Der Kochboxen-Anbieter HelloFresh (WKN: A16140 / ISIN: DE000A161408) bleibt seiner Linie treu und investiert weiter kräftig.
Guter Ton
Bei den wachstumsstarken US-Titeln gehört es fast schon zum guten Ton, die Gewinnseite zu vernachlässigen und sich dafür auf höhere Investitionen für ein stärkeres Wachstum zu konzentrieren. Nun konnte HelloFresh seine Wachstumsziele erhöhen, blieb jedoch beim Ergebnisausblick unter den Erwartungen. Dies nahmen Investoren dem Kochboxenspezialisten allerdings übel.
Der DAX-Konzern möchte seine währungsbereinigten Umsatzerlöse im Geschäftsjahr 2022 um 20 bis 26 Prozent steigern. Damit liegt die Prognose laut Unternehmensangaben über dem Marktkonsens von 17,7 Prozent. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen EBITDA (“AEBITDA”) wird zwischen 500 und 580 Mio. Euro gesehen. Am Markt wurde zuletzt jedoch mit einem Wert von 647 Mio. Euro gerechnet.
Ambitionierte Ziele
Die unter den Erwartungen liegende Ergebnisprognose bescherte der im deutschen Leitindex DAX gelisteten HelloFresh-Aktie am Mittwoch deutliche Kursverluste. Allerdings hatte dies auch ein wenig mit dem schwächeren Gesamtmarktumfeld zu tun. Nach einem sehr starken Dienstag nutzen einige Investoren die Gelegenheit für Gewinnmitnahmen.
HelloFresh ist nicht auf kurzfristige Gewinne aus. In diesem Jahr feiert der Kochboxenversender zehnjähriges Firmenjubiläum. Seit der Firmengründung hat es das Unternehmen weit gebracht. Schließlich wird der runde Geburtstag im DAX gefeiert. Mittel- bis langfristig ist jedoch selbst der Aufstieg in die erste deutsche Börsenliga nicht genug.
Gute Kundenbindung
Mittelfristig möchte HelloFresh beim Umsatz die Marke von die 10 Mrd. Euro erreichen. Im dritten Quartal 2021 kam der Konzern diesem Ziel einen weiteren Schritt näher. Allein zwischen Juli und September wurden 1,42 Mrd. Euro erlöset. Ein währungsbereinigter Anstieg von 45,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dieses starke Umsatzwachstum führte das Management vor allem auf einen deutlichen Anstieg der aktiven Kunden (38,8 Prozent) und eine gute Kundenbindung zurück.
Kurzfristig könnte HelloFresh ebenfalls auf neuen Schub hoffen. Schließlich wütet derzeit die vierte Corona-Welle. Zudem sorgt die neue COVID-19-Virus-Variante Omikron für zusätzliche Verunsicherung. Neue Kontaktbeschränkungen könnten die Menschen über die kommenden Feiertage zwingen, häufiger zu Hause zu bleiben, was das Geschäft mit Essenslieferungen ankurbeln sollte.
FAZIT
HelloFresh hat sich ehrgeizige mittelfristige Ziele gesetzt und investiert kräftig, um diese zu erreichen. Gleichzeitig könnte das Unternehmen als ein sogenannter “Stay-At-Home”-Wert kurzfristig von der dramatischer gewordenen Corona-Lage profitieren.
Anleger, die von einem Aufwärtstrend bei der HelloFresh-Aktie überzeugt sind, können mit einem Long-Zertifikat (WKN: MA83E9 / ISIN: DE000MA83E91) gehebelt von Kursgewinnen profitieren.
Bildquelle: Pressefoto HelloFresh
