Schlau macht alle Theorie

Bildquelle: Pressefoto Deutsche Börse AG

… Schmerzhaft hingegen ist so manche Realität. Inflation und Kaufkrafterhalt sind quasi bei jedermann ein brisantes Thema. Beim Wocheneinkauf, beim Tanken oder anhand der Wohnsituation merken wir längst die Auswirkungen. Was kann also der Einzelne für sich tun, um etwaige finanzielle Mehraufwände zu kompensieren?

Eines ist klar: Nichtstun, in Starre oder Panik verfallen helfen sicher nicht. Es klingt nach Milchmädchenrechnung, ist aber die Wahrheit: Höhere Inflation braucht höhere Erträge. Wer seine Kaufkraft und seinen Lebensstandard erhalten will, muss aktiv werden. Für tendenziell konservativ Anlegende bieten sich unter anderem die klassischen Discount-Zertifikate an. Grundsätzlich eignen sich diese Papiere vor allem für defensive, also konservative Anlegerinnen und Anleger, die auf seitwärts tendierende oder leicht fallende Märkte setzen. Das sind häufig Investierende, die bereits die Aktie im Depot haben; die sich jetzt aber aufgrund einer bestimmten Marktsituation gegen moderate Kursverluste absichern wollen. Es gibt aber auch offensivere Anlegende, die diese Produktkategorie interessant finden, weil sie über die Wahl des Caps ihr Risiko und ihre Renditechance steuern können.

Grundsätzlich erwirbt der Investierende ein Zertifikat auf eine gewünschte Aktie oder auch einen Index mit einem Rabatt – dem sogenannten Discount. Der Preis für das Zertifikat liegt also unter dem aktuellen Preis des Basiswertes. Im Gegenzug ist die Rückzahlung auf einen vorher festgelegten Höchstbetrag, den Cap, begrenzt. Dabei gilt grundsätzlich: Einem höheren Risiko steht eine größere Gewinnchance gegenüber; bei geringerem Risiko ist die Gewinnchance kleiner.

Der Deutsche Derivate Verband (DDV) lässt auf jährlicher Basis Discount-Zertifikate analysieren und veröffentlicht die Ergebnisse dann in einer Studie, die unter anderem auf der Webseite des DDV zu finden ist. Für das Jahr 2021 wurden knapp 153-tausend Discount-Zertifikate auf die 70 beliebtesten Basiswerte – Einzelaktien und Indizes – aus Deutschland, Europa und den USA analysiert.

Was man sehen konnte, ist das die Produkte genau das gemacht haben, was von ihnen erwartet wurde. Sie konnten Gewinnmöglichkeiten ausschöpfen und dennoch das Verlustrisiko eingrenzen. Insgesamt erzielten 83 Prozent der untersuchten Produkte eine positive Wertentwicklung. Das alles bei einer durchschnittlichen Maximalrendite von 8,57 Prozent pro Jahr. Das ist in Anbetracht von Nullzins, Inflation und allen anderen Umständen ein sehr beachtliches Ergebnis, das sich nur schwer mit anderen Produkten erzielen lässt.

Strukturierte Wertpapiere können einen Zusatznutzen stiften. Ob das für den Neueinsteiger der erste Schritt Richtung Kapitalmarkt ist oder für den ambitionierten und erfahrenen Selbstentscheider die Absicherung des bestehenden Depots mit Put-Optionsscheinen, entscheidet jeder Anlegende für sich selbst. Und auch, wenn jeder Investierende ein individuelles Chance-Risiko-Profil hat und unterschiedliche Ziele und Anlagehorizonte, so gehören strukturierte Produkte früher oder später in jedes erfolgreiche Depot.

DDV, Lars BrandauEin Beitrag von Lars Brandau

Er ist seit Gründung des Deutschen Derivate Verbands (DDV) im Jahr 2008 dessen Geschäftsführer und vertritt den DDV auch in den Arbeitsgruppen des europäischen Dachverbands EUSIPA. Der DDV ist die Branchenvertretung der führenden Emittenten strukturierter Wertpapiere in Deutschland. Außerdem unterstützen mehr als 20 Fördermitglieder die Arbeit des Verbandes. Brandau ist studierter Germanist und Politologe und gilt als ausgewiesener Kommunikationsprofi. Weitere Informationen unter: www.derivateverband.de

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