China geht in Stück auf die USA zu und wollen schärfere Strafen an für Fälle, in denen geistiges Eigentum verletzt wird. Kommt das viel beschworene Teilabkommen jetzt doch noch in diesem Jahr? Zumindest reagieren die Anleger zu Wochenbeginn etwas erleichtert und schicken den Dax ins Plus.
Beigetreten25. April 2015
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Umfragen von Banken und Versicherungen kann man nicht immer trauen, denn bisweilen stecken da recht durchsichtige Eigeninteressen hinter den Ergebnissen. Wenn beispielsweise eine Versicherung Ängste vor Unwetterschäden registriert, dann kann man relativ sicher sein, dass es da eine Neufassung der wunderbaren Hagelpolizze gibt.
Vergangene Woche hatte ich die Gelegenheit am Fidelity Media Forum in London teilzunehmen. Fidelity zählt als eine der weltweit größten Fondsgesellschaften zu den bedeutendsten internationalen Investoren und ist als solcher in gewisser Weise der direkte Konkurrent jedes Kleinanlegers. Beide versuchen, Chancen möglichst frühzeitig zu erkennen und rasch zu nutzen.
Die islamistischen Terroranschläge in Paris haben ihre vorhersehbaren Spuren an den Börsen hinterlassen: Gold wurde teurer, ebenso Erdöl, die Kurse an den Börsen gaben in der ersten Handelsphase nach (die Wiener übrigens nicht, da legten die Notierungen sogar zu), der Euro wurde schwächer. Nachhaltig waren diese Reaktionen aber alle nicht, sehr bald kehrte wieder Business as usual ein.
Höhere Zinsen belasten die Aktienmärkte nur scheinbar. Zwar machen sie Anleihen im Verhältnis zu Aktien optisch billiger, doch höhere Zinsen sind auch - siehe USA - ein Indikator für ein besseres Konjunkturklima, und dieses begünstigt wiederum die Aktien.
Deutsche Bank mit Milliardenverlust, neue Auflagen für US-Banken, in Rumänien schießen ausländische Banken allein heuer 594 Millionen Euro zu, die UBS verdreifacht ihren Quartalsgewinn und so weiter - der Schlüsselsektor Banken steht wieder einmal im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses.
Die Flüchtlingskrise erreicht - nicht gerade überraschend - die Wirtschaft. Laut jüngster Studie der deutschen Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) wird sich das Konsumklima in unserem Nachbarstaat und wichtigsten Handelspartner im November eintrüben.
Laut jüngster Prognose des Wirtschaftsforschungsinstitutes (Wifo) wird die Arbeitslosigkeit in Österreich bis (mindestens) 2018 ansteigen. Zu befürchten ist eine Arbeitslosenrate von rund zehn Prozent. Ebenfalls schlechte Nachrichten hat das Wifo, was die Konjunktur betrifft: Zwischen 2016 und 2020 wird die Wirt¬schaft um nur 1,2 Prozent pro Jahr (und damit deutlich langsamer als der Durchschnitt der Eurozone) wachsen. Aber - sind das tatsächlich schlechte Nachrichten?
Offene Kommunikation zählt nicht gerade zu den Stärken österreichischer Unternehmen. Auch wir nehmen im Grunde inakzeptable Vorgänge bisweilen resignierend zur Kenntnis, ohne näher darauf einzugehen. Interessant hier nun die beiden Post-Unternehmen.
Wie es aussieht, wird uns die Volkswagen-Geschichte noch einige Zeit begleiten. Solche Stories haben die Eigenschaft, zumindest über einen bestimmten Zeitraum hinweg alles andere zu überstrahlen. Klar ist inzwischen auch schon, dass der Skandal weite Kreise ziehen könnte.
Der VW-Skandal geht in die Verlängerung. Das Thema wird uns wohl noch lang begleiten. Interessant ist ja vor allem, ob VW-Fahrzeuge größere Dreckschleudern sind als Fabrikate anderer Marken. Bislang hat die von uns kontaktierte VW-Presseabteilung noch keine Vergleichswerte gefunden.
Glaubt irgendjemand ernsthaft, dass Autokäufer jetzt öfter zu Mazda, Kia oder Ssang Yong greifen werden als zu VW, Mercedes und BMW? Oder, allgemeiner: Dass etwa China-Ramsch jetzt imagemäßig die Deutschen schlagen wird? Wie so oft, wird auch hier das Medienecho stärker sein als dessen Auslöser. Dieses Börsengewitter geht rasch wieder vorbei.
An den Börsen hat sich die Lage inzwischen wieder etwas beruhigt, die meisten Indizes sind in eine Seitwärtsbewegung übergegangen. Es herrscht also Nachdenkpause, und das gibt uns die Gelegenheit, die aktuelle Situation zu reflektieren. Auslöser der Turbulenzen war China, und von dort kommen erst einmal ermutigende Impulse.
Baumax ist aber ein Paradebeispiel dafür, wie wichtig die Börse für die österreichischen Arbeitsplätze ist. Die Gründe für die Schräglage der einstmals größten österreichischen und drittgrößten europäischen Heimwerkerkette lassen sich nämlich leicht finden: Auslöser des Notverkaufs war eine katastrophale Überschuldung.
Die jüngsten Kursverluste haben nun aber wieder zig Milliarden Euro (und Dollar) vernichtet, und zwar nicht nur auf dem Papier: Anleger, die mit Verlust verkauft haben, trugen tatsächlich dazu bei, die Geldmenge zu reduzieren.