Das Phänomen Trump beherrscht auch zwei Wochen nach der Wahl die Schlagzeilen in den Medien ebenso wie die Finanzmärkte. Dabei fällt auf, dass die Wall Street einerseits eine ausgelassene Trump-Party feiert und dem US-Aktienmarkt vor lauter Euphorie gar ein 15-prozentiger Anstieg seit dem Wahltag bescheinigt wurde, den ich in dieser Größenordnung offenbar verpasst haben muss.
Freund B. Ist ziemlich wohlhabend. So gut betucht, dass er seiner 20-jährigen Tochter demnächst eine Eigentumswohnung kaufen will. Denn B. hat wie viele andere Anleger Angst vor Negativzinsen und will so einer schleichenden Erosion seines Vermögens entgehen.
Unlängst sollte mein Freund H. einen Vortrag in Nottingham halten. Und da die Veranstaltung 90 Minuten früher als geplant endete, dachte er sich, es wäre doch schön, diese Zeit zu nutzen und ein paar Züge früher als ursprünglich beabsichtigt die Fahrt zum nächsten Zielort anzutreten. Das Ganze stellte sich allerdings nicht als besonders einfach heraus, denn der gute Freund hatte sich zuvor auf eine bestimmte, besonders günstige Verbindung festgelegt, bei der die ganze Fahrt nur 68 englische Pfund kosten sollte.
Gerade schickt sich der DAX an, mit Mühen die 10.000er Marke zu erklimmen, aber da keine rechte Freude aufzukommen scheint, macht man sich natürlich Sorgen um den deutschen Anleger. Rechtzeitig zum seit Tagen geplanten medialen Jubelfest hat „Welt online“ deswegen eine Studie von Jens Kleine, Professor an der Steinbeis-Hochschule Berlin, veröffentlicht. Ja, wenn nach Recherchen von Ernst & Young 58 Prozent der DAX-Aktien sich in den Händen ausländischer Investoren befinden und nur 34 Prozent der Deutschen so wenig DAX-Werte wie noch nie zuvor besitzen, dann ist es tatsächlich schlecht bestellt um die heimische Börsenkultur.
Es ist ein kaum vorstellbares Szenario, das der Ex-IWF-Chefökonom Kenneth Rogoff für den Fall eines Ausbruchs einer neuen Finanzkrise aufzeigt: drastische Minuszinsen von -5 oder -6 Prozent und eine weitgehende Bargeldabschaffung. Maßnahmen, deren Erfolg nicht einmal gesichert ist. Und Maßnahmen, die die meisten Menschen nicht verstehen werden.
Es ist noch gar nicht lange her, da erklärte mir jemand mit verblüffender Logik, dass ein Aktiensparplan eigentlich alternativlos sei. Ginge es mit den Kursen nach oben, wüchse das Vermögen, und ginge es mit dem DAX nach unten, würde man für das gleiche Geld - wie tröstlich - mehr Aktien bekommen.
In der Eurozone herrschen Wachstumssorgen und Deflationsgefahren. Dabei bemüht sich die Europäische Zentralbank redlich, zumindest den Eindruck zu erwecken, sie werde im kommenden Jahr mit einem echten quantitativen Lockerungsprogramm (QE) in Form von Staatsanleihekäufen beginnen. Doch ist es dem EZB-Präsidenten bislang offenbar aber nicht gelungen, alle Mitglieder des EZB-Rats und offenbar auch nicht die Mehrheit des Direktoriums die Mehrheit des Direktoriums von seiner Mission zu überzeugen.
Habe unlängst mit meinen Kindern Urlaub in der Nähe von London gemacht. In der Regel sind Städtereisen meist ja nicht so erholsam, doch wir verbrachten zehn angenehme Tage in einem netten Reihenhaus am Rande des Stadtteils Greenwich.
Hinterher sei man immer schlauer, lautet eine Börsenweisheit. Sie trifft für diejenigen ganz besonders zu, die während der vergangenen zweieinhalb Wochen am Aktienmarkt bullish positioniert waren, aber dem rapiden Kurssturz tatenlos zugesehen und nun mit massiven Buchverlusten zu kämpfen haben. „Wäre ich doch rechtzeitig ausgestiegen, ich hab‘ es doch kommen sehen“ ist deswegen ein Satz, der zurzeit häufig zu hören ist.
Ob nun auf dem Thermometer oder in der Welt des Geldes - für viele Menschen spielt die Null eine ganz wichtige Rolle. Für manche ist sie die Trennlinie zwischen Gut und Böse, könnte man meinen. Auch für den deutschen Finanzminister Schäuble ist die Null offenbar ein so wichtiger Referenzpunkt, dass er für sie die merkwürdigsten Verrenkungen vollführen und alle erdenklichen Opfer erbringen möchte. Da spielt es keine Rolle, dass unlängst die Wachstumsprognosen für die Eurozone zurückgenommen worden sind. Man kann es ja auch verstehen; schließlich hat er die historische Chance, zum ersten Mal seit 1969 als Finanzminister einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen zu können. Mit einer schwarzen Null sozusagen hätte er das Zeug, in die Geschichtsbücher einzugehen. Notfalls muss dafür eben gespart werden.