Für das Geschäftsjahr 2013 hatte die Analystenzunft bei Munich Re (WKN 843002) einen Gewinnrückgang im Vorjahresvergleich vorhergesagt. Doch der weltgrößte Rückversicherer konnte positiv überraschen und den Gewinn dank einer niedrigen Steuerquote sogar steigern. 2014 soll laut Unternehmensprognose jedoch unter dem Strich weniger als im Vorjahr übrig bleiben. Trotzdem dürfen sich die Anteilseigner nach einer Steigerung der 2013er-Dividende nun auch auf weitere Aktienrückkäufe einstellen.
Während die europäischen Banken immer noch unter den Folgen der jüngsten Finanzkrisen zu leiden haben, sind die Versicherungskonzerne wesentlich besser mit den Marktturbulenzen klargekommen und sogar gestärkt aus der Krise hervorgegangen zu sein. Zudem werden die Versicherer derzeit mit dem niedrigen Zinsumfeld besser fertig als von vielen Marktteilnehmern angenommen.
In der heutigen Presseschau dreht es sich schwerpunktmäßig um den neuen Krisenherd Italien. Trotz des angekündigten Rücktritts von Silvio Berlusconi schossen die Renditen von Staatsanleihen aus Italien auf neue Hochs. In der Folge brachen der Euro und die Aktienmärkte auf breiter Front ein. Ohne wirkliche Reformen in Italien wird es in den kommenden Wochen weiter ungemütlich an den Märkten bleiben. Daneben sorgt ja auch Griechenland weiter für Unsicherheiten. Bei den Unternehmen richtet sich der Blick auf Bilanzsaison und hier v.a. auf die Zahlen von E.ON, Henkel, Post, Hannover Rück, Kuka, Grammer und Tom Tailor.
Seit fast zwei Jahren kannte die Aktie des weltgrößten Rückversicherers Munich Re (WKN 843002) nur den Weg nach oben. Doch in diesem Jahr sorgten Umweltschäden, aber auch eine höhere Wettbewerbsintensivität dafür, dass der DAX-Titel Federn lassen musste und sich rund 15 Prozent von seinem Jahreshoch entfernte. Nun konnten die Münchner wenigstens in einem Punkt Entwarnung geben.
Wie gewonnen, so zerronnen! Zumindest aus Sicht des deutschen Aktienmarkts: So überraschend wie Talanx vergangene Woche einen Börsengang noch im Herbst ankündigte, begrub man heute entsprechende Pläne. Grund hierfür waren offenbar überzogene Preisvorstellungen, die am Markt so nicht bezahlt werden wollten. Offiziell hieß es: “Die Rückmeldungen der Investoren zur Unternehmensbewertung wichen deutlich von den der Talanx avisierten Einschätzungen der an der Transaktion beteiligten Banken über einen angemessenen Mindestwert der Aktien ab.” Das wird auf jedenfall kein gutes Licht auf die beteiligten Banken, denn etwas Marktkenntnis hätte hier zu hoch gehängte Preisvorstellungen von Anfang an tiefer hängen können. Zum anderen ist es eine Klatsche für den Finanzplatz Deutschland.
Etwas überraschend kam vor kurzem die Pressemitteilung, dass der Versicherungskonzern Talanx noch im Herbst an die Börse strebt. Das wäre einer der größten Börsengänge der vergangene Jahre. Geplant ist eine Platzierung von Aktien ausschließlich aus einer Kapitalerhöhung. Der Mittelzufluss soll zur Wachstumsfinanzierung und zur weiteren Stärkung der Kapitalbasis eingesetzt werden, so die Hannoveraner.