Japan verliert die Kontrolle über den Anleihemarkt, China hebt überraschend die Zinsen an und der Bitcoin explodiert. Wie hängt das alles zusammen?
In den Märkten dominierten mal wieder die Notenbanken. Waren es zunächst die Amerikaner, die mit ihrer Geldpolitik für gute Laune gesorgt hatten, machten im Wochenverlauf die Briten den Bullen einen Strich durch die Rechnung. Offenbar sieht man sich dort ökonomisch so erstarkt, um über Zinserhöhungen nachzudenken. Das wird noch spannend werden, zu sehen, wie sich die weltweit Geldpolitik weiter auseinander bewegt. Eine der Folgen sind die teils katastrophalen Renditen von Rentenfonds. Und mit PIMCO stand hier nicht nur deshalb der Branchenführer im Blick.
In 2013 erlebten die asiatischen Börsen eine uneinheitliche Entwicklung. Während es in Japan noch besser lief als in Europa und den USA, bleibt für andere Märkte Asiens noch einiges an Aufholpotenzial. Eines haben sie alle aber gemeinsam: Angesichts des wirtschaftlichen Aufschwungs vieler Länder in der Region und der Vorreiterrolle der beiden größten asiatischen Volkswirtschaften Japan und China lauern für Anleger in dieser Region gewaltige Chancen.
Der japanische Leitindex wusste zumindest bis Ende Mai massiv zu überzeugen. Allein vom 1. Januar bis zum 23. Mai konnte der Nikkei 225 um fast +50% zulegen. Allerdings befindet sich der Index seit Anfang Juli deutlich “auf dem absteigenden Ast” und verlor seitdem rund 14%. Heute war kam es zur Ausprägung eines weiteren Point&Figure-Verkaufssignal. Mit dem Erreichen der 13.600 an diesem Tag muss dem Nikkei 225 wieder der Zustand “bearish” attestiert werden.
In den Neunzehnhundertachtziger Jahren befanden sich japanische Aktien in einem unglaublichen Höhenflug. Es folgte jedoch ein jähes Ende des Wirtschafts- und Aktienbooms in Japan. Vom einstigen „Rising Star“ entwickelte sich der japanische Aktienmarkt zum „Fallen Angel“. Seit kurzem ist ein neuer Aufwärtstrend vieler Schwellenländerbörsen zu beobachten. Gilt der Aufschwung nur für asiatische Schwellenländermärkte oder auch für Japan?
Die Wirtschaft, insbesondere den Exportsektor ankurbeln und die Wettbewerbsposition seines Landes stärken: Diese Ziele hatte sich Shinzo Abe vor seiner Wahl zum neuen japanischen Premierminister im letzten Jahr groß auf die Fahnen geschrieben, und sich nach der gewonnenen Wahl zügig an die Umsetzung gemacht. Eine Abwertung des Yen durch eine ultralockere Geldpolitik der Bank of Japan sollten Abhilfe schaffen: Die Notenbanker ließen die Gelddruckmaschine heißlaufen und begannen, monatlich Staatsanleihen im Wert von mehr als sieben Billionen Yen zu kaufen. Mehr als 70% der neu emittierten Anleihen sollten an die BoJ gehen und damit mehr Geld unters Volk bringen.
Was durften wir uns nicht alles in den vergangenen Tagen wieder an Crash-Prophezeiungen anhören. "Die US-Notenbank wird den Hahn zudrehen. Die Liquiditätsblase an den Aktienmärkten wird in sich zusammen fallen." Die Krönung war dann eine Werbung im Teletext eines Nachrichtensenders mit dem Titel: “ Schlimmerer Crash als 1987 ?” . Bevor Sie jetzt nervös werden und gar bei der mit dieser Aussage beworbenen Hotline für “nur” 1,99 Euro pro Minute anrufen…erst einmal durchatmen. Die nun folgende Point&Figure-Analyse des Nikkei 225 können Sie auf jeden Fall ohne erhöhte Telefonrechnung auf sich wirken lassen.