Es dürfte viele Akteure geben, die sich das ganz einfach nicht vorstellen konnten: Der DAX tanzt um ein neues Allzeithoch und steht auch noch kurz vor der 13.000er Marke, während ich dies hier schreibe. Aber es dürften wohl kaum Freudentänze sein. Auch ich habe es sehr selten erlebt, dass ein Markt nach zwei Wochen kleiner, wenig überzeugender Tippelschritte nach oben, die mitunter auch noch von winzigen Korrekturen unterbrochen wurden, nicht schlagartig nach unten wegbricht und auf diesem Wege zumindest die zuletzt entstandenen Kursgewinne oft innerhalb eines einzigen Tages wieder zunichtegemacht werden. Aber offenbar haben zu viele Akteure mit solch einer Abwärtskorrektur gerechnet.
Statt wie erwartet 2 bis 3 Prozent wegzubrechen, legte der DAX eine veritable Shortsqueeze hin und marschierte innerhalb der vergangenen vier Handelstage 400 Zähler nach oben. Wer langfristig orientiert ist und nicht viel herumhandelt und zwischendurch auch keine Gewinne mitnimmt, dem mag diese Entwicklung sehr gelegen kommen. Anderen Anlegern, die ihre Aktien aktiv zu managen versuchen, hat die jüngste Befestigung des Börsenbarometers vielfach wenig Vergnügen bereitet. Natürlich könnte man argumentieren, dass US-Aktien, an denen wir uns ja gerne orientieren, ohnehin einen Aufwärtstrend verzeichnen. Aber warum eigentlich?
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Ein Beitrag von Joachim Goldberg.
Er beschäftigt sich seit mehr als 30 Jahren mit dem Zusammenspiel von Menschen und Märkten. Bis heute faszinieren ihn die vielen Facetten, Nuancen, Geschichten, Analysen und Hintergründe, die sich in der weißgezackten Linie auf der großen Börsenkurstafel niederschlagen. Aber erst mit der Entdeckung der psychologischen Einflüsse auf die Finanzmärkte meint der studierte Bankfachwirt und frühere Devisenhändler dem, was die Welt der Finanzen antreibt und bewegt, nahe gekommen zu sein. Seitdem setzt er sich intensiv mit der â€Behavioral Finance†genannten verhaltensorientierten Finanzmarktanalyse auseinander.
Joachim Goldberg schreibt regelmäßig auf seinem Blog www.joachim-goldberg.com.
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