Licht und Schatten bei Gerresheimer

Bildquelle: Pressefoto Gerresheimer AG

Der Düsseldorfer Konzern Gerresheimer (WKN: A0LD6E / ISIN: DE000A0LD6E6), der sich auf Spezialverpackungen spezialisiert hat, bleibt auf dem Wachstumskurs, wie die neuesten Geschäftszahlen zeigen. Allerdings konnten die Geschäftszahlen nicht auf ganzer Linie überzeugen.

Wegen der hohen Nachfrage nach Produkten wie Glasampullen, Spritzen und pharmazeutischen Kunststoffverpackungen legte der Umsatz im dritten Geschäftsquartal (per Ende August) auf Jahressicht um 9,4 Prozent auf 382 Mio. Euro zu, wie der MDAX-Konzern am Dienstag bekanntgab. Laut Gerresheimer war insbesondere die Nachfrage nach vorfüllbaren Spritzen hoch.

Ergebnisbelastung durch hohe Rohstoffkosten

Der Firmenmeldung nach konnte sich auch die von der Corona-Pandemie belastete Sparte für die Kosmetikbranche erholen. Die starke Umsatzentwicklung spiegelte sich im dritten Geschäftsquartal aber nicht in der Ergebnisentwicklung wider. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes EBITDA) verzeichnete gegenüber dem Vorjahresquartal einen leichten Rückgang um 0,2 Prozent auf 74,8 Mio. Euro.

Die schwächere Entwicklung beim Betriebsergebnis erklärte Gerresheimer mit den gestiegenen Kosten für Rohstoffe wie unter anderem Kunststoffgranulat, Strom und Gas. Das führte zu einem Einbruch der Gewinnmarge um 1,9 Prozentpunkte auf 19,6 Prozent. Unter dem Strich wurde dennoch beim bereinigten Konzernergebnis ein Plus von 2,8 Prozent auf 31,6 Mio. Euro verzeichnet.

Weiterer Ausblick positiv

Was die bisherigen Jahresziele anbelangt, ist Gerresheimer nach der Einschätzung des Vorstandsvorsitzenden Dietmar Siemssen weiterhin auf Kurs. Die bisherige Prognose für das Geschäftsjahr 2021 wurde bestätigt und präzisiert.

Demnach wird beim Umsatz nun mit dem oberen Ende der Zielspanne eines währungsbereinigten Wachstums im Kerngeschäft im mittleren einstelligen Prozentbereich gerechnet. Die operativen Gewinnmargen dürften laut Siemmsen jetzt aber eher am unteren Ende der avisierten Spanne zwischen 22 und 23 Prozent liegen.

Auch am mittelfristigen Ausblick wird festgehalten. Im Kerngeschäft wird ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich angestrebt. Die bereinigte EBITDA-Marge soll bei rund 23 Prozent liegen. Für den bereinigten Gewinn je Aktie wird ein Wachstum von mindestens zehn Prozent pro Jahr prognostiziert.

An der Börse kletterte die Aktie von Gerresheimer im November 2020 auf ein neues Rekordhoch bei 103,70 Euro, woraufhin der Kurs in den Konsolidierungs-Modus wechselte und bis Anfang Oktober dieses Jahres auf 77 Euro einbrach.

Seitdem konnte sich der Kurs wieder auf zeitweise 81 Euro erholen. Setzt sich die jüngste Aufholbewegung fort, gilt es als Nächstes, die bei 89 Euro verlaufende 200-Tage-Linie zurückzuerobern, um in den Aufwärtstrend zu wechseln. Die nächsten Kursziele wären dann das bisherige 2021er-Jahreshoch vom Juli bei 99 Euro und das 2020er-Rekordhoch bei rund 104 Euro.

Goldman Sachs sieht kräftiges Kurs-Gewinnpotenzial

Optimistisch gestimmt, was die weitere Kursentwicklung der Gerresheimer-Aktie anbelangt, ist derzeit beispielsweise Goldman Sachs. Die US-Investmentbank spricht für die Aktie eine Kaufempfehlung aus und sieht das nächste Kursziel bei 111 Euro.

Anleger, die auf eine Fortsetzung der jüngsten Aufholbewegung bei der Gerresheimer-Aktie setzen möchten, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MC8VYR / ISIN: DE000MC8VYR4) gehebelt von Kursgewinnen profitieren. Skeptiker können dagegen zu passenden Short-Zertifikaten greifen (WKN: MA7XMQ / ISIN: DE000MA7XMQ1).

Bildquelle: Pressefoto Gerresheimer AG