Dow Jones im Spannungsfeld von Handelsstreit, Berichtssaison und Indexumbildung

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Der Dow Jones ist einer der traditionsreichsten Indizes der Welt und verkörpert damit die US-Wirtschaft seit über hundert Jahren. Veränderungen bei den Indextiteln passieren dementsprechend selten. Doch vor wenigen Wochen war es soweit und mit General Electric musste der allerletzte Gründungstitel den Dow Jones verlassen. Aber auch ohne dieses außergewöhnliche Ereignis erlebt der Index turbulente Zeiten.

Seit dem 26. Juni wird der Dow Jones in seiner neuen Zusammensetzung berechnet. Anstelle der Papiere von General Electric gehören seither die Aktien der Drogerie- und Apothekenkette Walgreens Boots Alliance zur ersten Börsenliga der Wall Street. Mit General Electric musste die einzige verbliebene Ursprungsaktie aus dem Gründungsjahr 1896 den Index verlassen.

Der Elektrokonzern hatte bis auf wenige Jahre immer dem Dow Jones angehört und war aufgrund der Unternehmensstruktur bereits selbst ein Querschnitt der amerikanischen Wirtschaft. Der technologische Wandel machte aber auch bei General Electric nicht halt. Der Konzern befindet sich seit langem in der Krise, was sich auch beim Aktienkurs widerspiegelt. In der Folge entschloss sich der Indexbetreiber die Aktie aus dem Traditionsindex zu nehmen. Mit Walgreens Boots Alliance findet ein boomendes Geschäftsfeld Einzug in den Dow Jones.

Indexkritiker bemängeln indes, dass Technologietitel wie Alphabet oder Amazon schon allein aufgrund Wirtschaftsbedeutung und der Marktkapitalisierung viel sinnvoller gewesen wären. Da der Dow Jones aber nicht wie der S&P 500 oder der NASDAQ100 von diesen Kriterien abhängt und der Indexstand als Kursindex von der tatsächlichen Höhe der Aktienkurse abhängt, ist die Entscheidung für Walgreens Boots Alliance jedoch auch für Skeptiker nachvollziehbar.

Die Indexumbildung fällt in aufregende Zeiten. So sind sind die Auswirkungen des Handelsstreits der USA mit China noch längst nicht greifbar. Immer neue Eskalationsstufen verunsichern die Märkte. Gleichzeit steht die amerikanische Geldpolitik unter dem Eindruck weiter steigender Zinsen. Die US-Notenbank Fed hat in diesem Jahr bereits zweimal die Zinsen erhöht und strebt dies noch weitere zweimal an. Zuletzt wurde am 21. März der Leitzinssatz um 25 Basispunkte auf das Niveau zwischen 1,5 und 1,75 Prozent angehoben. Laut dem am 13. Juli veröffentlichten halbjährlichen Bericht für den amerikanischen Kongress kündigte die Fed an, trotz der Risiken durch den Handelsstreit am geldpolitischen Straffungskurs festzuhalten. Demnach seien weitere schrittweise Zinsanhebungen mit der wirtschaftlichen Entwicklung vereinbar.

Schließlich hat vor kurzem die Berichtssaison für das zweite Quartal begonnen und die Anleger schauen genau auf die Gewinnentwicklung der Unternehmen. Bezogen auf die 500 größten Unternehmen im S&P 500 erwartet Factset beispielsweise, dass die Gewinne gegenüber dem Vorjahr im Schnitt um rund 20 Prozent gesteigert werden konnten. Es wäre der größte Zuwachs seit dem dritten Quartal 2010. Die ersten Bilanzveröffentlichungen sind bereits erfolgt. Aus dem Dow Jones konnte etwa die US-Großbank JPMorgan Chase am 13. Juli vermelden, dass sie den Nettogewinn um 18,3 Prozent auf 8,32 Mrd. US-Dollar bzw. 2,29 US-Dollar je Aktie deutlich steigern konnte. Die Reuters-Schätzung beim Gewinn je Aktie wurde damit um 7 Cents übertroffen. Ob sich die anderen Unternehmen aus dem Dow Jones ähnlich gut schlagen werden, steht in den kommenden Wochen fest.

Spekulative Anleger, die steigende Notierungen beim Dow Jones Industrial Index erwarten, könnten mit einem WAVE Call der Deutschen Bank (WKN DS4L06, Laufzeit bis zum 31.10.2018) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses Optionsscheins liegt derzeit bei 4,49; die Knock-Out-Schwelle bei 19.600,00 Indexpunkten. Wer aber als spekulativer Anleger eher short-orientiert ist, könnte mit einem WAVE Put der Deutschen Bank (WKN DS4TNC, aktueller Hebel 4,42; Knock-Out-Schwelle bei 30.800,00 Punkten; Laufzeit bis zum 30.11.2018) auf fallende Dow-Jones-Notierungen setzen.

Stand: 17.07.2018/ Ein Gastkommentar von Christian-Hendrik Knappe, db x-markets

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