notenbank im Juni von einer Zinsanhebung ab. Dass für dieses Jahr angepeilte Wirtschaftswachstum wird wegen des schwachen ersten Quartals auf 1,9 Prozent geschätzt. Die Wachstumsziele für 2016 und 2017 werden allerdings leicht angehoben. Es wird zudem betont, dass die Wirtschaft nach der Winterflaute moderat expandiert. Soweit die Kernaussage.
Heute Nachmittag wissen wir mehr. Ob die EZB den "historischen" Schrift wagt und erstmals den Leitzins unter 1% setzen wird, oder nicht. Zwar ist damit nicht direkt das Thema Eurobonds verbunden, indirekt aber wohl schon. Schließlich ist der kleinste gemeinsame Nenner beider Themen "die Finanzierung". Deshalb werden die Fans der Eurobonds nicht müde, diese anzupreisen...
Die Fed brachte gestern wenig erhellendes in den Markt. Konjunkturhilfen könnte es geben, aber genauere Aussagen wurden nicht getroffen. In der Folge notiert der DAX auch zur Wochenmitte im roten Bereich. Auch aus China kommen eher negative Meldungen, so dass der ein oder andere Anleger das Thema Jahresendrallye wohl endgültig ad acta gelegt hat.
Die zweite Januar-Hälfte bot für die Bären unter den Anlegern jede Menge freudige Momente. Doch noch ist die Hausse nicht verloren. Angesichts der laufenden Bilanzsaison sollten Anleger ganz genau hinschauen, besonders auch in der zweiten Reihe.
Oh sind wir alle wieder happy. Auf einmal sind „alle“ wieder „Börsianer“. Weil der DAX ja aus dem Abwärtstrend nach oben herausgebrochen ist. Joaaa. Fragt sich wie lange das der Leitindex macht. Gute Gründe, dass es wieder sehr schnell bergab geht, gibt es nämlich zuhauf.
Die Stimmung im DAX scheint wieder deutlich besser zu sein. Nach einer knappen Dreiviertelstunde Handel notiert der Index 0,9 Prozent im Plus bei rund 6.050 Punkten. Der Blick richtet sich dabei auf zum einen auf den EU-Gipfel am Abend und zum anderen auf die EZB am Mittag. Allgemein wird mit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte auf 1,0 Prozent gerechnet. Eine Überraschung in die ein oder andere Richtung könnte dem Index neue Impulse verleihen.