Der Ausgang der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahl wird an den Märkten mit großer Erleichterung aufgenommen. Der DAX kämpft sich sogar in die Nähe seines Allzeithochs bei 12.390 Punkten.
Ist das nicht ganz wunderbar, dass es in diesen Zeiten der Konfusion und Unsicherheit noch Dinge gibt, auf die man sich verlassen kann? Nehmen wir zum Beispiel die gute, alte Börsenweisheit von den politischen Börsen, die kurze Beine haben. Denn was wir da im Augenblick an den Märkten beobachten können, trifft exakt auf dieses Bonmot zu.
Kurz vor den französischen Präsidentschaftswahlen wollen sich Anleger am deutschen Aktienmarkt offenbar nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen, so dass der DAX am Freitagmittag auf der Stelle tritt. Zumindest bleibt das Barometer damit über der 12.000-Punkte-Marke.
"Der Handel ist geprägt von Unsicherheiten", so Inside Wirtschaft-Korrespondent Peter Tuchman. Wie sich das auf die Kurse auswirkt und was sonst noch wichtig ist, sehen Sie in der aktuellen Ausgabe des NYSEinstein-Blog.
Lange Zeit war man sich am Markt einig, dass Donald Trump dank der Hoffnung auf Steuersenkungen, Infrastrukturmaßnahmen und weniger Regulierungsvorschriften der US-Konjunktur guttun sollte. Jetzt fragt man sich jedoch, ob die größte Volkswirtschaft der Welt in eine Rezession abrutschen könnte.
Nach der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahl gehen die Börsen von einem Sieg des Mitte-links-Kandidaten Emmanuel Macron in der Stichwahl am 7. Mai aus. Das zeigen sowohl der starke Euro als auch die Kursgewinne an den weltweiten Aktienmärkten nach der Entscheidung.
Am Nachmittag sah es so aus, als wollten einige Mutige ein positives Ergebnis der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahl und damit steigende Börsen am Montag vorwegnehmen. Aber der Versuch, den Deutschen Aktienindex über den Widerstand bei 12.100 Punkten zu schieben, wurde von den Ängstlichen vereitelt.
Jegliche Positionierung vor dem Wochenende stellt vor dem Hintergrund der anstehenden ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahl für die kurzfristig orientierten Trader ein unkalkulierbares Risiko dar. Gleichfalls wollen sich langfristig orientierte Anleger auch nicht vor der Entscheidung positionieren.
Wenn sich am Sonntag in der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahl Marine Le Pen und Jean-Luc Mélenchon durchsetzen, wäre das für die Börsen die Entscheidung zwischen Pest und Cholera. Wer also vor dem Wochenende seinen Hut in den Ring wirft, in dem er Aktien kauft, muss hoffen, dass die Franzosen ihr Kreuz an der richtigen Stelle machen.
Die Luft ist raus aus der Trump-Rally. Anleger machen sich Sorgen über die hohen Bewertungen an der Wall Street. Ohne stimulierenden Effekt durch die Fiskalpolitik könnte sich das Wachstum in den USA sogar abschwächen. Jetzt suchen sie in den aktuell veröffentlichten Unternehmensbilanzen nach einer Bestätigung, dass die Geschäfte gut laufen.
"Mal sind es positive, dann wieder negative Überschriften - letztendlich folgen allerdings keine Taten", so Inside Wirtschaft-Korrespondent über das politische Geschehen in Washington. Wie Trump den Markt beeinflusst und was sonst noch wichtig ist, sehen Sie in der aktuellen Ausgabe des NYSEinstein-Blog.
Die anstehende Präsidentschaftswahl in Frankreich, überraschende Neuwahlen in Großbritannien, ein türkisches Referendumsergebnis pro autoritäres Präsidialsystem und Auseinandersetzungen mit Nordkorea stellen grundsätzlich Belastungsfaktoren für Aktien dar. Mehr als Konsolidierungen scheinen sie jedoch nicht auszulösen.
Kurz vor der französischen Präsidentschaftswahl steigt die Spannung. Der DAX kann sich knapp über der 12.000-Punkte-Marke halten. Am Wochenende kann sich jedoch viel ändern. In beide Richtungen.
Achtungserfolg für den DAX. Nach einem enttäuschenden Handelsauftakt kann das wichtigste deutsche Börsenbarometer am Donnerstagmittag leichte Kurszuwächse verbuchen und sich weiterhin über der 12.000-Punkte-Marke halten.
Die Märkte seien so langsam von Washington und Präsident Trump enttäuscht, sagt US-Broker Peter Tuchman bei Inside Wirtschaft. Wie Anleger jetzt reagieren sollten, verrät er in seinem Wall Street-Blog.