Obgleich eine Mehrheit der Akteure im Verhältnis von zwei zu eins von einem Verbleib Großbritanniens in der EU ausging, kam es nach dem überraschenden Votum für einen Austritt nicht zu Panikreaktionen. Vielmehr zeichnet die heutige Sentiment-Erhebung ein Bild von Zuversicht.
Aktuell scheinen die Finanzmärkte das Referendum zum Brexit erstaunlich gut zu verdauen. Tatsächlich wird die internationale Bruderschaft des billigen Geldes eine Übertragung der Krisensymptome auf Anleihemärkte und Banken eindämmen. Wiederholungseffekte wie nach der Lehman-Pleite 2008 oder während der Euro-Krise bleiben aus.
Die Börsianer leiden. Die weitreichende Entscheidung der Briten, aus der Europäischen Union auszutreten, hat die Marktakteure hart getroffen. Die Handelsplätze in aller Welt gingen auf Tauchstation. Nun ist wohl erst einmal Durchatmen angesagt.
Auch nach der heutigen Erholung an den weltweiten Börsen befinden sich die Finanzmärkte weiterhin im Krisenmodus. Vor allem Schnäppchenjäger sammeln die nach dem Brexit-Schock billigeren Papiere in der Hoffnung ein, sollte es schlimmer kommen, würden die Zentralbanken schon alle Hebel in Bewegung setzten, die Märkte zu stabilisieren.
Inzwischen konnte sich der DAX von dem durch das „Brexit“-Votum ausgelösten Schock ein wenig erholen. Aus diesem Grund sehen die DZ BANK Analysten nun sogar die Chance für eine nachhaltige Erholung.
Die Sommer von 2011, 2012 und 2015 bildeten die bisherigen Höhepunkte der Euro-Krise, die nur mit Abschaffung des Europäischen Stabilitätsgedankens und dem willig gezückten Portemonnaie der EZB eingedämmt werden konnte. Der Brexit könnte in der EU Auswirkungen haben wie ein wild gewordener Elefant im Porzellanladen.
Werden wir Babyboomer die Jungen abwürgen und ihnen jegliche Wahlfreiheit nehmen? Werden wir uns als Rentner in einem permanenten kognitiven Unruhestand bewegen? Sind wir im Jahr 2030 die Verschwörungstheoretiker, die Facebook-Meckerer, die rhetorischen Sprengmeister der Kommentarfunktionen der Süddeutschen, der FAZ, der Welt, des Spiegels, des Focus? Anknüpfungspunkt für diese Recherche ist das unterschiedliche Abstimmungsverhalten der Generationen anlässlich des EU-Referendums in Großbritannien.
In einer ersten Reaktion auf das „Brexit“-Votum“ stürzte der DAX regelrecht ab. Allerdings konnte sich das wichtigste deutsche Börsenbarometer inzwischen erholen. Aus Sicht der DZ BANK Analysten wäre es jedoch zu früh, von einer endgültigen Entwarnung zu sprechen.