Infineon: Mit diesen Quartalszahlen hat niemand gerechnet

(Bildquelle: Pressefoto Infineon Technologies AG)

Die Aktie von Infineon (WKN: 623100 / ISIN: DE0006231004) gehört am Dienstagvormittag zu den stärksten Titeln im DAX und im TecDAX. Zeitweise legte der Aktienkurs um über vier Prozent zu. Für Kursauftrieb sorgen die neuesten Zahlen zum dritten Geschäftsquartal 2019/2020 (per Ende Juni 2020), die besser ausfielen, als von vielen Analysten im Vorfeld erwartet worden ist.

Kräftiger Umsatzanstieg

Der Umsatz verbesserte sich im dritten Geschäftsquartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum trotz Einbußen im Autogeschäft, der größten Sparte, wegen der Cypress-Übernahme um acht Prozent auf 2,2 Mrd. Euro. Der Verlust fiel dabei geringer aus als befürchtet wurde. Hier stand ein Minus von 128 Mio. Euro zu Buche, nach einem Gewinn von 224 Mio. Euro im Vorjahr.

Prognose angehoben

Die Zahlen zeigen, dass die Corona-Pandemie den Halbleiterhersteller nicht so stark zurückgeschlagen hat, wie viele erwartet hatten. Der Vorstandsvorsitzende Reinhard Ploss hob deshalb bei der Vorlage der Quartalszahlen am Dienstag die Prognose für das Ende Septemberablaufende Geschäftsjahr 2019/2020 leicht an.

„Infineon hat die herausfordernde Situation infolge der Coronavirus-Pandemie bislang gut bewältigt“, erklärte Ploss. Im Geschäftsjahr erwartet der Vorstand nun einen Umsatz von 8,5 Mrd. Euro und eine Umsatzrendite (Segmentergebnis-Marge) von rund 13 Prozent.

Im Vorfeld hatte der Konzern mitsamt dem jüngst übernommenen US-Chip-Hersteller Cypress Umsatzerlöse von 8,4 Mrd. Euro prognostiziert. Im zurückliegenden Geschäftsjahr lag der Umsatz noch bei acht Mrd. Euro. Bei der Gewinnmarge wurde zuletzt ein Rückgang auf zwölf Prozent von zuvor 16,4 Prozent erwartet.

Die Gewinnmarge lag im dritten Geschäftsquartal bei 10,1 Prozent und war damit ebenfalls höher, als von Infineon zuvor prognostiziert wurde. Der Konzern rechnete für das abgeschlossene Quartal mit einer Marge im mittleren einstelligen Prozentbereich.

Infineon profitiert von Megatrends

„Unser diversifiziertes Geschäftsmodell, das durch die Integration von Cypress zusätzlich gestärkt wird, hat sich gerade auch in Bezug auf die Profitabilität als robust erwiesen“, verkündete Ploss. „Im besonders hart getroffenen Automobilmarkt sehen wir konkrete Anzeichen einer Erholung.“ Laut dem Vorstandschef profitiert Infineon außerdem von der zunehmenden Digitalisierung dank steigenden Datenverkehrs, des Internets der Dinge und mobiler Kommunikation.

Neue Aufhol-Rallye

An der Börse wurde Infineon im März weit zurückgeschlagen und setzte in der Spitze auf rund zehn Euro zurück, was den tiefsten Kursstand seit dem Februar 2016 bedeutete. Doch von diesem Kursboden aus startete eine neue Aufhol-Rallye, im Zuge der sich die Notierungen bis Anfang August wieder bis in den Bereich der 23-Euro-Marke nach oben gearbeitet haben.

Hier liegen die nächsten Kursziele

Ein neues Kaufsignal würde es hier geben, wenn der Sprung über das bisherige Jahreshoch vom Juli bei 23,60 Euro gelingt. Die nächsten Zielmarken stellen sich danach auf das 2018er-Jahreshoch bei 25,76 Euro und auf die runde 30er-Marke. Bis zu letzterem Kursziel eröffnet sich eine mittelfristige Gewinnperspektive von über 30 Prozent.

Analysten zuversichtlich

Auch die Mehrheit der Analysten ist in Bezug auf die weitere Kursentwicklung der Infineon-Aktie positiv gestimmt und spricht dementsprechende Kaufempfehlungen aus. JP Morgan Chase beispielsweise sieht das nächste Kursziel bei 28 Euro.

Anleger, die von einer Fortsetzung der Kurs-Rallye der Infineon-Aktie überzeugt sind, können mit einem Mini-Future Long auf den DAX- und TecDAX-Wert (WKN: MC9M85 / ISIN: DE000MC9M850) gehebelt von Kursgewinnen profitieren. Pessimisten haben mit dem Mini-Future Short (WKN: MC99EH / ISIN: DE000MC99EH5) die Chance, auf fallende Kurse zu setzen.

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Bildquelle: Pressefoto Infineon Technologies AG