Geschäftsmodell Brainwashing

Interview mit Herrn Nixx Vorschrift, dem Präsidenten des Internationalen Brainwashingverbands

(Bildquelle: unsplash / David Matos)

Vor wenigen Tagen bot sich mir die Gelegenheit im Rahmen einer Videokonferenz ein Interview mit Herrn Nixx Vorschrift, dem Präsidenten des im Februar 2020 gegründeten Internationalen Brainwashingverbands zu führen.

GR: Herr Nixx Vorschrift, für mich als Wiener klingt ihr Name fast wie eine Phrase, die man in bestimmten Stadtbezirken täglich mehrmals hört. Haben Sie Wiener Vorfahren und was bieten Sie den Mitgliedern Ihres Verbandes?

Nixx Vorschrift: Meine Vorfahren stammen aus ganz Europa, nur dadurch konnte meine Familie ihr historisch gewachsenes Geschäftsmodell – das Manipulieren durch Umbenennen, Umpacken und Umetikettieren – zur Perfektion entwickeln. Ich nutze dieses Know-how zur Förderung der Interessen der Mitglieder des Internationalen Brainwashingverbands.

GR: Wie ist ihre Familie seinerzeit überhaupt auf diese ungewöhnliche Geschäftsidee gekommen?

Nixx Vorschrift:  Durch Beobachtung. Meine Vorfahren hatten festgestellt, dass dieselben Speisen in den unterschiedlichen Regionen mit unterschiedlichen Namen als regionale und identitätsstiftende Spezialitäten verkauft wurden, da lag es seinerzeit auf der Hand probeweise 2 Fleischhauereien zu gründen, eine in Wien und eine in Frankfurt. An beiden Standorten stellte mein Urahn dieselbe Wurst her, in Wien nannte er diese „Frankfurter Würstel“ und in Frankfurt „Wiener Würstchen“, das ganze wurde ein voller Erfolg, nicht zuletzt wegen des genialen Unterscheidungsmerkmales der Endung der Produktbezeichnung „Würstel“ bzw. „Würstchen“, so etwas stiftet regionale Identität, und als er in Frankfurt die Bezeichnung „Fleischhauerei“ in „Metzgerei“ änderte, gab es im Cash-Flow kein Halten mehr. Das nächste Produkt kam dann wahlweise als „Stelze“ oder „Eisbein“ in den Markt…

GR: Ich verstehe, mit den „Buchteln“ und den  „Wuchteln“ war es ja nichts anderes…Mich interessiert jetzt wie Sie und Ihre Verbandsmitglieder dieses uralte Know-how in der heutigen Zeit anwenden…

Nixx Vorschrift:  Man muss heutzutage die Trends vorgeben. Wenn wir damit die mediale Wahrnehmung dominieren brauchen wir uns als Internationaler Brainwashingverband um Aufträge und neue Mitglieder keine Sorgen zu machen.

GR: Nennen Sie uns ein paar Beispiele aus der letzten Zeit wo Sie als noch junger Verband bahnbrechendes geleistet haben…

Nixx Vorschrift: Gleich nach seiner Gründung konzipierte der Internationale Brainwashingverband für seine Mitglieder das Geschäftskonzept chinesische Corona-Schutzmasken einzukaufen, diese in verschiedenen Ländern umzupacken und als lokal hergestellte Produkte zu verkaufen. Das hat eine Menge Arbeitsplätze geschaffen, in einer Zeit wo es nötig war. Der Verband war überall nur Berater, niemand von uns hat sich beim Umpacken je die Hände schmutzig gemacht. Das soll  auch weiter so bleiben.

Aktuell sind wir für viele Markenartikler tätig, das „Mogelpackung-Consulting“ liegt gerade schwer im Trend…

GR: Ich finde Ihren Internationalen Brainwashingverband skandalös und beende hiermit das Gespräch…

Eine Kolumne von Gregor Rosinger

Er ist Generaldirektor der österreichischen Rosinger Group und entstammt einer alten Börsianer- und Investorendynastie, deren Wurzeln bis ins Mittelalter zurückreichen. Er selbst ist seit 1985 als Investor erfolgreich aktiv und hat bisher weltweit 67 Unternehmen an die Börse geführt. Das von Gregor Rosinger und seiner Gattin Yvette 1993 entwickelte Vorgehensmodell „RMS Regionale Mittelstands Sicherung“ ist mittlerweile State of the Art des Investmentbankings für den gehobenen Mittelstand. Der von der Wiener Börse täglich berechnete und veröffentlichte „Rosinger Global Investments Index“ (ROSGIX) untermauert eindrucksvoll die Kompetenz Rosingers. www.rosingerfinance.com

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