Obgleich eine Mehrheit der Akteure im Verhältnis von zwei zu eins von einem Verbleib Großbritanniens in der EU ausging, kam es nach dem überraschenden Votum für einen Austritt nicht zu Panikreaktionen. Vielmehr zeichnet die heutige Sentiment-Erhebung ein Bild von Zuversicht.
Aktuell scheinen die Finanzmärkte das Referendum zum Brexit erstaunlich gut zu verdauen. Tatsächlich wird die internationale Bruderschaft des billigen Geldes eine Übertragung der Krisensymptome auf Anleihemärkte und Banken eindämmen. Wiederholungseffekte wie nach der Lehman-Pleite 2008 oder während der Euro-Krise bleiben aus.
Die Börsianer leiden. Die weitreichende Entscheidung der Briten, aus der Europäischen Union auszutreten, hat die Marktakteure hart getroffen. Die Handelsplätze in aller Welt gingen auf Tauchstation. Nun ist wohl erst einmal Durchatmen angesagt.
Umso länger die Briten die Einreichung des formellen Austrittsgesuchs aus der Europäischen Union hinauszögern, desto größer könnte am Ende der realwirtschaftliche Schaden werden. Den Märkten bleibt aber zurzeit nichts anderes übrig, als auf die nächsten Schritte Londons zu warten.
Auch nach der heutigen Erholung an den weltweiten Börsen befinden sich die Finanzmärkte weiterhin im Krisenmodus. Vor allem Schnäppchenjäger sammeln die nach dem Brexit-Schock billigeren Papiere in der Hoffnung ein, sollte es schlimmer kommen, würden die Zentralbanken schon alle Hebel in Bewegung setzten, die Märkte zu stabilisieren.
Nach den heftigen Kursbewegungen der vergangenen Tage infolge des „Brexit“-Votums, kann sich der Markt am Donnerstag beruhigen. Der DAX verbucht am Mittag sogar leichte Kurzuwächse, während sich Investoren endlich weiteren Themen widmen.
Inzwischen konnte sich der DAX von dem durch das „Brexit“-Votum ausgelösten Schock ein wenig erholen. Aus diesem Grund sehen die DZ BANK Analysten nun sogar die Chance für eine nachhaltige Erholung.
Am Mittwoch erleben wir den zweiten Tag der DAX-Erholungsrallye, nachdem das „Brexit“-Votum zunächst für deutlich Kursverluste gesorgt hatte. Am Mittag gelingt dem DAX ein satter Sprung von mehr als 1 Prozent nach oben. Bleibt nur die Frage, ob die Stimmung angesichts vorhandener Unsicherheiten nicht etwas zu ausgelassen ist.
An der Wall Street gibt es in Traderkreisen den Begriff des so genannten Tal des Todes, andere sprechen von einem Schlachtfeld. Wer sich von den Banken darauf befindet hat ein Problem.
Die Sommer von 2011, 2012 und 2015 bildeten die bisherigen Höhepunkte der Euro-Krise, die nur mit Abschaffung des Europäischen Stabilitätsgedankens und dem willig gezückten Portemonnaie der EZB eingedämmt werden konnte. Der Brexit könnte in der EU Auswirkungen haben wie ein wild gewordener Elefant im Porzellanladen.
Die Lage an den Finanzmärkten beruhigt sich zunehmend. Das Britische Pfund stabilisiert sich, wenn auch auf sehr niedrigem Niveau, und die panikartige Flucht in die sicheren Häfen ebbt langsam ab. Die Investoren rund um den Globus spekulieren für den Fall der Fälle auf die Unterstützung der Zentralbanken.
An den Märkten fragen sich Anleger weiterhin, wie die zukünftigen Beziehungen zwischen Großbritannien und der EU aussehen werden.
Werden wir Babyboomer die Jungen abwürgen und ihnen jegliche Wahlfreiheit nehmen? Werden wir uns als Rentner in einem permanenten kognitiven Unruhestand bewegen? Sind wir im Jahr 2030 die Verschwörungstheoretiker, die Facebook-Meckerer, die rhetorischen Sprengmeister der Kommentarfunktionen der Süddeutschen, der FAZ, der Welt, des Spiegels, des Focus? Anknüpfungspunkt für diese Recherche ist das unterschiedliche Abstimmungsverhalten der Generationen anlässlich des EU-Referendums in Großbritannien.
In einer ersten Reaktion auf das „Brexit“-Votum“ stürzte der DAX regelrecht ab. Allerdings konnte sich das wichtigste deutsche Börsenbarometer inzwischen erholen. Aus Sicht der DZ BANK Analysten wäre es jedoch zu früh, von einer endgültigen Entwarnung zu sprechen.
Die Börsenblogger um 12: DAX – Unsicherheit bleibt ein Begleiter, Volkswagen sorgt für mehr Klarheit
Zwei Tage lang betrauerten DAX-Anleger die „Brexit“-Entscheidung. Am Dienstagmittag herrschte dagegen wieder ausgelassene Stimmung, so dass das wichtigste deutsche Börsenbarometer mehr als 2 Prozent an Wert zulegen konnte. Trotzdem wird uns die Unsicherheit noch eine Weile begleiten.