In der nächsten Woche gibt die Deutsche Börse bekannt, welches Unternehmen in den DAX aufsteigt und mutmaßlich thyssenkrupp beerben wird. Zu den Favoriten zählen Deutsche Wohnen und MTU Aero Engines. Geht es nach der jüngsten Kursentwicklung der beiden Konzerne, dürfte die Entscheidung zugunsten letzteren Unternehmens ausfallen.
Die Deutsche Börse prüft vierteljährlich, wer in die erste Liga sprich in den DAX® und welche Unternehmen sich für die zweite (MDAX®) und dritte Liga (SDAX®) qualifizieren. Die Chance auf einen Aufstieg in den nächst höheren Index birgt oftmals Kurspotenzial. Der Deutscher Aufsteiger Index umfasst zwölf potenzielle Aufstiegskandidaten.
Im Vorjahr bewegte sich die Deutsche Wohnen-Aktie häufig im Bereich von 40 bis 42 Euro. Und auch am heutigen Dienstag ist das Papier mit einem aktuellen Kurs im frühen Handel bei 43,50 Euro nur unwesentlich höher. Auch das erst vor wenigen Tagen markierte Rekordhoch bei 44,69 Euro ist nur wenig entfernt.
Der Immobilienkonzern Deutsche Wohnen (WKN A0HN5C) ist beim Versuch, den Wettbewerber Conwert Immobilien (WKN 801475) für rund 1,2 Mrd. Euro zu übernehmen, gescheitert. Denn den Deutschen sind im Rahmen der Übernahmeofferte weniger als 40 Prozent der Aktien angedient worden. Damit wurde die selbst gesetzte Schwelle von 50 Prozent plus eine Aktie verfehlt.
Nach der Elefantenhochzeit zwischen Deutsche Annington (WKN A1ML7J) und Gagfah (WKN A0LBDT) geht die Übernahmewelle am deutschen Immobilienmarkt weiter. Nun will die Deutsche Wohnen AG (WKN A0HN5C) Conwert (WKN 801475) übernehmen. Dabei ist Deutsche Wohnen selbst kein Unbekannter im jüngsten Übernahmekarussell, in dem offenbar allein die Größe zählt.
Im Frühjahr hatte es in Deutschland eine erbitterte Diskussion um die Enteignung von Wohneigentum gegeben. Stichwort Mietbremse. Im April hatten wir die damaligen Kurskorrekturen, die die Deutsche Wohnen-Aktie in diesem Zusammenhang hat hinnehmen müssen, als Übertreibung bewertet und bei Kursen um 40 Euro zum Zugreifen geraten.
Die politische Diskussion über den Wohnungsmarkt in Berlin nimmt immer absurdere Züge an. Nachdem eine Bürgerinitiative seit geraumer Zeit für die Enteignung der größten Immobilienunternehmen der Hauptstadt kämpft, will der Berliner Senat nun einen „Mietendeckel“ einführen. Damit sollen die Mieten für frei finanzierte Wohnungen ab dem kommenden Jahr für fünf Jahre eingefroren werden.
Nach der Übernahme des Konkurrenten GSW hatte man bei der Immobiliengesellschaft Deutsche Wohnen (WKN A0HN5C) nun auch mit den Österreichern von Conwert (WKN 801475), deren Portfolio sich jedoch fast vollständig in Deutschland befindet, ebenfalls großes vor. Allerdings musste das MDAX-Unternehmen nun eine Niederlage einstecken.
Im Fall der österreichischen Immobiliengesellschaft conwert (WKN: 801475 / ISIN: AT0000697750) dreht sich derzeit natürlich alles um die Übernahme durch den deutschen Branchenriesen Vonovia (WKN: A1ML7J / ISIN: DE000A1ML7J1). Dabei hat das ATX-Unternehmen auch abseits des Deals interessantes zu berichten.
Ein beindruckendes Chartbild weist die Deutsche Wohnen-Aktie (WKN: A0HN5C / ISIN: DE000A0HN5C6) auf. Der MDAX-Titel rutschte im Zuge der Angst vor schnell und deutlich steigenden Zinsen und einem verschlechterten Sentiment für Immobilienwerte vom Rekordhoch im Januar bei 38 Euro im Eilverfahren auf ein Februar-Tief bei 32,72 Euro ab. Anschließend ging es in einem ähnlichen Tempo wieder nach oben.
Seit vergangenem Montag ist es offiziell: Der Berliner Senat hat sich auf einen Mietendeckel geeinigt und das entsprechende Gesetz soll noch in diesem Jahr verabschiedet werden und Anfang 2020 in Kraft treten. Doch was bedeutet der sogenannte Mietendeckel eigentlich und welche Implikationen wird er mit sich bringen?