Nur kein potemkinsches Depot

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse AG

Ohne Frage sind es unruhige Zeiten, in denen wir uns derzeit befinden. Dies ist aber auch eine wichtige Zeit für jeden, über die allgemeinen Finanzpläne nachzudenken. Letztlich werden die Grundsteine für den Vermögensaufbau in der Krise gelegt. Das dürfte auch diesmal nicht anders sein.

Allerdings zeigt sich jetzt, wer beim Vermögensaufbau und der Verwaltung breit genug aufgestellt ist. Wer lediglich auf eine Region, Geschäftsmodell oder Wertpapier vertraut hat, der dürfte schnell schlaflose Nächte haben. Insbesondere diejenigen Anlegenden, die erst seit kurzer Zeit an den Märkten aktiv sind und die bisher nur eine Richtung kannten, stellen jetzt fest, dass Geldanlage kein Selbstläufer ist, sondern eine komplexe Angelegenheit ist, die entsprechend behutsam und mit Bedacht angegangen werden muss.

Mit einer Liquiditätsstrategie im Rahmen der persönlichen Vermögenssituation, die ausreicht, um die Ausgaben der nächsten drei bis fünf Jahre zu decken, sollte es möglich sein, dem kurzfristigen Ausgabenbedarf zuversichtlicher entgegensehen. Nur wer Geld anlegt, das er trotz explodierender Lebenshaltungskosten nicht unmittelbar benötigt, kann das Risiko von Panik- oder Zwangsverkäufen reduzieren. Das bedeutet einen nicht unbeträchtlichen Zeitgewinn, weil Anlegende auf diese Weise abwarten können, bis sich die Märkte erholen und zu neuen Höchstständen klettern.

Wer über die nötigen liquiden Mittel verfügt, der ist jetzt in der Lage, Kaufgelegenheit zu nutzen. Und wer regelmäßig einen festen Betrag investiert, für den stellt sich die Frage nach dem besten Einstiegszeitpunkt ohnehin nicht.

Aber eines ist klar und muss verstanden werden: Verlustphasen gehören in der Kapitalanlage dazu, sie sind normal. Die Phasen langfristig auszusitzen, ist bei Unternehmen mit gesundem Geschäftsmodell sicher die beste Lösung.

Gerade in solch turbulenten Marktphasen zeigt sich, wie wichtig eine gute Auswahl der Wertpapiere ist. Viele Anlegerinnen und Anleger versuchen das Risiko durch eine breite Diversifikation zu begrenzen. Entscheidend für die Risikoreduktion ist jedoch nicht die Anzahl der Positionen, sondern die Qualität und die Korrelation der einzelnen Titel. Und hier gehören strukturierte Wertpapiere schlicht und ergreifend in jedes erfolgreiche Depot.

Ein Hinweis noch: Seit 1945 haben geopolitische Ereignisse – selbst solche, die den Verlauf der Geschichte verändert haben – kaum langfristige Auswirkungen auf die Märkte. Das spricht zumindest für die Beibehaltung langfristiger Investitionen.

DDV, Lars BrandauEin Beitrag von Lars Brandau

Er ist seit Gründung des Deutschen Derivate Verbands (DDV) im Jahr 2008 dessen Geschäftsführer und vertritt den DDV auch in den Arbeitsgruppen des europäischen Dachverbands EUSIPA. Der DDV ist die Branchenvertretung der führenden Emittenten strukturierter Wertpapiere in Deutschland. Außerdem unterstützen mehr als 20 Fördermitglieder die Arbeit des Verbandes. Brandau ist studierter Germanist und Politologe und gilt als ausgewiesener Kommunikationsprofi. Weitere Informationen unter: www.derivateverband.de

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