Alibaba geht schnell die Puste aus

(Bildquelle: Pressefoto Alibaba)

Vor wenigen Tagen herrschte bei Alibaba (WKN: A117ME / ISIN: US01609W1027) angesichts des “Single’s Day” großer Jubel. Zum Ende dieser Woche sah die Sache ganz anders aus.

Jubel hält nicht lange an

In diesem Jahr fand der alljährliche Verkaufs- und Rabattwahnsinn rund um den “Single’s Day” nun schon zum 13. Mal statt. Auch dieses Mal meldete Alibaba neue Rekorde. So habe Tmall, die Alibaba-B2C-Plattform, über 900 Millionen Konsumenten mehr als 14 Millionen Produkte angeboten.

Jetzt musste der E-Commerce-Riese jedoch seine Gesamtjahresprognose senken. Außerdem blieben die Ergebnisse im jüngsten Quartal unter dem Markterwartungen. Der Konzern hat derzeit mit verschiedenen Herausforderungen zu kämpfen. COVID-19 belastet weiterhin die Entwicklung der chinesischen Wirtschaft.

Gleichzeitig hat die Pekinger Regierung verstärkt ein Auge auf heimische Tech-Unternehmen geworfen. Diese müssen allerhand neue Regulierungsvorschriften, unter anderem im Bereich Datenschutz, beachten. Außerdem muss Alibaba höhere Wachstumsinvestitionen stemmen und mit mehr Konkurrenz leben.

Alibaba senkt Prognose

Für das laufende Geschäftsjahr geht das Management nun von einem Umsatzplus im Vorjahresvergleich um 20 bis 23 Prozent aus. Bis vor kurzem hatte man sich noch ein Wachstum von rund 29,5 Prozent auf 930 Mrd. Yuan (umgerechnet 128,8 Mrd. Euro) zugetraut.

Im September-Quartal legten die Erlöse um 29 Prozent auf 200,69 Mrd. Yuan zu, während der den Anteilseignern zurechenbare Nettogewinn um 81 Prozent auf 5,37 Mrd. Yuan schrumpfte. Diesen Rückgang führte Alibaba vor allem auf eine enttäuschende Entwicklung einiger Beteiligungen an börsennotierten Unternehmen zurück.

Der bereinigte Gewinn je Aktie lag bei 11,20 Yuan. Damit wurden die Erwartungen sowohl auf der Umsatzseite als auch bei den Gewinnen enttäuscht. Analysten hatten im Schnitt ein EPS in Höhe von 12,36 Yuan bei einem Umsatz von 204,93 Mrd. Yuan erwartet.

Erholungsrallye verschoben

Die Alibaba-Aktie kannte jahrelang nur den Weg nach oben. Mit dem heimischen Tech-Konkurrenten Tencent (WKN: A1138D / ISIN: KYG875721634) lieferte sich der E-Commerce-Riese einen spannenden Wettbewerb um den Titel des wertvollsten börsennotierten Konzern Asiens. Doch angesichts des zunehmenden Gegenwinds von Seiten der chinesischen Regulierungs- und Wettbewerbsbehörden erlosch das Interesse westlicher Investoren ein wenig.

Jüngst hatte sich der Aktienkurs etwas stabilisiert. Der diesjährige “Single’s Day” sollte als Initialzündung für eine Erholungsrallye dienen. Angesichts der nun zusammengestrichenen Prognose, des anhaltenden Gegenwinds von Regulierungsseite, der unklaren Lage rund um COVID-19 sowie die chinesische Konjunktur dürfte es jedoch mit der Kursrallye etwas dauern.

FAZIT

Dies bedeutet allerdings nicht, dass Alibaba mittel- bis langfristig kein Potenzial hätte. Das Cloud-Geschäft sieht sehr vielversprechend aus. Jedoch sollten Anleger abwarten, bis beispielsweise in Sachen Regulierungsumfeld in China etwas mehr Klarheit herrscht.

Wer als Anleger nicht nur auf Alibaba, sondern mit nur einem Trade gleich auf drei weitere chinesische Tech-Konzerne setzen möchte, schaut sich entsprechende Hebelzertifikate (WKN: MA2JGP / ISIN: DE000MA2JGP5) auf den WANT Index an. Neben Alibaba sind in diesem Weibo (WKN: A110V7 / ISIN: US9485961018), Netease (WKN: 501822 / ISIN: US64110W1027) und Tencent vertreten.

Bildquelle: Pressefoto Alibaba