Bitcoins reloaded

Bildquelle: markteinblicke.de

Gerade einmal zwei Wochen ist es her, dass Bitcoins (BTC) zumindest unter seinen Fans für Aufsehen sorgten, weil sie innerhalb von sechs Wochen einen Kurssturz von 50 Prozent erlebten und mit 170 USD pro Coin den tiefsten Stand gegenüber dem Dezember 2013 markierten, als diese virtuelle Währung bei einem Preis von 1.200 USD kurzzeitig sogar mehr wert war als eine Unze Gold.

Und als der Kurs kurz darauf wieder nach oben schnellte und die 220 USD überschritt, musste ich nicht lange warten, bis mich mein ehemaliger Kompagnon Herman darauf ansprach, aber nicht, weil die 220er Marke einen wichtigen Chartpunkt dargestellt hätte. Vielmehr handelte es sich um den Preis, bei dem auch ich im Spätherbst 2013 nahe dran war, an der sich damals mit überwältigender Kraft aufbauenden Hausse teilzunehmen. Aber dann war mir der Markt davongelaufen.

Nun geriet ich erneut ins Grübeln, weil dieser Referenzpunkt sich fest in meinem Kopf verankert hatte. Denn ich musste mir ja selbst eingestehen, damals eine vermeintliche Kaufgelegenheit verpasst zu haben, während mein Kompagnon schon Kursziele von bis zu 10.000 USD pro Bitcoin ausrief – allerdings ohne ein einziges virtuelles Geldstück gekauft zu haben. Ich habe die Tage von damals nicht vergessen, an denen ich angesichts meines Pre-Commitments (eigentlich wollte ich ursprünglich kaufen) während der massiven Hausse verschiedene Stadien des Bedauerns und der Reue (Regret) durchlebte.

Umso mehr erfüllte es mich mit Genugtuung, als sich im Laufe des vergangenen Jahres mein Verdacht, es müsse sich bei der Entwicklung der Bitcoin-Mania um eine Abwandlung der Tulpenhausse aus dem 17. Jahrhundert handeln, bestätigte. Der Kurssturz der virtuellen Währung sollte heftiger ausfallen als die jüngste Abwertung des russischen Rubels. Und als der Wert eines Bitcoins unlängst wieder unter meinen virtuellen Einstandspreis von 220 USD fiel, sagte ich mir: „Zum Glück war ich nicht dabei!“…

Auf www.der-goldberg.de geht es weiter

GoldbergEin Beitrag von Joachim Goldberg.

Er beschäftigt sich seit mehr als 30 Jahren mit dem Zusammenspiel von Menschen und Märkten. Bis heute faszinieren ihn die vielen Facetten, Nuancen, Geschichten, Analysen und Hintergründe, die sich in der weißgezackten Linie auf der großen Börsenkurstafel niederschlagen. Aber erst mit der Entdeckung der psychologischen Einflüsse auf die Finanzmärkte meint der studierte Bankfachwirt und frühere Devisenhändler dem, was die Welt der Finanzen antreibt und bewegt, nahe gekommen zu sein. Seitdem setzt er sich intensiv mit der ”Behavioral Finance” genannten verhaltensorientierten Finanzmarktanalyse auseinander.
Joachim Goldberg schreibt regelmäßig auf seinem Blog www.der-goldberg.de.

Bildquelle: markteinblicke.de