Die Umsätze im US-Einzelhandel sind im Dezember so stark gefallen wie seit neun Jahren nicht mehr. Das Geschehen wird ansonsten vor allem durch die Handelskonflikte sowie die Diskussionen um den Brexit überschattet. Der Versicherer Allianz konnte aufgrund geringerer Schadensbelastungen seinen Gewinn deutlich steigern. Der Internetportal-Betreiber Scout24 steht vor einer Übernahme.
Die Konjunkturdaten aus den USA waren an der Börse heute der Lichtstreif am sonst wolkenverhangenen Horizont. Deutlich stärker als erwartet gestiegene Umsätze im amerikanischen Einzelhandel stellten die in dieser Woche schmerzlich vermissten guten Nachrichten dar, auf die auch die Börsianer auf dem Frankfurter Parkett sehnsüchtig gewartet hatten.
In der aktuellen Presseschau geht es u.a. um die Euro-Krise sowie die Lage in Griechenland, Spanien und Italien. Weitere Themen sind die Bankensanierung in Slowenien sowie die Konjunkturentwicklung in den USA. Unternehmensseitig stehen u.a. Siemens, Metro, ThyssenKrupp, Wacker Chemie, Delticom, SAF-Holland, Apple, Facebook und Zynga im Blick.
Das Geschäft mit Ersatzteilen und Automobilzubehör ist längst keineswegs mehr nur in der Hand der großen Automobil-Hersteller. Je nach Kontinent dominieren große oder kleine Einzelhändler, welche die Autoschrauber dieser Welt mit Nachschub versorgen. Die wichtigsten Autoteile werden zwar nach wie vor nur über die Hersteller selbst vertrieben, aber die Produkte mit niedrigeren Margen werden anderweitig an die Bastler rund um den Globus gebracht. Wie sehr sich das lohnt, zeigt ein Blick auf den Chart der AutoZone Inc. (WKN 881531).
In dieser Woche stehen in den USA die Quartalszahlen der Einzelhändler im Fokus. Dabei zeigen die Daten von Wal-Mart (WKN 860853), Abercrombie & Fitch. (WKN 903016) oder Home Depot (WKN 866953), dass die Kauflust der Amerikaner im dritten Quartal trotz der allgemeinen Marktturbulenzen ungebrochen war. Dagegen zeigte sich in Sachen Ausblick ein gemischtes Bild.
Bei den amerikanischen Einzelhändlern steigt die Spannung. Denn am 25. November findet wieder der so genannte „Black Friday“ statt. Der auf Thanksgiving folgende Tag läutet traditionell das Weihnachtsgeschäft in Übersee ein. Obwohl er kein offizieller Feiertag ist, hat der Black Friday etwas von einem Shopping-Feiertag, da viele Angestellte ihn als Brückentag zwischen Thanksgiving, das immer auf einen Donnerstag fällt, und dem darauffolgenden Wochenende nutzen.
In den vergangenen fünf Handelstagen ließen die Beteuerungen der US-Notenbank, ihre Niedrigzinspolitik unbeirrt fortzuführen, die aufgekommenen Zweifel nach der Italien-Wahl und dem US-Haushaltsstreit vergessen. Schließlich konnte der Dow Jones, getrieben durch das billige Geld der Notenbanken, sowohl die alte Bestmarke auf Schlusskursbasis von 14.164 Punkten als auch den alten Bestwert im laufenden Handel von 14.198 Zählern hinter sich lassen. Angesteckt von dieser Euphorie, kletterte der DAX am Freitag kurzfristig über die Marke von 8.000 Punkten, während auch der japanische Nikkei 225 mit dem Sprung über die Marke von 12.000 Punkten eine wichtige Hürde nehmen konnte. Ob die erfreulich ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten für den Monat Februar den Aktienmärkten in der kommenden Woche weiteren Auftrieb verleihen können, bleibt abzuwarten. Immerhin signalisieren sie einen stabilen Aufschwung der US-Wirtschaft. In der Privatwirtschaft wurden im Februar 236.000 neue Stellen geschaffen und damit so viele wie seit November nicht mehr. Gleichzeitig fiel die US-Arbeitslosenquote von 7,9 Prozent im Januar auf nun 7,7 Prozent und damit den tiefsten Stand seit Dezember 2008. In dem ganzen Trubel konnte man schon fast vergessen, dass allein acht DAX-Konzerne ihre Geschäftsergebnisse vorgelegt haben. Ein Wert fiel dabei vergangene Woche besonders heraus: Die Aktie von RWE. ...