Kommt die große Korrektur im US-Aktienmarkt? Wenn ja, wurde sie vom Gros der Fondsmanager und Kommentatoren längst erwartet. Und es scheint nicht wenige unter ihnen zu geben, die gestern fast so etwas wie Schadenfreude empfanden, als der S&P 500 eine wichtige Serie beendete.
Innerlich richtig zusammengezuckt bin ich beim Studium meiner Lieblings-Börsen-Zeitung, als ich als Überschrift über einem Artikel las, dass Chinas Devisenreserven über 3 Billionen Dollar gestiegen seien.
Es war wohl bloß eine Frage der Zeit, bis auch Deutschland sein Fett von Donald Trump abbekommen sollte. Denn Trumps Chef-Wirtschaftsberater Peter Navarro kanzelte die Deutschen als verantwortlich für den seit längerem niedrigen Kurs des Euro gegenüber dem US-Dollar ab.
Angeblich leben wir seit Jahren in einem postfaktischen Zeitalter, und der Begriff Fake News, womit vor allem gezielte Desinformationen aus dem Internet gemeint sind, ist spätestens seit der Wahl Donald Trumps zum 45. Präsidenten der USA in aller Munde.
Las mit großem Interesse in der Börsenzeitung über „Die hohe Kunst des Anti-Mainstream“ und Contrarian-Investments nach langen Marktzyklen. Diese Strategie der so genannten Contrary Opinion machte an den Futures-Märkten in den USA schon vor vielen Jahrzehnten von sich Reden.
Ich liebe Ultimatum-Spiele so sehr, dass ich sie fast immer bei meinen Vorträgen zur Behavioral Finance mit Zuhörern als Probanden vorstelle. Unter anderem um zu zeigen, dass Menschen keine reinen Gewinnmaximierer sind.
Donald Trump ist noch keine zwei Wochen im Amt, und schon scheint die Welt wie auf den Kopf gestellt zu sein. Innerhalb kürzester Zeit hat uns der neue US-Präsident vorgeführt, dass es eine neue Unordnung gibt. Aber nicht nur in den Vereinigten Staaten von Amerika, sondern in vielen anderen Bereichen der Welt verschieben sich derzeit die gesellschaftspolitischen Normen.
Die Angst vor einem deutlichen Inflationsanstieg um geht um. Im Februar notierte die US-Inflationsrate bei historisch straffen 2,7 Prozent. Für Deutschland wurde eine Februarteuerung von 2,2 Prozent errechnet, für den Euroraum lag die Inflationsrate bei 2,0 Prozent. Analysten schreiben diese Zahlen teilweise bis zum Jahresende fort.
Hätten wir die 12.000er Marke beim DAX nicht schon einmal vor zwei Jahren gesehen, hätte das Überschreiten dieses Niveaus bei Börsianern für großes Entzücken gesorgt. Dennoch hat diese runde Marke, deren Bedeutung allenthalben überschätzt wird, ihren Reiz wohl doch noch nicht ganz verloren.
Orientiert man sich einzig und allein an den Marktkommentaren, könnte man meinen, dass es um die Finanzmärkte, aber auch um deutsche Aktientitel derzeit nicht allzu gut bestellt ist.
Es bedurfte eines einzigen deutlichen Aufwärtsimpulses zum heutigen Handelsbeginn, um die Stimmung bei den institutionellen Anlegern, die wir allwöchentlich befragen, spürbar zu verbessern.
Das Vertrauen, das Börsianer bislang in die Politik des designierten US-Präsidenten Donald Trump gesetzt haben, scheint zu schwinden. Nicht nur weil man sich an mögliche positive Effekte seiner Regentschaft gewöhnt hätte. Vielmehr ist plötzlich das Risikobewusstsein der Investoren gestiegen.